Leistungsreserven
Für diesen Test haben wir besonders rechenintensive Benchmark-Einstellungen gewählt, um die in der Theorie knappen Leistungsunterschiede zwischen Geforce 9800 GTX, 8800 GTX und 8800 GTS 512 heraus zu arbeiten. Crysis und World in Conflict messen wir deshalb durchgehend im DirectX-10-Modus. Bei den DirectX-9-Titeln Call of Duty 4 und Unreal Tournament 3 fordern wir die Platinen mit anspruchsvollen Qualitätseinstellungen mit bis zu achtfacher Kantenglättung und 16fachem anisotropen Texturfilter. Für niedrigere Auflösungen wie 1280x1024 rechnen alle Karten im Test sowieso schnell genug. Als CPU arbeitete im Testsystem ein Core 2 Quad QX6850 mit 3,0 GHz von Intel. Dazu kamen 2,0 GByte Arbeitsspeicher und das Foxconn-Mainboard Mars mit Intels P35-Chipsatz zum Einsatz.
Wie unsere Benchmarks zeigen, profitiert die 9800 GTX in moderaten Grafikeinstellungen von ihren, im Vergleich zu 8800 GTX und 8800 GTS 512, höheren Taktfrequenzen. Allzu weit kann sich die Platine aber in keinem Test von der älteren Konkurrenz aus gleichem Haus absetzen. Je höher Auflösung und Kantenglättung, desto mehr macht die 8800 GTX aus ihrer schnelleren Speicher-Anbindung. Nur das kräftig übertaktete Zotac-Modell übertrifft die alte GTX in jedem Testdurchlauf. Meist nur knapp, teils aber auch deutlich (zum Beispiel in Crysis in einer Auflösung von 1680x1050 mit vierfacher Kantenglättung und achtfachem anisotropen Texturfilter).
Obgleich wir die Radeon HD 3870 X2 nur zu Vergleichszwecken mit testen (Originaltest im Vergleich mit Geforce 9800 GX2), enttäuscht uns die Karte auch dieses Mal. In modernen Spielen schafft sie es wegen des offenbar immer noch unausgereiften Treibers einfach nicht, aus ihren zwei Grafikprozessoren den erwarteten Leistungsvorsprung zu entwickeln. Im Gegenteil: In keinem Test überholt sie Nvidias Ein-Chip-Platinen. Die Performance-Probleme in Crysis und Call of Duty 4 bestehen weiter, in Unreal Tournament 3 fällt die X2 komplett durch, weil sie trotz des neuen Treibers Catalyst 8.3 partout keine Kanten glätten möchte.
Geldreserven
Mit Standardtakt enttäuscht uns die Geforce 9800 GTX. Zu gering der Leistungsvorsprung zur 8800 GTS 512, zu groß der Preisaufschlag von fast 100 Euro. Zotacs stark übertakte AMP!-Variante sprintet mit reichlich Takt im Rücken aber locker davon und knackt selbst in fordernden Einstellungen die nach wie vor starke 8800 GTX. Wer von einer deutlich langsameren Karte aufrüsten und bis zu 300 Euro investieren möchte, macht mit Zotacs Platine trotzdem nichts falsch. Statt eine 9800 GTX mit Standardtakt zu kaufen, sollten Sie aber besser eine der letzten 8800 GTX abgreifen, so lange es sie noch gibt.
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