Aus Frust über seinen Internetanbieter hat sich Jared Mauch einfach selbst zu seinem Provider gemacht

»Sei dein eigener Internetanbieter« hat sich Jared Mauch gedacht und hat es auch durchgezogen - mit Erfolg.

Unzufireden mit dem Internetanbieter? Gründet doch einfach einen eigenen. (Bild: Unsplash - Leon Seibert) Unzufireden mit dem Internetanbieter? Gründet doch einfach einen eigenen. (Bild: Unsplash - Leon Seibert)

Die Welt hat in den letzten Jahren einen dramatischen Wandel in der Arbeitskultur erlebt. Vor allem die Pandemie zwang Unternehmen dazu, ihre Geschäftsmodelle neu zu überdenken. Während einige zurück in die Büros geströmt sind, entschieden sich viele Arbeitnehmer für eine einfache Alternative: Das Home Office.

Diese Freiheit ist zweifellos verlockend, aber sie bringt auch ihre Herausforderungen mit sich. Eine der größten Hürden ist die Gewährleistung einer stabilen und schnellen Internetverbindung. Die ist leider nicht überall garantiert.

Das musste auch der US-Amerikaner Jared Mauch feststellen, der sich nach diversen Problemen mit Internetanbietern dazu entschlossen hat, seinen eigenen Anbieter zu gründen- und das mit Erfolg.

Wie der Netzwerkarchitekt dieses Problem in seiner ländlichen Gemeinde Scio Township im US-Bundesstaat Michigan selbst angegangen ist, verraten wir euch jetzt.

Fast die 1000-fache Internetgeschwindigkeit

Mauch arbeitete bereits vor etwa 20 Jahren von zu Hause aus und musste sich damals mit einer Kabelverbindung von nur 1,5 Mbit/s herumschlagen. 

Während der Pandemie im Jahr 2021 ist ihm dann der Kragen geplatzt, denn die großen Telekommunikationsanbieter konnten ihm zwar eine Lösung anbieten, jedoch zu einem Preis von satten 50.000 US-Dollar. 

Anstatt dieses Angebot anzunehmen, entschied sich Mauch, seinen eigenen Internetanbieter mit dem Namen »Washtenaw Fiber Properties LLC« zu gründen. Dazu wollte er den »Coronavirus State and Local Fiscal Recovery Fund« nutzen, der darauf abzielte, die Wirtschaft nach den Herausforderungen der Pandemie zu unterstützen.

Er erkannte die Gelegenheit und bewarb sich als Internet Service Provider (ISP) für dieses Projekt - mit Erfolg. Mauch erhielt den Zuschlag und damit die Lizenz Breitbandinternet in der Region anzubieten.

Jared Mauch ist jetzt sein eigener Internetanbieter. (Bildquelle: Jared MauchJob Snijders) Jared Mauch ist jetzt sein eigener Internetanbieter. (Bildquelle: Jared Mauch/Job Snijders)

Gesagt, getan: Mauch hat in seiner ländlichen Region, die bisher vom schnellen Internet abgeschnitten war, ein Glasfasernetz installiert. Seine zunächst skeptischen Nachbarn waren nach anfänglichen Zweifeln sehr zufrieden.

Der Weg zum Erfolg war jedoch nicht einfach. Mauch musste erhebliche Investitionen tätigen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Investition betrug stolze 145.000 US-Dollar, aber Mauch war fest entschlossen, schnelles Internet in seine Gemeinde zu bringen.

Aus seiner anfänglichen Investition von 145.000 US-Dollar entwickelte sich ein starkes Unternehmen, das 2021 30 Kunden und im Jahr 2022 sogar über 70 Kunden bedient hat. Mit symmetrischen Geschwindigkeiten von 500 Mbit/s bis zu satten 1000 Mbit/s und wettbewerbsfähigen Preisen bietet sein Service eine reale Alternative für die Bewohner von Scio Township. Fast das 1000-fache seiner ursprünglichen Internetgeschwindigkeit.

Wie sieht es heute aus?

Laut einem Bericht von Mirror wird Mauch sein Netzwerk um rund 600 Standorte erweitern, darunter viele benachbarte ländliche Gebiete. Dies ermöglicht symmetrische Verbindungen von 100 Mbit/s für nur 55 US-Dollar pro Monat und 1 Gbit/s für 79 US-Dollar pro Monat. Damit wird schnelles und zuverlässiges Internet für noch mehr Menschen zugänglich.

Wie hat er das geschafft? Erst im August dieses Jahres wurde bekannt, dass Washtenaw Fiber Properties LLC vom Staat Michigan mit 2,6 Millionen US-Dollar unterstützt wird. Laut einer Aussage von Mauch konnte außerdem eine wohlhabende Familie für die Sache gewonnen werden die eine »fast sechsstellige Summe« in das Unternehmen investiert hat.

Auch wenn er von steigenden Kosten berichtet will er vorerst nicht auf die Bremse treten.

Bevor ihr jetzt euren eigenen Internetanbieter gründet, ruft doch vorher bei eurem Anbieter an und klärt, ob sich euer Problem nicht doch irgendwie lösen lässt. So kann es nämlich auch gehen, wie euch Kollege Patrick hier zeigt:

Und wie sieht es in euren vier Wänden aus? Habt ihr häufiger Probleme mit dem Internetanbieter oder bleibt ihr von Verbindungsabbrüchen und schwachen Leitungen verschont? Wie viel Download bekommt ihr maximal und welche Leitung nutzt ihr? Reicht es euch aus oder wünscht ihr euch mehr? Schreibt es uns, wie immer, gerne unten in die Kommentare!

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