Wireless LAN ist eine dieser Technologien, die zwar fast überall vorhanden sind, die wir aber im Idealfall nie bemerken. Laptops, Smartphones, selbst Lautsprecher, Autos und Akkus haben mittlerweile WLAN und lassen sich bequem und im Zweifel per Cloud weltweit steuern.
Üblicherweise ist der verbaute Wi-Fi-Standard kein Kaufgrund für ein bestimmtes Gerät, meistens bekommen wir nicht einmal mit, ob gerade das WLAN das Internet bremst. Zugegeben, das könnte auch daran liegen, dass die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit in Deutschland im Jahre 2023 bei nur 58 Mbit/s lag und selbst alte WLAN-Hardware oft schneller arbeitet.
Wer auf Gigabit-Internet aufgerüstet hat oder auch mit Mobilgeräten hohe Übertragungsraten zum NAS oder PC benötigt und natürlich jeder, der mit einer VR-Brille wie der Meta Quest 3 kabellos PC-Games zocken will, sollte aber auf eine hohe Übertragungsrate im WLAN-Netz achten. Wi-Fi 7 ist dabei die aktuellste Inkarnation.
Welche Wi-Fi Standards gibt es?
Die einst weit verbreiteten Bezeichnungen der WLAN-Standards wie IEEE802.11n wird praktischerweise von einer übersichtlicheren Generations-Zählweise abgelöst. Begonnen hat diese Vereinfachung mit Wi-Fi 4, die vorherigen Standards lassen sich aber herunterbrechen:
- Wi-Fi 1: IEEE 802.11 (1999) - max. 2 Mbit/s
- Wi-Fi 2: IEEE 802.11a/b (1999) - max. 54 Mbit/s (a), max 11 Mbit/s (b)
- Wi-Fi 3: IEEE 802.11g (2003) - max. 54 Mbit/s
- Wi-Fi 4: IEEE 802.11n (2009) - max. 600 Mbit/s
- Wi-Fi 5: IEEE 802.11ac (2014) - max. 6936 Mbit/s
- Wi-Fi 6: IEEE 802.11ax (2021) - max. 4.804 Mbit/s
- Wi-Fi 6E: IEEE 802.11ax mit zusätzlichem 6-GHz-Frequenzbereich - max. 9.600 MBit/s
- Wi-Fi 7: IEEE 802.11be (2024) - max. 46.000 Mbit/s
Bei den Geschwindigkeitsangaben handelt es sich um Bruttowerte, die so in der Realität nie erreicht werden. Oft gelten die Maximalleistungen nur beim gleichzeitigen Einsatz aller Funkfrequenzen, vor allem WiFi 6E und 7 werden von den Werten des 6-GHz-Netzes beeinflusst.
Was ist Wi-Fi 7 und was bringt es mir?
Der ab 2024 in den Markt kommende Wi-Fi 7 Standard nutzt primär bisher weniger stark ausgelastete Funkbereiche für eine höhere WLAN-Zuverlässigkeit und höhere Geschwindigkeiten. Letztere resultiert primär aus einer größeren Kanalbandbreite (320 MHz), die bei älteren Standards nicht möglich ist.
Je nach Nutzungsbedingungen kann euch ein Umstieg auf Wi-Fi 7 zu höheren Übertragungsraten verhelfen, im schlimmsten Fall bemerkt ihr das Upgrade aber gar nicht. Der schon mit Wi-Fi 6E hinzugekommene Frequenzbereich um die 6 GHz beispielsweise kann das WLAN stark beschleunigen, ist aber nicht für hohe Entfernungen zwischen den Geräten geeignet.
Im Nahbereich, idealerweise also im gleichen Raum wie der Router oder Access-Point, sind aber große Leistungssprünge und geringere Latenzen möglich. Greifen sehr viele Geräte auf das WLAN zu, wird Wi-Fi 7 ebenfalls brillieren können: Die Bandbreite für solche Muli-Link-Operationen wird stark erhöht.
Vor allem in Gegenden mit sehr starker Funkauslastung, wie oft in Städten oder Büros, wird Wi-Fi 7 für bessere WLAN-Abdeckung und höhere Leistungen sorgen können, da bisher kaum oder nicht genutzte Frequenzbereiche eingesetzt werden können.
Für Gamer oder Privatnutzer rechnet sich der Umstieg auf die vorerst noch teuren Wi-Fi-7-Komponenten vorerst nicht. Mit den Jahren wird eh jedes neu gekaufte WLAN-taugliche Gerät auf den neuen Standard umgestellt.
Hat sich also irgendwann ein ausreichender Fuhrpark an Wi-Fi 7-tauglichen Geräten eingefunden, kann sich der Umstieg auf einen entsprechenden Router oder Access-Point lohnen.
Seid ihr schon auf Wi-Fi 7 umgestiegen oder übt ihr euch noch in Geduld? Schreibt es uns gerne unten in die Kommentare!
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