WF-C700N im Test: Sonys neue In-Ear-Kopfhörer punkten genau da, wo es wichtig ist

Günstig(er) und trotzdem gut? Wo punkten die neuen In-Ears und welche Abstriche müsst ihr machen?

Mit den Sony WF-C700N schickt Sony ein Paar In-Ear-Kopfhörer ins Rennen, die trotz einer großen Fülle an Features, nicht euren Geldbeutel sprengen sollten. 

Mit einer UVP von etwa 130 Euro bieten sie Funktionen wie Noise-Cancelling, Transparenz-Modus, DSEE und 360 Reality Audio. Ich habe für euch getestet, ob sich der Kauf lohnt oder ob man besser zu etwas teureren Modellen greifen sollte. 

Sony WF-C700N
Sony WF-C700N
Die Sony WF-C700N sind nicht perfekt. Der Transparenz-Modus und die Integration des Sprachassistenten sind verbesserungswürdig und das Fehlen von einigen Features, die man von Premium-Kopfhörern gewohnt ist, trübt das Gesamtergebnis etwas. Trotzdem sind sie sehr empfehlenswert, da sie eine sehr gute Leistung dort abliefern, wo es wichtig ist: Tragekomfort, Soundqualität und Noise-Cancelling. In diesen Bereichen können sie zuverlässig mit teureren In-Ears mithalten. 
  • Trotz Kunststoff, sehr gut verarbeitet
  • Sehr leicht und bequem
  • Sehr gute Soundqualität
  • Sehr gutes Noise-Cancelling
  • Windgeräusche sind fast kein Problem
  • DSEE und 360 Reality Audio
  • Transparenz-Modus klingt sehr unnatürlich
  • Nur AAC- und SBC-Codecs
  • (Noch) keine Multipoint-Unterstützung
  • Keine Trageerkennung
  • Kein Schnellladen
  • Ladeschale bietet nur eine zusätzliche Ladung
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Lieferumfang, Verarbeitung und Tragekomfort

Wie bei den meisten Kopfhörern heutzutage ist der Lieferumfang der Sony WF-C700N leicht überschaubar. In der plastikfreien Verpackung findet ihr:

  • Sony WF-C700N mit Ladeschale
  • Ein kurzes Kabel von USB-A zu USB-C
  • Drei Silikon-Eartips in den Größen S, M und L
  • Garantie-Booklet

Die Kopfhörer und die Ladeschale bestehen zwar aus Kunststoff, sie fühlen sich allerdings keineswegs minderwertig an. Ganz im Gegenteil: Die Verarbeitung ist sehr gut! Dies gilt sowohl für die Kopfhörer selbst als auch für die Ladeschale. Außerdem sind sie sehr leicht und für mich überaus bequem gewesen. Mit den mittleren Eartips saßen bombenfest in meinen Ohren. Selbst beim Sport mit akrobatischen Bewegungen fielen sie nicht raus. 

Die Oberfläche beider ist leicht angeraut, was sie schön griffig macht. Dies hilft auch beim Entnehmen der Kopfhörer aus dem Case, da der eingebaute Magnet recht stark ist. Die etwas teureren Sony WF-1000XM4 haben eine glatte Oberfläche, weshalb sie immer etwas schwierig zu greifen waren. 

Das Plastik fühlt sich hochwertig an und ist dank rauer Oberfläche schön griffig. Das Plastik fühlt sich hochwertig an und ist dank rauer Oberfläche schön griffig.

Die WF-C700N sind zudem noch IPX4-zertifiziert und somit gegen Spritzwasser geschützt. Das kombiniert mit gutem Halt und Komfort, machen sie sehr gut geeignet für das Tragen beim Sport. 

Wie werden die WF-C700N bedient?

Auf jedem der beiden Earbuds gibt es eine große Taste, mit der die Kopfhörer bedient werden. Eigentlich bin ich kein Freund von In-Ear-Kopfhörern mit seitlichen Tasten, da man beim Bedienen sie unweigerlich tiefer ins Ohr drücken muss. 

An den Seiten befinden sich große Tasten, die sich mit nur wenig Druck betätigen lassen. An den Seiten befinden sich große Tasten, die sich mit nur wenig Druck betätigen lassen.

Glücklicherweise haben mich die Sony WF-C700N in dieser Hinsicht positiv überrascht: Die Tasten benötigen nur sehr wenig Druck um auszulösen und sind sehr taktil. Jeder einzelne Tastendruck ist durch ein Klicken sehr gut spürbar. 

Bei den Sony WF-1000XM4, die auf Touch-Sensoren setzen, wundert man sich öfters, ob das Tippen registriert wurde oder nicht, was bei den WF-C700N selten oder gar nicht vorkommt. 

Wie gut klingen sie?

Die Soundqualität der WF-C700N hat mich sehr überrascht. Der etwas günstigere Preis im Gegensatz zu den WF-1000XM4 suggeriert eine schlechteren Klang - keineswegs. Hier hat Sony zum Glück an anderen Ecken gespart, um den Preis niedriger zu halten. 

Out-of-the-box klingen die Höhen etwas matt und nicht so klar, wie ich es gerne gehabt hätte. Die Mitten sind dafür schön prägnant und werden nicht von einem zu penetranten Bass übertönt. Dafür ist dieser auch etwas zurückhaltend.

Das Schöne an vielen Kopfhörern heutzutage ist die hohe Anpassbarkeit an eigene Geschmäcker und Bedürfnisse. Ich habe für meinen Teil in der Sony Headphones-App die Höhen etwas hochgezogen und den Clear-Bass auf +8 eingestellt. Das Ergebnis: Nahezu dasselbe Klangerlebnis, das ich von den Sony WF-1000XM4 kenne (die ich mit einem ähnlichen Profil verwende). 

Wer einen anderen Ton bevorzugt, kann nach Belieben Änderungen und Anpassungen über den Equalizer der Sony-App vornehmen. 

Alles in allem erhält man mit den Sony WF-C700N eine, in dieser Preisklasse, hervorragende Klangqualität, die mit Premium In-Ear-Kopfhörern mithalten kann. 

Noise-Canceling, Transparenz-Modus und Windgeräusche

Das Noise-Cancelling der WF-C700N hat mir sehr gut gefallen. Egal ob ich draußen einen Spaziergang durch einen Wald gemacht habe, oder mich in einem belebten Einkaufszentrum befand: Die Geräuschunterdrückung hat zuverlässig für eine ruhige Umgebung gesorgt. Erfahrungsgemäß dringen einige Stimmen und Geräusche höherer Frequenzen durch, allerdings nur, wenn auch gerade keine Musik abgespielt wird. Zusätzlich isolieren die Silikonaufsätze gut, vorausgesetzt man hat die richtige Größe ausgewählt. 

Drückt man auf die Taste des linken Kopfhörers wechselt man vom Noise-Cancelling zum Transparenz-Modus. Dieser kann weniger überzeugen. Die Lautstärke der Umgebungsgeräusche ist nicht besonders hoch und insgesamt wirken diese sehr unnatürlich. Außerdem gibt es da noch ein weiteres Problem: Habt ihr schon einmal versucht, mit Ohrstöpseln zu reden? Man hört die eigene Stimme nicht und kann so nicht einschätzen, wie laut man gerade spricht. Genau dasselbe Gefühl hat man mit den Sony WF-C700N trotz aktiviertem Transparenz-Modus. 

Trotzdem gibt es noch eine gute Nachricht: Windgeräusche sind kaum ein Problem. Die Sony WF-1000XM4 haben massive Probleme mit aktiviertem Transparenz-Modus und Windgeräuschen. Dies liegt wohl an deren Bauweise und weil sie so weit aus den Ohren hinausragen. Die WF-C700N stecken aufgrund ihrer kompakten Form etwas tiefer in der Ohrmuschel. Selbst mit aktivierten Transparenz-Modus sind Windgeräusche deutlich leiser, als ich es bei anderen Kopfhörern gewohnt bin. 

Im Gegensatz zu den Sony WF-1000XM4 ragen die Mikrofone nicht so weit nach außen, weshalb die WF-C700N weniger Probleme mit Windgeräuschen haben. Im Gegensatz zu den Sony WF-1000XM4 ragen die Mikrofone nicht so weit nach außen, weshalb die WF-C700N weniger Probleme mit Windgeräuschen haben.

Welche besonderen Features besitzen sie? 

Wie von vielen anderen Sony-Kopfhörern findet man auch hier die DSEE (Digital Sound Enhancement Engine). Wer noch Musik mit komprimierten Audiodateien hört, wie etwa MP3-Dateien, sollte dieses Feature unbedingt aktivieren. Damit werden diese automatisch hochskaliert - Das Ergebnis ist eine Klangqualität, die sich der von Hi-Res-Audio annähert. Leider erhöht das Feature auch den Energieverbrauch der Kopfhörer. 

Dann gibt es noch 360 Reality Audio: Dabei handelt es sich um eine objektbasierte 360 Spatial Sound Technologie, mit der ein räumlicher Klang simuliert wird, indem Gesang, Instrumente oder sogar das Publikum in ein sphärisches Klangfeld eingefügt werden. Es eignet sich daher besonders gut für das Anhören von Konzert- und Liveaufnahmen. Die WF-C700N liefern hier eine sehr gute Performance ab. Leider verbirgt sich der meiste 360 Reality Audio-Content hinter Paywalls. 

Hält man den rechten Kopfhörer gedrückt kann man den eingerichteten Sprachassistenten bedienen. Leider gibt es keinen Ton, der einem signalisiert, wann dieser aktiv ist. Man muss warten, bis die Musik stoppt und dann anfangen zu sprechen. Ich fand die Bedienung nicht besonders intuitiv.

Welche Features und Funktionen besitzen sie nicht? 

  • Kein LDAC oder aptX-Codec (Nur SBC und AAC)
  • Keine Trageerkennung
  • Kein Multipoint
  • Kein Wireless-Charging-Case

Multipoint-Unterstützung, also das nahtlose Wechseln zwischen mehreren Bluetooth-Geräten, soll per Update nachgeliefert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt muss beim Wechsel von Geräten umständlich neu verbunden werden. 

Leider eignen sich die WF-C700N nicht für das Anhören von Hi-Res-Audio, da sie nur die beiden Bluetooth-Codecs SBC und AAC unterstützen. Ohne einen latenzarmen Codec wie aptX Low Latency sind sie weniger empfehlenswert für Spiele, wobei sie dafür auch nicht konzipiert sind. 

Mikrofonqualität ist eher schlecht

Von allen Sony-Kopfhörern, die ich bisher getestet habe, hatten die WF-C700N die bisher  schlechteste Mikrofonqualität. Die eigene Stimme klingt distanziert, dumpf und abgeschnitten. 

Beim Telefonieren draußen fehlen immer wieder Teile von meinen Sätzen, was womöglich auf die Windgeräuschunterdrückung zurückzuführen ist. Teilweise war es schwierig für die Person an der anderen Leitung mich zu verstehen. 

Für das ein oder andere Telefonat ist die Qualität ausreichend. Wer die Kopfhörer viel in Anrufen und Konferenzen verwenden will, sollte sich lieber woanders umschauen. 

Die Akkulaufzeit könnte besser sein

Mit einer Ladung halten die Kopfhörer etwa 8 Stunden mit aktiviertem Noise-Cancelling durch. Deaktiviert man dieses kommen zwei Stunden mehr drauf.  Das ist in dieser Preisklasse durchaus respektabel und auf Höhe von anderen In-Ear-Kopfhörern. 

Die Ladeschale kann nur über den USB C-Port aufgeladen werden. Die Ladeschale kann nur über den USB C-Port aufgeladen werden.

Abstriche müssen allerdings bei der Ladeschale gemacht werden. Diese hat nur genug Kapazität, um die Kopfhörer einmal voll aufzuladen. Sind die Kopfhörer erst einmal leer, dauert es etwa drei Stunden, sie wieder aufzuladen. Quick-Charging gibt es hier nicht. 

Auch kabelloses Laden der Ladeschale ist nicht möglich, wobei das nur ein kleiner Wermutstropfen ist. 

Fazit der Redaktion

Duy Linh Dinh

Insgesamt bieten die Sony WF-C700N eine gute Kombination aus ansprechendem Design, hervorragender Verarbeitungsqualität, einer sehr guten Soundqualität und zuverlässigem Noise-Cancelling. Obwohl der Transparenz-Modus und die Integration des Sprachassistenten verbessert werden könnten, fallen diese Mängel im Angesicht des Preises nicht so schwer ins Gewicht. 

Im Vergleich zu teureren Kopfhörern fehlen außerdem Features wie Trageerkennung, Unterstützung von besseren Bluetooth-Codecs und Multipoint. Dafür punkten die WF-C700N in den wichtigsten Bereichen und sind preislich erschwinglicher. 

Features wie DSEE und 360 Reality Audio runden das Paket ab. Mit einem Preis, der unter dem der Sony WF-1000XM4 liegt, bieten die WF-C700N eine gute Alternative für jeden, der ein hochwertiges Paar In-Ear-Kopfhörer sucht, ohne das Budget zu sprengen. 

Ich hoffe, dieser Test war hilfreich für euch! Habt ihr Anregungen und Wünsche? Welche In-Ear-Kopfhörer sind eure Favoriten? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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