Komfort und Ergonomie
Gaming-Stühle erinnern häufig an Sportwagensitze, wie der Name schon andeutet, ist auch der Racing Series SL2000 von Vertagear keine Ausnahme. Für optische Vielfalt ist dank zahlreicher Farbkombinationen gesorgt, viel wichtiger ist allerdings eine gute Ergonomie, die auch auf Dauer gesundes und gleichzeitig möglichst komfortables Sitzen ermöglicht. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind genügend Verstellmöglichkeiten, um den Stuhl an die eigenen Körpermaße anpassen zu können, und die hat der SL2000 durchaus zu bieten.
Die Höhe der Armlehnen lässt sich in sechs Stufen um circa sieben Zentimeter verändern, die Sitzhöhe können Sie stufenlos auf etwa 41 bis 50 Zentimeter einstellen (die Oberkante der Sitzfläche liegt etwa einen Zentimeter höher). Offiziell soll sich der Stuhl damit vor allem für Körpergrößen zwischen 173 und 190 Zentimetern eignen, unserer Einschätzung nach dürften aber auch zehn bis fünfzehn Zentimeter kleinere Menschen noch gut mit dem Stuhl zu Recht kommen.
Größere Menschen freuen sich im Vergleich zum DF61 von DX Racer über eine etwas höhere Rückenlehne (87,5 statt 79 Zentimeter). Auch die Seitenteile der Sitzfläche (37 Zentimeter Breite ohne Seitenteile) und der Rückenlehne (29 Zentimeter Breite ohne Seitenteile) weisen Unterschiede zum DF61 auf: Sie sind jeweils etwas weniger stark angewinkelt.
Einerseits bedeutet das geringeren seitlichen Halt, andererseits fühlen sich Menschen mit breiterem Rücken und/oder Gesäß dadurch nicht so eingeengt. Da man beim Spielen im Vergleich zum Fahren eines schnellen Sportwagens nicht unbedingt seitlichen Halt braucht, bevorzugen wir die Variante des SL2000 mit den flacheren Winkeln.
Stützung per Kissen
Apropos Halt: Für die zusätzliche Stützung der Wirbelsäule im Nacken- und Steißbereich sind zwei verstellbare Kissen vorgesehen, die über Gummibänder am Stuhl angebracht werden. Da die Rückenlehne weitgehend grade verläuft, ist die Verwendung dieser Kissen unserer Meinung nach tatsächlich empfehlenswert, auch wenn sie sich zu Beginn sehr ungewohnt anfühlen.
Mit diesen Kissen ist es uns außerdem leichter gelungen, eine aufrechte (und damit gesündere) Sitzposition beizubehalten als in unserem alten Bürostuhl, da das mit der Zeit sonst gerne einsetzende »Absacken« im Stuhl in eine gekrümmte Sitzposition durch die Kissen spürbar erschwert wird.
Zwei Haken gibt es allerdings: Einerseits erwärmt sich der Kunstlederbezug der Kissen (genau wie der des restlichen Stuhls) spürbar stärker als der Stoffbezug unseres normalen Bürostuhls. Andererseits könnten die Kissen für unseren Geschmack flexibler und schmaler sein (wobei ersteres auch für die Sitzfläche gilt). Gut möglich, dass statt der Kissen eine möglichst ergonomisch geformte Rückenlehne die besserer Alternative darstellt, noch konnten wir einen entsprechenden Stuhl aber nicht selbst ausgiebig testen.
Der Winkel der Rückenlehne ist in 20 kleinen Stufen anpassbar, was über einen gut erreichbaren seitlichen Hebel leicht und schnell funktioniert. Der Maximalwinkel beträgt 170 Grad, bei dieser Einstellung liegen wir praktisch schon in dem Stuhl. Für ein kleines Schläfchen zwischendurch würden wir allerdings immer das Bett oder eine Couch bevorzugen, wirklich sinnvoll sind derart extreme Winkel für Spieler also nur mit einem zusätzlichen Hocker, um die Beine darauf zu legen – Spielen lässt es sich so aber nur mit einem Gamepad gut.
Über einen Hebel an der Unterseite können wir außerdem die so genannte »Wippfunktion« des Racing Series SL2000 nutzen und so bestimmen, ob die Sitzfläche beim Anlehnen nachgibt oder nicht. Wenn wir weitgehend aufrecht sitzen, müssen wir allerdings relativ viel Kraft aufbringen, um davon überhaupt etwas zu spüren, ein gewisses Spiel hat die Sitzfläche außerdem auch ohne aktivierte Wippfunktion.
Dieses Spiel der Sitzfläche äußert sich spätestens beim Verändern der Position in einem leichten Knarzen. Auch wenn eine gewisse Flexibilität des Stuhls unter ergonomischen Gesichtspunkten wünschenswert ist, würden wir auf die Geräusche dabei lieber verzichten.
Der DF61 von DX Racer ist im Vergleich ein gutes Stück geräuschärmer, was auch mit seinem deutlich höheren Gewicht von 26 Kilogramm zusammenhängen könnte (SL2000: 20 Kilogramm). Etwas überraschend liegt die offizielle Maximalbelastung beim SL2000 gleichzeitig mit 150 Kilogramm um satte 50 Prozent höher als beim DF61 (100 Kilogramm). Aufgrund der sehr ähnlichen Einstellungsmöglichkeiten und Materialien unterscheiden sich die beiden Stühle beim Sitzkomfort deshalb kaum, nur Menschen mit einer Körpergröße von mehr als 190 Zentimetern und einem eher breiten Rücken oder Gesäß sollten besser zum SL2000 greifen.
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