Das Wichtigste zuerst: Wer bereits eine Geforce 8800 GTX sein Eigen nennt, braucht keine Geforce 9800 GTX. Nvidias neueste Ein-Chip-Grafikkarte der 300-Euro-Klasse liefert zwar ordentlich Leistung, steckt aber preislich in der Zwickmühle: Die bis zu 100 Euro günstigere Geforce 8800 GTS 512 rechnet kaum langsamer und die 8800 GTX ist immer noch erhältlich, praktisch gleich schnell und kostet nur 240 Euro. AMDs zum Preis von 300 Euro ziemlich attraktive Radeon HD 3870 X2 wiederum leistet in vielen Spielen deutlich mehr als die 9800 GTX, sofern der jeweilige Titel den zweiten Grafikchip effektiv nutzt, was allerdings bei vielen Spielen noch Probleme macht. Interessant ist die Geforce 9800 GTX aber dennoch: Übertakter könnten eine Menge Spaß mit der potenten Platine haben.
Taktreserven
Mehr als eineinhalb Jahre brauchte Nvidia, um der beeindruckenden Geforce 8800 GTX die Geforce 9800 GTX folgen zu lassen. Deren Chip hält nicht ein, was der Name verspricht: Hinter der vermeintlich neunten Geforce-Generation verbirgt sich lediglich eine Geforce 8800 GTS 512 mit höheren Taktfrequenzen. Deren G92-Grafikprozessor läuft auf der GTX mit 675 statt 650 MHz nur unwesentlich schneller, die Shader-Einheiten hat Nvidia von 1.350 auf 1.625 MHz stärker beschleunigt. Übertakter aufgepasst: Offenbar hat der G92-Chip auf der 9800 GTX große Reserven. Zotac treibt seine von uns getestete Geforce 9800 GTX AMP!-Edition auf sehr schnelle 750 MHz Chip- und 1.890 MHz Shader-Takt.
Der 512 MByte große DDR3-Videospeicher taktet mit 2.200 statt 1.800 MHz (Zotac Geforce 9800 GTX AMP!: 2.300 MHz DDR). Im Vergleich zur Geforce 8800 GTX mit G80-Chip ist die Speicheranbindung lediglich 256 statt 384 Bit breit, was trotz der höheren Taktraten zu einer geringeren Speicherbandbreite führt (70,4 GByte/s gegen 86,4 GByte/s). Da extreme Auflösungen ab 1920x1200 und feine Kantenglättungsmodi (vierfach und höher) viel Bandbreite verlangen, rechnet die 8800 GTX hier potenziell schneller als die neue 9800 GTX. Dabei verbrät das alte Modell jedoch viel mehr Energie.
Abseits der leicht gesteigerten Taktfrequenzen setzt sich die Geforce 9800 GTX durch die Unterstützung von 3SLI und Hybrid-SLI von der Geforce 8800 GTS 512 ab. Eine Hauptplatine mit Nforce-Chipsatz und drei PCI-Express-Steckplätzen vorausgesetzt, können Sie drei 9800 GTX zusammen schließen, um der Grafikverarbeitung richtig Dampf zu machen. Für ein solches System empfiehlt Nvidia allerdings ein 1.000-Watt-Netzteil. Vierfaches SLI funktioniert weiter ausschließlich über zwei Geforce 9800 GX2. Die bekannten SLI- und Crossfire-Probleme mit mangelhafter Performance in diversen Spielen oder Mikrorucklern beheben weder Nvidias neuer Referenztreiber 174.74 noch AMDs aktuelle Radeon-Dateien Catalyst 8.3.
Hybrid-SLI erlaubt auf Nforce-7-Mainboards mit integrierter Grafik, die Geforce 9800 GTX unter Windows vollständig abzuschalten. Einzig auf diese Weise käme die Geforce 9800 GTX auf eine zur Radeon-HD-3800-Serie vergleichbar geringe Stromaufnahme im 2D-Betrieb unter Windows. Noch fehlt allerdings ein passender Treiber.
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