US-Bundesstaat will Kryptomining verbieten - Was steckt dahinter?

Senatsmitglieder haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das Schürfen von Bitcoin, Ethereum und Co. unterbinden soll. Was sind die Gründe?

Das Gesetz zum Stopp von Kryptominingfarmen ist noch nicht spruchreif. Das Gesetz zum Stopp von Kryptominingfarmen ist noch nicht spruchreif.

Der US-Bundesstaat New York will das Schürfen von Kryptowährungen verbieten. Ein entsprechender Gesetzentwurf von Senatorin Rachel May und dem Senatsmitglied Kevin Parker steht derzeit zur Abstimmung und könnte das Minen im Ostküstenstaat für drei Jahre unterbinden (via Techspot).

Was steckt hinter den Plänen in New York?

Hintergrund ist keine ökonomische, sondern eine ökologische Frage: Vor etwa zehn Jahren gingen, wie vielerorts im Bundesstaat, auch in der Gemeinde Dresden (nicht unser Dresden!) die Lichter für das Kohlekraftwerk »Greenidge« aus - der Eigner meldete Bankrott an, wie New York Focus berichtet. Nun wurde die Anlage aber wieder in Betrieb genommen. Allerdings nicht, um die knapp 300 Bewohner der Gemeinde mit Energie zu versorgen, sondern um eine Miningfarm zu betreiben.

Geringe Stromkosten und hohe Kurse

Das dank der enorm gestiegenen Kurse für Bitcoin, Ethereum und Co. und der gleichzeitig geringen Stromkosten höchst profitable Unternehmen hat zwar von der Verbrennung von Kohle auf Gas umgesattelt, ist Umweltschützern aber dennoch ein Dorn im Auge. Da es im Staat New York mehrere stillgelegte Anlagen gibt, befürchten sie einen Präzedenzfall. Andere könnten dem Beispiel von Dresden folgen und ihre Kohlenstoffdioxid-emittierenden Anlagen für das Kryptomining wieder anheizen.

Der Gesetzentwurf mit der Bezeichnung Senate Bill S6486 sieht nun einen Stopp für die Kryptominingfarmen vor. Erst wenn feststünde, dass die Farmen nicht mit den staatlichen Treibhausemissionszielen in Konflikt stehen, sollen sie wieder ans Netz dürfen. Die Prüfung würde für einen Zeitraum von drei Jahren angesetzt.


Neben dem Mining mit stromhungrigen Grafikkarten gibt es auch die Möglichkeit, Speicherkapazitäten zu nutzen. Das ist deutlich weniger belastend für die Umwelt, treibt dafür jedoch die Preise für Festplatten in die Höhe.

Gesetzgebungsverfahren läuft

Zunächst muss der Gesetzentwurf jedoch alle nötigen Instanzen durchlaufen, um zu einem handfesten Gesetz zu werden. Im Moment befindet sich die Vorlage noch im Ausschuss, das ist die zweite Stufe von insgesamt sechs.

Was meint ihr? Könnte ein derartiges Gesetz auch bei uns, in anderen Staaten und Ländern Schule machen?

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