Spieler kauft neuen Gaming-PC für fast 900 Euro und merkt nicht, dass die Grafikkarte fehlt, doch es kommt noch schlimmer

Der vermeintliche Spiele-PC ist nicht nur langsam, sondern er macht auch noch Probleme - aus gutem Grund.

Ein Rechner ohne Desktop-Grafikkarte ist nicht unbedingt das, was man von einem Gaming-PC erwarten würde. Ein Rechner ohne Desktop-Grafikkarte ist nicht unbedingt das, was man von einem "Gaming-PC" erwarten würde.

Man kann mittlerweile immer besser mit PCs spielen, die keine dedizierte Grafikkarte besitzen. Das zeigen unter anderem die kürzlichen Nachrichten über AMDs kommende APUs. Dennoch würden wohl nur wenige Spieler einen Rechner als Gaming-PC bezeichnen, in dem keine Desktop-GPU steckt.

Das gilt auch für den Besitzer eines deutschen Reparatur-Shops, der kürzlich über den PC eines Kunden gestaunt hat. Dieser Rechner wurde seinem Kunden als Gaming-PC angepriesen und für 850 Euro verkauft, obwohl nicht einmal eine dedizierte Grafikkarte darin verbaut ist.

Diese Hardware steckt in dem Rechner: Das folgende Bild zeigt die Komponenten in dem neuen Gehäuse, das der Shop-Besitzer im Verlauf der Reparatur eingesetzt hat:

Ein Teil des Gaming-PCs, der 850 Euro Wert sein soll. Der CPU-Kühler war beim Schießen des Fotos noch abmontiert, um die Wärmeleitpaste neu aufzutragen. (Quelle: Reddit Dinkelmeme) Ein Teil des "Gaming-PCs", der 850 Euro Wert sein soll. Der CPU-Kühler war beim Schießen des Fotos noch abmontiert, um die Wärmeleitpaste neu aufzutragen. (Quelle: Reddit / Dinkelmeme)

Auf dem kompakten Micro-ATX-Mainboard befinden sich neben einem Core i5 11500 für aktuell circa 150 Euro nur eine 500-GByte-SSD im Wert von etwa 35 Euro sowie 16,0 GByte DDR4-2666-RAM, der momentan ähnlich viel kostet wie die SSD.

Die Intel-CPU verfügt über die integrierte Grafikeinheit UHD Graphics 750, die sehr langsam zu Werke geht. Ihre theoretische Rechenleistung liegt bei etwa 0,7 Teraflops, was ungefähr dem Niveau einer Geforce GT 740 aus dem Jahr 2014 entspricht.

Der Preis ist nicht das einzige Problem

Neben den (zu) hohen Kosten und der sehr geringen Gaming-Leistung kommt als Ärgernis für den Käufer des PCs hinzu, dass er Probleme bereitet hat.

Eine mögliche Ursache ist dem Shop-Besitzer schnell aufgefallen, als er die Wärmeleitpaste erneuern wollte: Die Plastikfolie war noch auf dem CPU-Kühler angebracht. Sie dient zum Schutz und sollte vor dem Einbau entfernt werden, damit es nicht zu Temperaturproblemen kommt wie in diesem Fall:

Es handelt sich also nicht nur um einen überteuerten PC ohne dedizierte Grafikkarte, sondern er wurde außerdem unachtsam zusammengebaut.

Wenig überraschend war der Käufer laut Shop-Besitzer ziemlich geschockt, als er beides erfahren hat.

Wie lässt sich so etwas verhindern?

Während es durchaus auch erfahrenen PC-Bastlern mal passieren kann, die Folie auf dem CPU-Kühler zu vergessen, hilft gegen den Kauf eines überteuerten PCs nur ausreichend Recherche vorab beziehungsweise Beratung durch Menschen, die sich mit der Thematik auskennen.

Passende Hilfestellung findet ihr bei uns sowohl in Form unserer zahlreichen Kaufberatungen als auch im GameStar-Forum für Hardware.

Welche Fails in Zusammenhang mit Hardware wir selbst erlebt (oder verursacht) haben, erfahrt ihr im folgenden Video-Podcast:

Unsere (und eure) größten Tech-Fails Video starten 47:57 Unsere (und eure) größten Tech-Fails

Wie denkt ihr über den PC? Würdet ihr einen solchen Rechner als Gaming-PC bezeichnen? Welcher Preis dafür wäre aus eurer Sicht angemessen, wenn man die weiteren Komponenten wie das Gehäuse und das Netzteil sowie den Zusammenbau einkalkuliert? Und käme es für euch überhaupt infrage, einen PC ohne dedizierte Grafikkarte zu kaufen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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