The Pirate Bay - Szene warnt vor gefälschter Webseite

Die schwedische Polizei bei einer Razzia Server und weitere IT-Ausstattung beschlagnahmt und damit The Pirate Bay offline genommen,

The Pirate Bay war nach einer Razzia erneut offline, inzwischen gibt es Backups und Fakes. The Pirate Bay war nach einer Razzia erneut offline, inzwischen gibt es Backups und Fakes.

Update: Laut Torrentfreak handelt es sich bei der Webseite thepiratebay.cr, die zunächst als einzig überlebende Webseite von The Pirate Bay galt, um eine »Fälschung«. Während die Erinnerungswebseite von Isohunt sich auch als nichts anderes ausgibt, täuscht die Webseite mit der Domain aus Costa Rica laut dem Bericht auch die Nutzer und die Medien. Die Betreiber geben sich selbst Nicknamen, die von den ehemaligen Pirate-Bay-Mitarbeitern vor der Schließung verwendet wurden.

In Mitteilungen würden die vermeintliche Pirate-Bay-Webseite Fakten mit Lügen verbinden, außerdem seien die vermeintlichen neuen Uploads, die als Beleg für die Funktion der Seite gewertet wurden, nichts anderes als von anderen Webseiten gestohlene Links, teilweise unter von The Pirate Bay bekannten Nutzernamen. Laut Torrentfreak ist nicht klar, was die Betreiber dieser Webseite wirklich vorhaben. Eine Eingabemaske fragt allerdings auch die Einloggdaten von Pirate-Bay-Nutzern ab, obwohl die Nutzerdatenbank anscheinend nicht vorliegt. Das könnte also als Phishing-Versuch gewertet werden und zu Problemen führen, sollte sich das »echte« Pirate Bay wieder melden.

Update: Die »Rettungsmaßnahmen« für The Pirate Bay waren wie in den letzten Jahren erneut erfolgreich. Nicht nur, dass sich die Seite nun wie schon erwartet auf der Domain in Costa Rica selbst zurückmeldet, auch mehrere andere Szene-Teams haben die Filesharing-Webseite wiederbelebt. Sogar die ehemaligen Konkurrenten von Isohunt haben die genau für diese Zwecke herunterladbare Datenbank von The Pirate Bay dazu verwendet, eine Webseite unter dem Titel »The Pirate Bay Search by Isohunt« online zu stellen.

Diese Webseite ist allerdings eher als »Denkmal« für ein »Symbol der Freiheit für eine Generation von Internet-Nutzen« gedacht und wird anscheinend nur die bis zur Abschaltung vorhandenen Links anzeigen. Das Original leidet aktuell noch an einigen Funktionsschwierigkeiten, bietet aber bereits wieder neue Links. Damit scheint sich eine Maßnahme der Behörden und der Rechteinhaber wieder einmal als nur sehr kurzfristig erfolgreich herauszustellen.

Update: Peter Sunde, einer der früheren Mitgründer von The Pirate Bay, wurde erst vor einigen Wochen aus der Haft entlassen, zu der er wegen seiner Beteiligung an der Filesharing-Webseite verurteilt worden war. In einem Blogpost und in einem Gespräch mit Torrentfreak vertritt er die Ansicht, dass The Pirate Bay seinen Zweck, BitTorrent zu einem Massenphänomen zu machen, längst erreicht hätte und es vielleicht besser wäre, wenn die Seite offline bliebe. Früher hätten Leute lautstark gegen die Abschaltung der Webseite protestiert. »Heute scheint es nur wenige zu kümmern. Und ich bin einer davon«, so Sunde. The Pirate Bay habe sich nicht weiterentwickelt, sei hässlich, voller Bugs, altem Code und altem Design.

»Es hat sich nie verändert außer bei einer einer Sache - die Werbung. Immer mehr Werbung füllte die Seite und immer, wenn es so aussah, als könnten die Anzeigen nicht noch geschmackloser werden, wurden sie irgendwie noch schlimmer«. Die Seite habe ihre Seele verloren, aber es sei schade, dass sie nun so offline gehe. Eigentlich sei der Plan gewesen, The Pirate Bay nach 10 Jahren einzustellen. Doch das sei nicht passiert. »Ein geplanter Rückzug hätte der Community Zeit und Möglichkeit gegeben, etwas Neues zu starten, etwas Besseres, Schnelleres, Zuverlässigeres und ohne Möglichkeit, sich selbst zu korrumpieren. Etwas, das eine Seele hat und daran festhält«. Irgendetwas, so Sunde, werde die Lücke aber sicher füllen. »Und hoffentlich ohne Anzeigen für Pornos und Viagra. Dafür gibt es längst andere Dienste«.

Originalmeldung: Die Filesharing-Webseite The Pirate Bay ist seit gestern nicht mehr zu erreichen. Auch andere Torrent-Webseiten gingen zum gleichen Zeitpunkt offline. Grund dafür ist eine Razzia der schwedischen Polizei in der Hauptstadt Stockholm, bei der Server, PCs und andere IT-Ausstattung beschlagnahmt wurden. Laut einer Mitteilung der Polizei wurde ein Server-Raum durchsucht und das im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Urheberrecht. Wo genau sich dieser Raum befand und gegen welche Ziele die Aktion gedacht war, wurde nicht bekanntgegeben.

Inzwischen gibt es aber Hinweise darauf, dass es sich um ein in einen Berg gebautes Datenzentrum in Nacka handelt, das von Portlane Networks betrieben wird. Bestätigt ist dies aber noch nicht. Der mit diesem Fall befasste Staatsanwalt Fredrik Ingblad erklärte, dass sich vor Ort viele Beamte und forensische Experten befanden und die Untersuchungen vom frühen Morgen bis zu Nachmittag andauerten. Der Verdacht, dass dort The Pirate Bay betrieben wurde, führte laut seiner Aussage zu der Razzia. Da die Webseite nun offline ist, scheine sich diese Vermutung zu bestätigen. Offiziell ist nicht bekannt, ob es Verhaftungen gab, doch laut Torrentfreak wurde wohl ein Mann festgenommen.

Neben The Pirate Bay sind auch andere Webseiten betroffen und auch zum Umfeld von Pirate Bay gehörende Foren und Seiten zum Posten von Bildern und Texten sind nicht zu erreichen. Die Filesharing-Webseite wurde in den letzten Jahren immer wieder Ziel solcher Aktionen der Behörden, meldete sich jedoch immer wieder nach einigen Tagen zurück. Ob das auch in diesem Fall so sein wird, bleibt abzuwarten. Auch wenn die meisten Seiten aktuell offline sind, gibt es nach wie vor funktionsfähige Domains, deren Servern allerdings momentan die Datenbank fehlt. Die stetige Rückkehr trotz aller Aktionen von Rechteinhabern und Polizei hat The Pirate Bay zur bekanntesten Filesharing-Webseite gemacht.

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