Heil-Bonus von 25 Prozent: Dieses Hightech-Pflaster könnte glatt aus einem Videospiel stammen

Dieses Hightech-Pflaster soll künftig für schnellere Regenration sorgen. Forschern ist es gelungen, einen smarten Verband zu entwickeln, der Wunden schneller heilt.

Die Elektronik auf dem Smartpflaster ist winzig und flexibel. (Bild: nature biotechnology) Die Elektronik auf dem Smartpflaster ist winzig und flexibel. (Bild: nature biotechnology)

Welche Geräte fallen euch bei dem Wort Wearable ein? Den meisten von euch wohl vor allem Smartwatches, Fitness-Tracker und Kopfhörer.

Natürlich gibt es auch noch weitere Gerätekategorien wie smarte Ringe. Doch ein smartes Hightech-Pflaster, das die Regeneration ankurbelt, dürfte wohl den wenigsten von euch vor dem Lesen der Überschrift in den Sinn gekommen sein. Genau diese Erfindung könnte aber einen neuen Standard in der Behandlung von chronischen Wunden definieren. 

Wie funktioniert es?

Forscher der Stanford University haben ein Pflaster entwickelt, das nicht nur schneller Wunden heilt, sondern auch die Neubildung von Haut nach Verletzungen fördert. Das Hightech-Pflaster ist dabei trotz eingebauter Elektronik flexibel und kommt ohne Batterie aus. Die gesamte Technologie im Pflaster, bestehend aus Mikrocontroller, Antenne, Speicher und Biosensoren, ist nur so breit wie ein menschliches Haar.

All diese Elektronik ist gerade einmal so breit wie ein menschliches Haar. (Bild: nature biotechnology) All diese Elektronik ist gerade einmal so breit wie ein menschliches Haar. (Bild: nature biotechnology)

Um die Wundheilung zu verbessern, setzen die Forscher auf elektrische Impulse. Diese erhöht die Population von weißen Blutkörperchen, was wiederum die Heilung beschleunigt und das Infektionsrisiko durch Bakterien senkt. Außerdem haben die Forscher festgestellt, dass durch die Impulse die Durchblutung im Wundbereich gefördert wurde, wodurch sich schneller neue Haut bildete. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit auf Narbenbildung. 

Das Pflaster fördert die Regeneration durch elektrische Impulse. (Bild: nature biotechnology) Das Pflaster fördert die Regeneration durch elektrische Impulse. (Bild: nature biotechnology)

Damit das alles funktioniert, müssen Biosensoren in Form von Elektroden an der Haut angebracht werden. Dies war lange eine Hürde für das Forscherteam, da die Elektroden für eine optimale Datenübertragung aufgeklebt werden müssen. Das spätere Abziehen von einer empfindlichen Wunde könnte diese aber weiter verletzen.

Die Lösung heißt Hydrogel-Elektroden. Diese fühlen sich an wie Haut, sind klebrig und verlieren beim Erwärmen auf 40° Celsius die Haftung. Zusätzlich hilft das Hydrogel den Biosensoren beim Überwachen der Wunde. Das Hightech-Pflaster unterstützt also nicht nur den Heilungsprozess, sondern erlaubt auch das Kontrollieren der Wunde.

Eingebaute Temperatursensoren erkennen zum Beispiel Entzündungen der Wunde und teilen dann dem Mikrocontroller mit, die elektrischen Impulse zu verstärken.

Bisher wurde das Pflaster erst an Mäusen getestet. Dabei konnte die mit dem Smart-Pflaster behandelte Gruppe eine 25 Prozent schnellere Regeneration und 50 Prozent bessere Hautneubildung aufweisen. 

Die Forscher hoffen jetzt, dass ihre Erfindung bald auch massentauglich wird. Forschungsleiter Yuanwen Jiang ist aktuell dabei, das Hightech-Pflaster zu patentieren.

Eine weitere ungewöhnliche Erfindung ist einem anderen Forscherteam gelungen, das Mikrochips auf Basis von Pilzen fertigt. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:

Wie ausgerechnet Pilze künftig für grünere Elektronik sorgen sollen

Was haltet ihr von dem Vorhaben der Forscher und glaubt ihr, dass in Zukunft alle Pflaster so smart sein könnten? Schreibt uns eure Meinung zu dem Thema in die Kommentare!

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