Im Jahr 2022 sollte eine Grafikkarte mehr als vier Gigabyte Videospeicher besitzen – oder etwa doch nicht? Das könnte man sich zumindest fragen, wenn man den Blick auf AMDs RX 6500 XT wirft. Sie ist Anfang des Jahres als erstes Modell der aktuellen Generationen mit nur 4,0 GByte VRAM erschienen.
Das hat einmal mehr für viele Diskussionen gesorgt, wie viel Videospeicher nötig ist. Um Licht ins Dunkel zu bringen, messen wir in Spielen mit verschiedenen Auflösungen und Grafikeinstellungen nach und sprechen auf Basis dieser Werte sowie unserer allgemeinen Erfahrungen Empfehlungen für euch aus.
Wollt ihr direkt zu diesem Kern des Ganzen springen, könnt ihr das über die Schnell-Navigation und den Abschnitt Wie viel VRAM brauch ich? Unsere Empfehlungen
tun. Interessiert euch dagegen auch, was dabei alles zu beachten ist und die Messergebnisse im Einzelnen, lest einfach weiter.
Schnell-Navigation:
Woran merke ich, dass ich zu wenig Videospeicher habe?
Ein Mangel an Videospeicher äußert sich vor allem auf zwei Arten, die einzeln oder auch in Kombination auftreten können:
- Es kommt beim Spielen immer wieder zu Rucklern, vor allem beim Betreten von neuen Gebieten
- Die Texturen sehen unscharf aus und man kann erkennen, wie höher auflösende Texturen erst nach und nach geladen werden
Noch eine etwas genauere Erläuterung zu den Rucklern: Wenn die Leistung des PCs insgesamt nicht genügt, läuft ein Spiel permanent schlecht und die durchschnittlichen FPS liegen (zu) niedrig. Beim Zocken mit zu wenig VRAM kann dieser Wert dagegen grundsätzlich hoch liegen. Es kommt dann aber immer wieder zu einem kurzen Stocken, wenn das Spiel zum Laden von Daten nicht mehr auf den überfüllten VRAM zurückgreifen kann.
Was kann ich tun, wenn ich zu wenig VRAM habe?
Auch in diesem Fall gibt es primär zwei Aspekte, die wichtig sind:
- Den Videospeicher eurer aktuellen Grafikkarte entlasten
- Eine andere Grafikkarte mit mehr VRAM (und bestenfalls auch mehr Rechenleistung) verwenden
In einer niedrigeren Auflösung zu spielen, kann den VRAM deutlich entlasten. Das gilt insbesondere dann, wenn ihr im ersten Schritt in einer sehr hohen Auflösung wie 4K (3.840 x 2.160) unterwegs seid. Auch das Senken der Grafikdetails hilft potenziell. Erfahrungsgemäß beanspruchen vor allem die Texturqualität und Raytracing den Videospeicher stark.
Ebenfalls eine Option, falls vorhanden: Techniken wie Nvidias DLSS (Deep Learning Supersampling) und AMDs FSR (FidelityFX Super Resolution). Sie berechnen das Spiel intern in einer niedrigeren Auflösung (was den VRAM-Bedarf reduziert) und skalieren es anschließend hoch.
Zu guter Letzt kann auch die Wahl der Schnittstelle Einfluss auf den VRAM-Bedarf haben. So reagieren Grafikkarten erfahrungsgemäß unter DirectX 12 empfindlicher auf zu wenig Videospeicher. Falls möglich, ist es bei Problemen also einen Versuch wert, zu einer anderen Schnittstelle wie DirectX 11 zu wechseln.
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Wie messe ich den VRAM selbst und was ist dabei zu beachten?
Es gibt viele Tools, die messen und direkt im Spiel selbst anzeigen können, wie es um den Videospeicher eurer Grafikkarte aktuell steht. Wir haben in diesem Fall den MSI Afterburner genutzt, den wir euch im oben zu sehenden Video näher vorstellen.
Beim Blick auf euere eigenen und unsere Messwerte sind aber einmal mehr zwei Dinge vorab wichtig zu wissen:
- Dass vom Afterburner oder anderen Tools eine Reservierung des VRAMs in einer bestimmten Höhe angezeigt wird, bedeutet nicht automatisch, dass so viel Videospeicher nötig ist, um das Spiel problemlos darzustellen
- Wie viel Videospeicher reserviert wird, kann sich je nach Grafikkarte unterscheiden
So belegen AMD-Grafikkarten erfahrungsgemäß etwas mehr VRAM als Nvidia-Modelle und sie reagieren tendenziell auch empfindlicher auf zu wenig Videospeicher.
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