Der »Digital Markets Act« der Europäischen Union ist seit dem 7. März in Kraft getreten und enthält unter anderem für Messenger-Dienste einige wichtige Regulationen bereit. Hierzu zählt die Interoperabilität, die etwa für WhatsApp zur Pflicht wird.
An diesem Schritt arbeitet der hinter WhatsApp stehende Konzern Meta bereits seit mehr als zwei Jahren - nun ist es so weit, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärt. Damit lässt sich auch über andere Dienste mit WhatsApp-Nutzern kommunizieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In der EU ist der Digital Markets Act am 7. März 2024 in Kraft getreten
- DMA verpflichtet WhatsApp zur Interoperabilität mit anderen Messengern
- Signal und Threema lehnen Interoperabilität mit WhatsApp ab
Zunächst soll sich diese Interoperabilität von WhatsApp auf Text- und Sprachnachrichten sowie dem Austausch von Dateien (also Bilder, Videos und Dokumente) konzentrieren.
Zu einem späteren, bisher nicht näher definierten Zeitpunkt werden auch Gruppenfunktionalitäten hinzugefügt, wie Meta weiter erklärt.
Die konkurrierenden Messenger sollen es laut Meta möglichst einfach haben, mit WhatsApp zusammenarbeiten zu können. Als Zeitraum werden hier bis zu drei Monate genannt, bis das Zusammenspiel vollständig implementiert sein kann.
Grundsätzlich habe die Sicherheit und Privatsphäre der WhatsApp-Nutzer auch im Zuge der Interoperabilität laut den Entwicklern die höchste Priorität; entsprechend werde die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) auch bei der Verbindung mit anderen Messengern aufrechterhalten.
Der Haken: Für diese anderen Messenger scheint dies aber nicht genug zu sein, denn wie etwa Signal und Threema bereits im Februar auf Anfrage des Portals Heise erklärten, werde man sich nicht für WhatsApp-Nutzer öffnen.
»Der Hauptgrund liegt darin, dass unsere Sicherheits- und Datenschutz-Standards nicht damit vereinbar sind«, wie ein Threema-Sprecher demzufolge erklärte. Eine Zusammenarbeit mit dem Meta-Messenger würde für Signal hingegen eine Verschlechterung der hauseigenen Standards bedeuten.
Entsprechend bleibt abzuwarten, welche Messenger auf den Zug der WhatsApp-Interoperabilität aufspringen - schließlich wird im Sinne des DMA außerhalb des Meta-Konzerns kein Anbieter als »Gatekeeper« definiert und so zur Zusammenarbeit verpflichtet.
Ein anderer Großkonzern hat ebenfalls Änderungen aufgrund des Digital Markets Acts vornehmen müssen, die ab sofort für EU-Nutzer gelten: Microsoft ermöglicht euch künftig endlich, vorinstallierte Apps wie den Edge-Browser oder Onedrive zu deinstallieren.
Jetzt ist eure Meinung gefragt: Bei welchen Messengern würdet ihr Interoperabilität mit WhatsApp begrüßen? Folgt ihr der Argumentation von Signal und Threema oder reicht auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Sicherheitsstandard? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.