Seite 2: Spielen und mehr in 3D - Alle wichtigen 3D-Techniken samt der passenden Hardware

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3D auf dem PC

Nvidias 3D-Vision-Kit bestehend aus der (kabellosen) Shutter-Brille und dem Infrarot-Sender zum Synchronisieren von Brille und Monitor. Nvidias 3D-Vision-Kit bestehend aus der (kabellosen) Shutter-Brille und dem Infrarot-Sender zum Synchronisieren von Brille und Monitor.

Wer auf dem PC in 3D spielen will, kommt an Nvidias etwa 140 Euro teurem 3D Vision Set nach wie vor kaum vorbei. Zum einen aufgrund der soliden Hardware: Die Synchronisation zwischen Monitor und Shutter-Brille funktioniert in der Regel problemlos ohne Flackern, die Brille trägt sich auch bei längeren Spiele-Sessions noch relativ angenehm und die großen Gläser sorgen für ein weites Sichtfeld. Zum anderen steckt Nvidia viel Aufwand in den Treiber, der bei fast allen halbwegs aktuellen Titeln (sowie einigen alten Klassikern) direkt ab dem Verkaufstart die passenden Einstellungen für 3D Vision vorschlägt. Und die Liste der geeigneten Titel ist lang: Zwölf Spiele tragen das »3D Vision ready«-Logo und sind damit speziell in Hinblick auf 3D Vision entwickelt (oder später entsprechend gepatcht) worden, darunter Battlefield: Bad Company 2, Civilization V, Mafia II, Metro 2033 und The Witcher 2. Etwa 200 bewertet Nvidia als »ausgezeichnet«, weitere 200 immer noch als »gut« für 3D Vision geeignet.

Unseren Erfahrungen nach müssen Sie aber bereits bei als ausgezeichnet bewerteten Spielen zumindest kleine Einschränkungen wie in 2D gehaltene Menüs in Kauf nehmen, die bei dreidimensionaler Darstellung störend auf der Bildschirmoberfläche zu kleben scheinen. Ein weiteres Problem ist der in der Regel enorme Performance-Verlust im 3D-Modus: Da die Grafikkarte jedes Bild doppelt berechnet (für die zur Tiefensimulation nötigen, leicht verschobenen Blickwinkel), sinkt auch die Leistung in etwa um die Hälfte. Bei aufwändigen Titeln wie Metro 2033 zwingt das in maximaler Qualität selbst eine Geforce GTX 580 in die Knie. Die plastisch durch die Gänge wabernden Nebel- und Pulverdampfschwaden sowie das Gefühl des sich wirklich in die Tiefe ausdehnenden Raumes zeigen allerdings, wie stark ein gut gemachter 3D-Modus das Gefühl des Mittendrinseins steigert und warum es immer mehr Fans der Technik gibt.

Metro 2033 - Screenshots ansehen

Und eventuell zeichnet sich eine Lösung für den enormen Performance-Hunger ab: Crysis 2 etwa läuft annähernd ohne Performance-Verlust in 3D. Die Engine berechnet das verschobene 3D-Bild nämlich nicht komplett neu, sondern dupliziert es im Speicher der Grafikkarte und erstellt daraus das 3D-Stereobildpaar mit Hilfe einer Shader-Berechnung, die nicht allzu viel Leistung kostet (um die zehn Prozent). Auch die Spielkonsolen nutzen ähnliche Verfahren, da viele Titel schon im 2D-Modus kaum über die 30-fps-Grenze kommen. Das Verfahren hat aber auch einen Nachteil: Da die Szene für das zweite Auge nicht komplett neu berechnet wird, ergeben sich mitunter Unstimmigkeiten. Etwa wenn ein Gegenstand perspektivisch für das zweite Auge unsichtbar oder zumindest verdeckt sein müsste, es aufgrund der nur verschobenen Szene des ersten Auges aber nicht ist. Bei Crysis 2 täuschen die Entwickler über dieses Manko hinweg, indem sie den Tiefeneindruck relativ gering halten, so dass solche optischen Fehler nicht große auffalllen. Allerdings ist der Tiefeneindruck von Crysis 2 im Vergleich zu komplett doppelt berechnenden 3D-Verfahren wie etwa 3D Vision doch deutlich geringer. In Zukunft werden voraussichtlich trotzdem immer mehr Titel den 3D-Effekt auf Wunsch selbst und ohne große Leistungseinbußen selbst erstellen, wodurch zwar die 3D-Qualität sinkt, andererseits aber auch die Abhängigkeit von proprietären Techniken wie 3D Vision geringer wird.

Das käme AMD vermutlich sehr gelegen, denn seit der HD-5000-Serie werben die offiziellen Produkt-Präsentationen zwar immer wieder mit dem Schlagwort »HD3D« (als Konkurrenz zu 3D Vision). Allerdings bedeutet »HD3D« momentan nicht mehr, als die Fähigkeit der Radeon, zwei stereoskopische Halbbilder an den Monitor zu übertragen. Im Gegensatz zu 3D Vision fehlt bislang jedwede spezielle Treiberanpassung an einzelne Spiele, mit Deus Ex 3 soll sich das laut AMD aber ändern. Das größte Problem für AMD ist, dass es (noch) keine »HD3D«-Hardware gibt, während Nvidia passende TFTs extra für 3D Vision zertifiziert und deren Eigenheiten bezüglich Schaltzeiten und Latenzen im Treiber hinterlegt – die Abstimmung zwischen Brille und Monitor ist daher optimal. Radeons müssen dagegen mit Lösungen von Drittherstellern wie iZ3D vorlieb nehmen, die einen eigenen 3D-Treiber installieren. Das funktioniert zwar in der Regel ordentlich, bereitet unterm Strich aber mehr Probleme als die 3D-Vision-Konkurrenz. Das zeigt etwa Viewsonics neuester 3D-TFT V3D241wm, der momentan einer der ganz wenigen 3D-Monitore für Radeons ist.

Deus Ex 3 soll als erstes Spiel AMDs HD3D unterstützen. Was das genau bedeutet, ist noch unklar. Deus Ex 3 soll als erstes Spiel AMDs HD3D unterstützen. Was das genau bedeutet, ist noch unklar.

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