Seite 3: Spielen und mehr in 3D - Alle wichtigen 3D-Techniken samt der passenden Hardware

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

3D-Probleme

Obwohl die 3D-Effekte häufig beeindrucken, haben sowohl aktive als auch passive Verfahren gravierende Nachteile. Bei beiden Techniken gibt es einen spürbaren Helligkeitsverlust, so dass Sie entweder die Monitorhelligkeit ganz aufdrehen oder nur in dunklen Umgebungen spielen sollten. Dazu kommt, dass Sie teilweise beide Halbbilder gleichzeitig wahrnehmen. Das kann an einem zu langsamen Monitor liegen, der nicht schnell genug zwischen den Bildern wechselt. Oder die Shutter-Brille dunkelt einen Tick zu langsam ab beziehungsweise wird nicht dunkel genug, um das jeweils unerwünschte Halbbild komplett auszublenden. Beiden Techniken gemein ist die Problematik für Brillenträger. Selbst wenn die Shutter- oder Passiv-Pol-Brille über die normale Brille passt, möchte kaum jemand für einen längeren Zeitraum mit zwei Brillen jonglieren.

Crysis 2 Eine Shutter-Brille schluckt viel Licht...

Metro 2033 ...was ein 120-Hertz-TFT durch möglichst viel Leuchtkraft ausgleichen sollte.

Zudem kann nicht jeder Mensch den 3D-Effekt überhaupt wahrnehmen. Das liegt entweder an einem Sehfehler oder daran, dass manche Menschen im frühkindlichen Alter nie gelernt haben, räumlich zu sehen. Je nachdem welchem Wissenschaftler man glauben möchte, liegt die Quote zwischen zwei und zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum anderen nutzt unser Gehirn in der Realität nicht nur zwei aus unterschiedlichem Blickwinkel betrachtete Halbbilder zum räumlichen Sehen. Auch die sich ständig ändernde Krümmung der Augenlinse beim Fokussieren auf weiter entfernte oder nähere Objekte wird zur Wahrnehmung von Räumlichkeit heranzogen. Daher versucht das Auge bei den gängigen 3D-Darstellungsverfahren, wie vom alltäglichen Sehen gewohnt, die momentan betrachteten Gegenstände »scharf zu stellen«. Da die Objekte oder Figuren trotz der vorgegaukelten Räumlichkeit aber letzlich alle in derselben Entfernung auf dem zweidimensionalen Monitor dargestellt werden, scheitert der Fokussierungsversuch des Auges zunächst, bevor sich die Krümmung im Bruchteil von Sekunden anpasst. Bei einigen Menschen führt diese Diskrepanz zu Irritationen, die sich in Unwohlsein, Schwindel oder Übelkeit ausdrücken können.

Die meisten Tester bemerken nur eine schnelle Ermüdung der Augen. Allerdings lässt sich das stereoskopische Sehen auch trainieren. Je häufiger man etwa das 3D Vision Kit benutzt, umso mehr gewöhnt sich das Gehirn daran und versucht nicht mehr krampfhaft, die Linse entsprechend der simulierten Entfernung einzustellen. Unseren Erfahrungen nach sinken die Ermüdungserscheinungen mit steigender 3D-Erfahrung, die gelegentlich auftretenden Unschärfen, Geisterbilder oder 3D-Artefakte machen das Spielen in 3D unterm Strich trotzdem anstrengender als das gewohnte 2D-Verfahren.

3D-Hardware

Der BenQ XL2410T zielt mit seiner 120-Hertz-Technik eher auf die Fans schneller Shooter. Der BenQ XL2410T zielt mit seiner 120-Hertz-Technik eher auf die Fans schneller Shooter.

Die wachsende Bedeutung des 3D-Trends zeigt sich auch bei den passenden Displays. Mittlerweile nutzen praktisch alle 3D-Monitore die 120-Hertz-Technik in Kombination mit einer Shutter-Brille (fast ausschließlich Nvidias 3D Vision). Damit die Technik weitgehend flimmerfrei funktioniert, benötigen Sie einen TFT, der 120 Bilder in der Sekunde (120 Hz) darstellen kann, so dass jedem Auge 60 fps zur Verfügung stehen. Mittlerweile gibt es knapp 15 passende Monitore auf dem Markt und die Auswahl vergrößert sich zwar langsamer als bei den 3D-Fernsehern, aber kontinuierlich. Von uns bisher getestete PC-Monitore haben wir in der Bestenliste: 120-Hz-TFTs zusammengefasst.

Waren die ersten 120-Hertz-TFTs noch 22-Zoll-Modelle, gibt es nun einige 23,6-Zoll- und die ersten 27-Zoll-Geräte. Auch das dürfte die Beliebtheit von 3D weiter steigern, denn je größer der Monitor, desto besser kommt der 3D-Effekt. Obwohl die 120-Hertz-TFTs mindestens 100 Euro mehr kosten als gleich große 60-Hertz-Varianten, haben die Hersteller bereits weitere Modelle angekündigt. Das liegt aber nicht nur an 3D, denn eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz hat auch handfeste Vorteile bei der herkömmlichen Darstellung: Vor allem schnelle Bewegungen wirken mit 120 Bildern pro Sekunde (falls die Grafikkarte das schafft) deutlich detaillierter, ruhiger und stabiler – was Shooter-Fans freut.

3 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (55)

Kommentare(51)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.