Vor 40 Jahren zeigte Apple einen der berühmtesten Werbespots aller Zeiten, den sogar Half-Life 2 und Fortnite veräppelt haben

Werbeplakate, Einblendungen auf YouTube, Pinkelpausen beim linearen TV ... Dass Werbung nicht nur eure Aufmerksamkeit will, sondern auch künstlerisch wertvoll sein kann, zeigt ein 40 Jahre alter Spot.

Eine weniger bekannte Parodie des Werbespots aus dem Jahr 2023 kritisiert sogar die übermäßig mit Bildschirmen verbrachte Lebenszeit. Ausgenommen davon sind natürlich Gaming-Sessions mit Gordon Freeman. (tl6781Adobe Stock; Valve; Hugo Creative) Eine weniger bekannte Parodie des Werbespots aus dem Jahr 2023 kritisiert sogar die übermäßig mit Bildschirmen verbrachte Lebenszeit. Ausgenommen davon sind natürlich Gaming-Sessions mit Gordon Freeman. (tl6781/Adobe Stock; Valve; Hugo Creative)

Am 22. Januar 1984, vor fast genau 40 Jahren, wurde einer der legendärsten Werbespots jemals im Rahmen des US-amerikanischen Superbowls gezeigt. Der Superbowl ist alljährlich einer der meist geschauten TV-Ereignisse in den USA. Eine geschaltete Werbung im Zuge der Sportveranstaltung schafft daher eine große Sichtbarkeit. Das kam Apple zupass, die damals ihren Macintosh-Computer bewerben wollten.

Doch was war das für ein Werbespot, der Steve Jobs persönlich so begeistert hat, dass er ihn während des Superbowls ausstrahlen ließ?

Was zeigt der Werbespot 1984 von Apple?

Der Spot ist gerade mal eine Minute lang, aber mit seiner eindeutigen Bildsprachen kann er bis heute überzeugen, erinnert ästhetisch an den Science-Fiction-Film »THX 1138« von Star-Wars-Schöpfer George Lucas.

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Eine Beschreibung des Clips 1984

In den ersten Sekunden zeigt der Film eine lange Röhre, die sich im Inneren eines hoch gezogenen Baus befindet. Die Kamera fährt heran, das Bild wechselt ins Innere der Röhre, wo dutzende Menschen monoton hintereinander hermarschieren. Das ganze Bild ist grau-bläulich – von der Röhre, bis hin zu den Uniformen der Menschen und den an den Wänden hängenden Monitoren. Auf den Bildschirmen ist ein bebrillter Mann zu sehen, dessen Stimme durch die Röhre hallt.

In den nächsten Sekunden wechseln sich verschiedene Nahaufnahmen ab – darunter: Eine blonde Frau, in einem Tank-Top gekleidet, mit einem großen Hammer in den Händen. Die emotionslos dreinblickenden Gesichter der marschierenden Menschen. Behelmtes Schutzpersonal ganz in Schwarz gekleidet und mit Schlagstöcken in den Händen.

Der Spot findet schließlich seinen Höhepunkt, als sich die marschierenden Menschen in einem Auditorium Platz genommen haben. Sie schauen auf eine riesige Leinwand, von jener der bebrillte Mann zu ihnen spricht. Plötzlich läuft die blonde Frau durch den Mittelgang, das bedrohlich wirkende Schutzpersonal ist ihr dicht auf den Fersen. Die Frau wirbelt den Hammer herum, wirft ihn auf den Riesenkopf auf der Leinwand. Das gibt einen Knall, einen Lichtblitz, einen Windstoß aus der eingeworfenen Leinwand – die Münder der Sitzenden stehen offen.

Dann erscheint folgender Text:

»On 24th, Apple Computer will Introduce Macintosh. And you’ll see why 1984 won’t be like „1984“.«

Auf Deutsch übersetzt bedeutet das:

»Am 24. wird Apple Computer den Macintosh vorstellen. Und Sie werden sehen, warum 1984 nicht wie „1984“ sein wird.«

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Was hat es mit dem Werbespot 1984 von Apple auf sich?

Hintergrundinformationen zum Werbespot 1984 von Apple

Worauf basiert der Werbespot? Mit »1984« bezieht sich der Text auf den weltberühmten, dystopischen Roman von George Orwell (u.a. »Farm der Tiere«). Das fiktionale Werk spielt in einem totalitären Überwachungsstaat namens Ozeanien. Der Held der Geschichte, Winston Smith, arbeitet im Ministerium für Wahrheit und beginnt, permanente Überwachung und Zensur infrage zu stellen.

Wer sind die Figuren aus dem Werbespot? Das Riesengesicht auf der Leinwand ist natürlich »Big Brother« aus der Buchvorlage von Orwell. In dem Buch ist Big Brother die zentrale Autorität der totalitären Regierung, auf den der in der Popkultur verankerte Ausspruch »Big Brother is watching you« zurückgeht. Die Läuferin mit weißem Tank Top, roten Shorts und Hammer wird in einer der häufig anzutreffenden Lesarten des Spots Verkörperung des Macintosh Computers gelesen.

Steve Jobs selbst erklärte den Werbespots im Rahmen einer Keynote im Jahre 1983 wie folgt. Das Zitat verdeutlicht, dass der Clip Mitbewerber IBM zumindest indirekt als Big Brother darstellte.

»[…] Wir schreiben das Jahr 1984. Es scheint, dass IBM allgegenwärtig ist. Apple wird als die einzige Hoffnung angesehen, IBM das Wasser abzugraben. Händler, die IBM zunächst mit offenen Armen empfangen haben, fürchten nun eine von IBM dominierte und kontrollierte Zukunft. Sie wenden sich zunehmend Apple zu, da es die einzige Kraft ist, die ihre zukünftige Freiheit gewährleisten kann. […]«

Wer steckt hinter dem Werbespot? Produziert wurde der Clip von der Werbeagentur » TBWA\Chiat\Day«. Als Regisseur des Einminüters wurde kein Geringerer als Ridley Scott engagiert. Zu dem Zeitpunkt, als der Spot produziert wurde, war Scotts letzter Spielfilm der heute als absolut Klassiker gehandelte »Blade Runner« (1982). Und mit Alien (1979) hatte Scott wenig zuvor einen weiteren Science-Fiction-Klassiker hingelegt. Deswegen, und weil Scott damals wie heute Werbung produziert und dreht, war er für die Verantwortlichen die passende Wahl.

Apropos Ridley Scott: Zuletzt war mit Napoleon einer der Filme des Gladiator-Regisseurs im Kino zu sehen.

Napoleon: Ein letzter Trailer bereitet auf Ridley Scotts Historien-Epos vor Video starten 1:00 Napoleon: Ein letzter Trailer bereitet auf Ridley Scotts Historien-Epos vor

Einige Parodien zum berühmten Apple-Spot 1984

Der Spot wurde über die Jahre mehrmals von anderen Medienmarken abseits von Apple erwähnt und liebevoll veräppelt. Valve beispielsweise feierte mit seiner eigenen Version der Werbung den Release von Half-Life 2 für das Mac-Betriebssystem – inklusive Alyx als Brechstangenwerferin.

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Ähnliches war in der dritten Staffel von Futurama zu beobachten, wo die sympathische Monopolistin Mom die Rolle von Big Brother übernimmt.

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Und natürlich hatten auch die Simpsons ihren 1984-Moment – und zwar in der 28. Staffel. Diese Interpretation geht aber etwas ungewohnt aus.

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Schließlich Epic Games berief sich im Sommer 2020 ebenfalls auf Apples Werbefilm, als die beiden Firmen sich gerichtlich zu Apples Geschäftspraktiken auf dem iOS App Store stritten.

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Wer zugänglich für Ironie ist, der wird einen kritischen Beitrag aus »Harper’s Magazine« aus dem Jahr 2014 wertschätzen, in dem über Apples Werbung steht: »Wenn du glaubst, dass eine auf einen Bildschirm starrende Menschenmenge schlimm ist, dann warte ab, bis eine Welt geschaffen wird, in der Milliarden von Menschen auf ihre eigenen Bildschirme starren - selbst dann, wenn sie spazieren gehen, Auto fahren oder in Gesellschaft von Freunden essen…« Aber die Zukunft von heute konnten wohl selbst visionäre Werber und Erfolgsregisseur Ridley Scott nicht voraussagen.

Kanntet ihr den in diesem Artikel präsentierten Werbespot bereits, oder war er euch gänzlich neu? Kennt ihre andere werbliche Maßnahmen, auch und gerade abseits von Apple & Co, die euch durch ihre einzigartige Machart oder erstaunliche Botschaft in Erinnerung geblieben sind? Seid ihr vielleicht selbst Werber und habt euch schon mal von 1984 inspirieren lassen? Egal, wie eure Antwort lautet: Schreibt uns eure Meinung zur historisch Superbowl-Werbung gerne in die Kommentare.

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