Was habt ihr zuletzt durchgezockt - Impressionen & Meinungen 3.0

Dieses Thema im Forum "Spieleforum" wurde erstellt von Helli, 20. September 2016.

  1. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Und ich hab 84 Stunden für die drei Kampagnestränge gebraucht. :KO:
    Gut, zu Anfang habe ich noch das eine oder andere optionale gemacht, aber da war ja noch die Neugier da. :ugly:
     
  2. tacSTAR

    tacSTAR
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    Zumal es auch befriedigend ist die Kultisten auszurotten. :D
     
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  3. Balupu User

    Balupu
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    Bulletstorm Full Clip Edition

    Mit Bulletstorm hatte ich ja meine Probleme. Als es damals erschien, kam ich einfach nicht ins Spiel rein, trotz der guten Rezensionen. Der Grund dafür liegt darin, dass das Spiel eben trotz anderem Ansatz im Jahre 2011 erschien, zu einer Zeit in der Modern Military Shooter noch der Genrestandard waren - und das merkt man auch Bulletstorm oftmals an. Öde Dialoge, Quicktime-Events, 3 Waffen Maximum und Squad folgen um Spielfortschritt zu haben sind auch in Bulletstorm vorhanden, wodurch die erste Spielstunde unheimlich träge ist. Man hat Skriptevents, ist oftmals geblockt und wird nur langsam aufs Spiel losgelassen. Gerade dadurch hatte ich das Spiel mehrfach abgebrochen.

    Da ich nun aber einen spaßigen Shooter für Zwischendurch wollte, hab ich Bulletstorm nochmal eine Chance gegegen, diesmal in der Full Clip Edition, welche im Grunde nur die DLCs beinhaltet (andere Gamemodes) und die Grafik etwas aufwertet. Und nach der ersten Spielstunde, welche sich über mehrere Tage bei mir zog, da es mir nach 5 Minuten wieder zu öde wurde, wurde das Spiel dann doch unheimlich spaßig. Viele Dinge nervten noch immer (Squad ab und zu folgen, 3 Waffen Limit, Quicktime Events), aber das Gameplay wurde mit zunehmenden Möglichkeiten echt gut. Auf einmal habe ich interessante Setpieces, viele Möglichkeiten die Gegner auszuschalten, verschiedene Gegnertypen und einfach einen guten Flow!

    Hab das Spiel dadurch nach Anfangsschwierigkeiten nun doch ziemlich in einem Rutsch durchgespielt. Es ist ja auch nicht sonderlich lang, aber genau richtig. Würde man die erste Spielstunde noch cutten, wäre das Spiel ideal von der Länge für dieses Gameplay und die verfügbaren Waffen. Grafik und Sound fetzt, Story ist müll, aber das passt schon.

    Hat mir also letztendlich gut gefallen, aber die 2011-Shooterkrankheiten stören dann doch zu sehr. Da sind neuere Shooter, welche sich wieder auf Gameplay besinnen, mutiger, wie z.B. Shadow Warrior 2 oder Doom (2016), wenn auch nicht unbedingt besser.

    Netter Snack nach Anfangsschwierigkeiten, aber nichts was man wirklich gespielt haben muss :yes:
     
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  4. Balthamel Kam, sah, siegte.

    Balthamel
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    Ich habe Bulletstorm zweimal durchgespielt und würde es einem Doom jederzeit vorziehen. Das Spiel ist einfach herrlich bekloppt und so etwas gibt es auch heute noch viel zu selten.

    Die öden Dialoge kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Die bestehen aus gegenseitigen Beleidigungen und sind ebenfalls herrlich abstrus. Ich hab da mehrfach geschmunzelt. :D

    Ich würde Bulletstorm sogar vielen modernen Shooter vorziehen. Schade das es nie zu einer Fortsetzung kam.
     
  5. Balupu User

    Balupu
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    Da stimme ich dir sogar zu. Gerade Doom (2016) finde ich eher schwach, aber es wirkt zumindest "mutiger". Eine Bulletstorm Fortsetzung würde heutzutage wahrscheinlich auch deutlich interessanter aussehen und sich komplett vom Modern Military Shooter Design trennen. Das war ja um 2008-2013 rum nicht wegzudenken.

    Und zugegeben, es gab einige Dialoge, die ich richtig gut bescheuert fand. Oftmals war das für mich aber eher Fremdschäm-Niveau :ugly:

    Ich meine es also garnicht so negativ, wie es vielleicht klang :yes:
     
  6. Boschie

    Boschie
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    das game ist echt mega. völlig unterschätzt, richtig geil!
     
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  7. Ghost of Vega gesperrter Benutzer

    Ghost of Vega
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    Macht echt Spaß, wenn es auch etwas zu lang ist.
     
  8. Ghost of Vega gesperrter Benutzer

    Ghost of Vega
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    Die Level unterscheiden sich kaum. Am Anfang ist es sehr motivierend, man bekommt neue Fähigkeiten, es kommen immer mal neue Gegnerarten. Ich schätze mal bis zur Hälfte macht das alles richtig Bock, aber dann wird es halt langsam öde, zumal gerade das Kampfsystem dann doch sehr simpel ist. Ich hab im letzten Viertel die Level nicht mehr gründlich abgesucht und bin nur noch durchgerutscht, weil man bis dahin eh ausgelevelt ist. Deswegen wäre eine Spielzeit die 3-4h kürzer ist einfach perfekt. Aber spielen sollte man es schon!
     
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  9. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Das Spiel ist für mich der geistige Nachfolger von Serious Sam bzw. dem Duke. Kaum Story, einfach nur ballern was das Zeug hält und dazu dumme Machosprüche. Und das ganze noch in schicke Grafik gepackt. Ein klasse Game.
     
  10. Seraph87

    Seraph87
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    Wie passend, ich hatte es mir erst vor ein paar Tagen im Gamesplanet-Sale mitgenommen, dann werd ich das wohl mal angehen.
     
  11. jan_w

    jan_w
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    Ein Pinball-Metroidvania. Ja, ernsthaft. Klingt ein bisschen seltsam, funktioniert aber ziemlich gut. Jedenfalls insofern man Pinball mag :-)

    Mich hat es dennoch nicht hundertprozentig überzeugen können. War trotz der kurzen Spielzeit immer mal wieder versucht, es einfach aufzuhören, weil das Pacing imho nicht gut gelungen ist. Die Pinball Teile machen Spaß, aber die Teile, wo man als Kugel durch die "quasi offene Welt" rollt, da ist es schon manchmal ein bisschen lästig von A nach B zu kommen. Die "Schnellreise" Funktion, die man im Verlauf des Spiels freischaltet ändert daran auch nicht soo viel, weil man ohnehin immer ersteinmal zu einem Schnellreisepunkt rollen muss.

    Habe daher auch davon abgesehen, es jetzt nach dem Ende (72% hatte ich) noch weiterzuspielen und alle Geheimnisse zu entdecken.

    Wirklich richtig gut gelungen ist die Inszenierung der "Bosskämpfe".
    Und die Musik ist auch richtig klasse!

    Fazit: 7/10 - nettes Game für Zwischendurch, hat mich für lockeres Durchzocken mit ein bisschen Secrets und "Nebenmissionen" machen ~6 Stunden beschäftigt
     
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  12. Wenn man auf Cyberpunk steht wird man es mögen und die Mischung macht wirklich spass, aber es macht leider auch nichts überragend, aber auch nichts schlecht.
     
  13. Ghost of Vega gesperrter Benutzer

    Ghost of Vega
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    Hab die Tage auch mal 20min reingespielt und fand es sofort ziemlich gut und liebevoll gemacht, aber was du schreibst hab ich schon befürchtet. Nutzt sich einfach sehr schnell ab.
     
  14. HypNo5

    HypNo5
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    Deus Ex (mit GMDX), Spielzeit ~ 25 Stunden

    Da ich nicht mit Fackeln und Mistgabeln gejagt werden möchte, erwähne ich im Gegensatz zu meiner Prey Kritik mal lieber auch positive Aspekte des Spiels. :ugly:

    So ... nach 10 Jahren noch einmal und mit ziemlicher Sicherheit das letzte Mal Deus Ex gespielt. Fazit: es ist noch immer sehr gut spielbar. An vielen Ecken merkt man das Alter des Spiels (ist ja auch schon fast 20 Jahre alt ... alter :huh:), dort sind heutige Spiele runder, an anderen Ecken glänzt es noch immer und beweist somit, dass es seiner Zeit voraus war und eventuell sogar noch ist.

    Nun wieder Stichpunkte, da ich keine Lust auf ausformulierte Absätze habe.

    Die Möglichkeiten des Vorgehens in Deus Ex, der wohl immer am meisten gelobte Punkt, sind grandios. Ich fasse das mal alles unter Wahlfreiheit:
    • Wie möchte ich durch die Level gehen? Hacken, Schlössel knacken, Gewalt, Lüftungsschächte, Untergrund/Dächer/Ebenerdig. Sehr viel Wahlfreiheit. Meistens macht man eine Mischung aus allen. Ich habe zum Beispiel die erste Hälfte gewaltlos gespielt und als es dann gegen MJ12 ging und vor allem in den letzten Leveln, wurden die Waffen ausgepackt und Geschütze gehackt.
    • Wie möchte ich die Story erleben? Nimmt man nur das mit, was zwingend notwendig ist, so erlebt man (über den Daumen gepeilt) nur 60% der Handlung; den wichtigesten Teil, aber doch nicht alles. So überlässt das Spiel den Spieler, ob er Mails und Data-Logs sowie Zeitungen liest, ob er mit allen Personen wiederholt redet und ob er die Level gründlich erkundet (zwei große optionale Gesprächspartner bei Everett zum Bleistift).
    • Wie möchte ich die Story beeinflussen? Dieser Punkt ist vermutlich eher für Personen, die das Spiel nochmal spielen, da es in verdammt wenigen Spielen diese Möglichkeiten gibt und man daher nicht unbedingt draufkommt. Ohne zu spoiler sage ich einfach mal: Hubschrauber, Paul, Kill-Switches, Navarro+Flugzeug

    Nun wird gemeckert, aber nur weil jetzt mehr Punkte kommen, heißt es nicht, dass diese überwiegen und viel davon liegt einfach am Alter des Spiels oder an der Schwerpunktsetzung.

    • Bis Hong Kong plätschert die Handlung eher vor sich hin, dann zieht sie aber gut an. Vor allem wenn man dann mit mehreren Personen in Funk steht, ist es aber schön dynamisch. Im Allgemeinen ist die Story aber nicht besonders gut erzählt und was erzählt wird ist eher gut, weil es sehr viele Ideen zusammenwirft. Ich habe oben schon geschrieben, dass es ein sehr gutes Videospielnarrativ hat, indem es dem Spieler überlasst, wie viel er erfahren möchte, aber davon abgesehen gibt es viele Probleme.
    • Angefangen bei der Charakterzeichnung, wenn man sie überhaupt so nennen kann: mir waren alle Personen egal, da sie eben sehr unnahbar sind; JC eingeschlossen. (da bin ich mir zum Beispiel nicht sicher, ob das einfach überhaupt keine Priorität hatte und wenn man darüber nachdenkt, kann man sogar einen Sinn darin sehen: Gefühlslosigkeit der ganzen Welt, Klonen, Entmenschlichung etc)
    • Die Antagonisten verhalten sich sehr dumm. Hinterhalte mit drei Personen, dumme Geiselnahme oder sie wissen nicht mal wie ich aussehe (normale Wachen in Versalife). Bilder gibt es ja.
    • Die Level wirken wie ... ja, wie Level. Kritik an der Grafik und mangelndem Detailreichtum wäre unfair, aber warum landet man mit dem Hubschrauber immer so nahe an Gegnern und es juckt niemanden?
    • Im Gegensatz zu oben genannten Storyaspekten, die sehr unscheinbar wirken, sind fast alle Gespräche seeeeehr unnatürlich. Man spricht einfach mit Passanten über die Illuminaten, Leute sagen dir Codes sowie Geheimgänge und man diskutiert aus dem Stegreif mit Barkeepern über den Sinn von Demokratie. Manche Situationen wirken auch sehr konstruiert: Frau aus Hells Kitchen dann später bei Tankstelle.
    • Somit zur Handlung: Sehr cool, wie Verschwörungstheorien, Kritik an politischen Systemen, KI und Transhumanismus etc zusammengewoben wurden, aber es wirkt alles schon sehr on-the-nose und die Ideen werden nicht wirklich ausführlich behandelt.
    • Viele Entscheidungen haben auch nicht wirklich Auswirkungen, sehr cool, dass es sie gibt, aber sie wirken so, als sollten aus meiner Entscheidung Folgen entstehen

    Das reicht wohl. Könnte noch mehr schreiben, aber keine Lust mehr. Mal schauen, was ich als nächstes spiele. Für meine Verhältnisse ist dieses Jahr sehr spielereich (6 Spiele) und alle waren gut bis hervorragend.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2019
    Helli und Misie Gaming gefällt das.
  15. Rainer ZufaII

    Rainer ZufaII
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    The Journey Down

    Nachdem das zweite Kapitel einst mit im Point & Click Definitive Bundle von Indiegala dabei war, und mir die dritte Episode neulich geschenkt wurde (vielen Dank an dieser Stelle nochmals an @Oi!Olli), habe ich beim diesjährigen Summersale die Gunst der Stunde genutzt, und mir endlich auch das erste Kapitel des Point-and-Click-Adventures The Journey Down gegönnt.

    Nach ein paar Klicks wusste ich auch schon, dass mir das Spiel gefallen wird:

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    Wer sich die Mühe macht, einen Schauplatz aus zwei Perspektiven zu zeichnen, der hat mein Herz schon erobert.

    Die Animationen sind teilweise eh sehr liebevoll gemacht. Hier schnibbelt zum Beispiel Schiffkoch Sabo die Zutaten für einen Eintopf zusammen:

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    Aber jetzt mal von Anfang an: Wir spielen Bwana, einen ehemaligen Kleinkriminellen, der zusammen mit seinem Kumpel Kito einst von einem Piloten namens Kaonandodo von der Straße geholt und adoptiert wurde. Nachdem besagter Kaonandodo plötzlich spurlos verschwand, blieb uns nichts als ein marodes Charterflugunternehmen und jede Menge Schulden beim hiesigen Stromgroßkonzern. Eines Tages taucht die Assistentin des Archäologieprofessor Moorhead bei uns auf, und bittet um die Mithilfe bei der Suche nach einem verschollenen Buch, mit dem man das sagenumwobene Unterland finden können soll. Auch die Stromfirma ist aus irgendwelchen Gründen auf der Suche nach diesem Buch, und hat zwei Gangster auf Professor Moorhead und dessen Assistentin angesetzt. Hier beginnt unser Abenteuer.

    Die Story ist jetzt nicht allzu innovativ: große Firma, komische Machenschaften, Korruption; nichts, was man nicht schon mal gesehen hätte. Manches wird auch nur ziemlich kurz abgehandelt, obwohl man eigentlich mehr erwartet hätte.

    Der entführte Archäologieprofessor Moorhead, den man im dritten Kapitel letztendlich findet und befreit, hat im restlichen Spielverlauf nicht viel mehr als zehn Textzeilen. Ein bisschen dünn, dafür, dass dessen Befreiung durchaus als eines der Hauptziele wahrgenommen werden kann.

    Das Setting ist insgesamt sehr schön. Die Gesichter der meisten Figuren sind an reelle afrikanische Masken angelehnt, das ganze Spiel wirkt von der Stimmung wie eine Mischung aus Monkey Island, Grim Fandango und vielleicht noch einem Schuss Discworld Noir. Die englischen Sprecher sind gut und verleihen den Figuren viel Witz und Charme, allerdings fällt die Qualität mancher Soundfiles leider ein wenig ab. Vor allem in den ersten beiden Kapiteln sind manche Textzeilen arg leise, so dass man sich des Öfteren beim Regulieren der Lautstärke wiederfindet. Wer Probleme mit dem jamaikanischen Slang hat, den die meisten Figuren sprechen, der wird durchaus das ein oder andere Mal auf die Untertitel angewiesen sein. Bis auf ein paar Rechtschreibfehler ist die deutsche Übersetzung auch gut gelungen. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht.

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    >Klick für die originale Hintergrundmusik<

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    >Klick für die originale Hintergrundmusik<

    Die Rätsel sind allerdings durch die Bank zu einfach gehalten und lösen sich teilweise quasi von selbst. Wenn sie dies einmal nicht tun, so erhält man von den Figuren zumindest meist solch klare Hinweise, dass man schnell auf die Lösung kommt. Wer also krude Kopfnüsse wie zu guten alten Lucas-Arts-Zeiten sucht, wird hier nicht fündig. So ist man letztendlich nach gut 12 Stunden mit den drei Kapiteln fertig, ohne an einer Stelle mal großartig hängengeblieben zu sein.

    Aufgrund der sympathischen Charaktere, der netten - wenn auch nicht oscarreifen - Story und einigen wirklich sehr witzigen Momenten, kann man als Adventurefreund ruhig mal reinschauen, auch wenn die Rätsel wie gesagt meist nicht besonders anspruchsvoll ausfallen. Mir hat das Spiel jedenfalls gefallen.

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    Zuletzt bearbeitet: 14. August 2019
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  16. Balthamel Kam, sah, siegte.

    Balthamel
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    Wolfenstein Youngblood

    Das wird jetzt ein etwas längerer Post werden denn ich habe selten zu einem Spiel auf diversen Seiten (auch hier) so viele Unwahrheiten zu einem Spiel gelesen. Es fällt auf, dass Youngblood bei den Spielern extrem schlecht weg kommt und von manchen schon als Untergang von Bethesda bezeichnet wurde. Ich versuche daher mal ausführlich meine Meinung zum Spiel zu schreiben, aber auch etwas "Aufklärungsarbeit" zu leisten.

    Daher fange ich zunächst mit einigen Aussagen an, die ich hier im entsprechenden Thread, aber auch bei der letzten News zu Youngblood gelesen hab:

    - Wolfenstein Youngblood kann man nur im Koop spielen

    Stimmt nicht. Ich habe das Spiel komplett solo durchgespielt. Bis auf wenige Aussetzer funktioniert die KI eigentlich recht gut.

    - Youngblood ist ein Loot Shooter

    Stimmt ebenfalls nicht. Das Spiel ist nach wie vor ein reinrassiger Ego-Shooter ohne irgendwelchen Loot.

    - Das Spiel hat starken Grind

    Auch hier ein klares Nein. Wenn man normal die Aufgaben erledigt levelt man sehr schnell.

    - Youngblood ist pay2win

    Es gibt Mikrotransaktionen im Spiel, aber man kann sich nur optische Skins kaufen. Ehrlich gesagt finde ich diese Mikrotransaktionen komplett überflüssig. Keine Ahnung wer da auch nur einen Cent ausgibt.


    Kommen wir mal zum Spiel selbst. Das hat mir ehrlich gesagt durchaus Spaß gemacht. Am Ende schießt sich das Spiel mit einigen blöden Designentscheidungen selbst ins Knie. Dennoch finde ich einige Aspekte besser als in den Vorgängern.

    Kommen wir zuerst zum Kerngeschäft des Spiels und das ist das ballern. Das funktioniert wie in der Serie gewohnt sehr gut. Mir persönlich gefällt das Gunplay sogar besser als im Vorgänger. In TnC war das eigene Trefferfeedback unterirdisch (da quasi nicht vorhanden). Das ist auf jeden Fall besser geworden. Auch vom Handling her hat mit Youngblood echt gut gefallen. Eine Änderung zu den Vorgängern gibt es. Einige Gegner haben eine sog. Barriere, die man erst wegschießen muss. Diese reagiert auf bestimmte Waffentypen. Was zunächst seltsam erscheint ist gar nicht mal so schlecht denn dadurch zwingt einem das Spiel nicht nur mit einer Waffe herumzulaufen. In TnC habe ich ehrlich gesagt ab einem Punkt nur die Schrotflinte genutzt. In Youngblood ist selbst die Maschinenpistole sehr nützlich.

    Die wohl wichtigste Neuerung in Youngblood sind die RPG Elemente. Man steigt jetzt in Stufen auf und kann die Waffen individuell ausrüsten und Skills freischalten. Der RPG ist recht rudimentär und weit von einem echten RPG entfernt. Im Endeffekt beschränkt einem das System sofort bestimmte Bereiche in den Bezirken zu stürmen und wann man bestimmte Elemente freischalten kann. Das aufrüsten der Waffen gegen Silbermünzen finde ich dagegen sehr gut. Man kann sie seinem eigenen Spielstil sehr anpassen. Mache ich aus dem Maschinengewehr ein Snipergewehr mit Bonus auf Kopfschüsse oder ein Schnellgewehr mit hoher Schussfrequenz? Solche Elemente gefallen mir persönlich immer sehr gut und sind besser umgesetzt als in den Vorgängern (das gilt auch für die Skills).

    An Youngblood haben dieses mal auch die Arkane Studios mitgearbeitet. Das merkt man dem Leveldesign in den Bezirken deutlich an. Die Levels sind deutlich verwinkelter geworden, es gibt Abkürzungen und einiges zu erkunden. Es gibt jetzt auch Bereiche bzw. Kisten, die man erst mit gefundenen Codes öffnen kann. Das Erkunden wird auch immer belohnt und ist daher deutlich befriedigender als in den Vorgängern. Die ganze Atmosphäre in Paris inklusive der Durchsagen erinnerte mich des öfteren an Dunwall aus Dishonored. Fun Fact: Es gibt sogar ein Achivement wenn man ein Souvenir aus Dunwall findet.
    Wie ich bereits oben geschrieben hab hat das Spiel aber auch einige dumme Patzer. Ganz oben auf der Liste steht der Respawn. Wenn ich mich in einem Bezirk befinde und die Gegner weggeballert habe und dann z.B. den Level erkunde kann es viel zu schnell vorkommen, dass die Gegner wieder da sind. Das ist eine absolut dämliche Entscheidung die hoffentlich noch geändert wird.

    Die Bezirke sind wahrscheinlich mit der Knackpunkt des Spiels denn die bereist man öfters im Spiel (inkl. neuer Gegner). Das wird sicher den einen oder anderen nerven. Ich persönlich fand das jetzt nicht ganz so schlimm da es durch die Missionen immer neue Bereiche zum erkunden gibt.

    Ein größere Kritikpunkt ist da sicher die Story. Die fängt ganz normal mit Zwischensequenzen um dann im mittleren Reil extrem zurück gefahren zu werden. Erst zum Ende geht es dann wieder so richtig weiter. Hier muss man deutlich sagen, dass die Story klar schlechter als in den Vorgängern ist. Ein Wort zu den beiden Schwestern, die werden ja recht häufig wegen ihres Verhaltens kritisiert. Ja sie sind nicht so depressiv wie B.J., aber ich finde die Kritik ehrlich gesagt recht überzogen.

    Ein weiteres Problem ist der schwankende Schwierigkeitsgrad. Das Spiel fängt anfangs durchaus knackig an. Man ist die neue Mechanik mit den Barrieren noch nicht gewöhnt und man noch die normalen Startknarren. Hier ist der Schwierigkeitsgrad recht knackig um dann im weiteren Verlauf mit dem Aufrüsten der Waffen immer weiter zurück zu gehen. Mit Level 25 kommt dann wieder ein Sprung. Nun kann man die Waffen erneut aufrüsten und es gibt neue Gegnertypen. Hier geht der Schwierigkeitsgrad wieder nach oben um dann wieder zu fallen. Erst im Finale geht es dann wieder ordentlich nach oben (inkl. eines nervigen Endbosses).

    Ich hatte es schon ganz am Anfang geschrieben, dass ich die Kritik zu Youngblood völlig überzogen finde. Ich kann mir nicht erklären warum das Spiel so schlecht wegkommt. Ein The old Blood fand ich wegen der ständigen Arenakämpfe deutlich schlechter (habe ich nie durchgespielt). Am Ende geht es darum ob man sich mit den Neuerungen anfreunden kann. Wenn man das kann dann wird auch mit Youngblood seinen Spaß haben. Als Ego-Shooter funktioniert das Spiel nach wie vor hervorragend.
     
  17. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Remnant: From the Ashes

    Soeben den finalen Boss gelegt. Hätte eigentlich gedacht, das ich den ersten Durchgang schon am Wochenende schaffen werde, aber am Ende gab es dann noch eine ordentliche Schippe an Content, was noch einige Stunden gebraucht hat. Auch, weil ich immer wieder alles abgesucht habe und einige Wege doppelt gehen musste. Der Counter bei Steam zeigt 36 Stunden, aber ~10 kann man davon wohl als Idle-Zeit abziehen.

    Das Spiel versucht sich an den Stil eines Dark Souls anzulehnen und stellt das auch durchaus ganz geschickt an, allerdings ohne dessen Klasse zu erreichen. Erwartet habe ich das natürlich nicht, da es ja auch nur ein AA-Titel ist, aber letztendlich hat mich das Spiel stellenweise doch positiv überraschen können. Die Welt ist im Grunde linear gehalten, erreicht aber dennoch eine gewisse Tiefe durch die Dungeons, welche teilweise wahre Labyrinthe mit mehren Ebenen sind. Ästhetisch ist jede Welt eine Abwechselung und Schönheit... oder auch Trostlosigkeit (absolut positiv gemeint) für sich selbst. Da hat das Studio wirklich gute Künstler an Bord (gehabt). Gleiches gilt auch für das Design der Gegner und der Waffen. Von normalen Gewehren bis hin zu irgendwelchen abgedrehten Alien-Waffen mit speziellen Fähigkeiten gibt es Einiges, was das Herz begehrt. Viel Nutzen konnte ich im ersten Durchgang allerdings nicht daraus ziehen, denn legt man sich während dem Durchgang auf einen Build fest, ist es doch eher schwierig umzusatteln. Ein neuer Durchgang wird daher nachher gleich gestartet. Einerseits, um mal den derzeitigen zu rerollen und auch, um zu sehen, wie die Welt neu generiert wird und was sich im Vergleich zu meinem ersten Durchgang ändern wird. Alleine aufgrund dessen kann ich noch gar kein wirkliches Fazit ziehen, denn dazu muss man das Spiel ja mehrmals durchgespielt haben.

    Dafür, das ein Spiel wie Remnant komplett neues Territorium für Gunfire Games ist, haben sie es aber wirklich sehr gut umgesetzt. Klar, es hat nicht den Umfang eines DS (weniger Bosse, weniger Equip etc.), aber dafür haben sie auch eigene Ideen eingestreut, die dem Spiel mehr Charme verleihen als z.B. The Surge von Deck 13. Fernkampf mit Feuerwaffen als Ausgangspunkt zu nehmen und nicht den Nahkampf macht schon einen erheblichen Unterschied, wodurch sich das Spiel frisch und neu anfühlt und nicht wie ein billiger Aufguss, obwohl stellenweise doch Einiges "entfernt" oder einfach umgesetzt worden ist. So gibt es z.B. keine typischen Attribute, sondern mehrere Traits, die einfach nur Boni auf X geben. Voraussetzungen für die Ausrüstung fallen so auch weg. Auch die Bosskämpfe sind anders, da die meisten Adds spawnen, welche den Spieler während des fortlaufenden Gefechts mit Munition als Drops versorgen sollen. Aber das Ganze tut dem Spiel mMn nicht weh. Andere Leute beschweren sich über die Adds bei den Bossen, aber ohne würden die Bosse doch sehr einfach sein, weil man halt immer auf Entfernung bleiben kann und stellenweise müsste man dann immer etliche Munitionsboxen mit sich herumschleppen, was auch nicht so spaßig wäre.

    Einige Bugs und Fehler hatte ich natürlich auch: Ein Boss, der in eine Treppe glitchte und nicht mehr angreifbar war. Einmal steckte mein Charakter in einer Animation fest, wodurch ich auch nur den Freitod wählen konnte. Alles davon eher unproblematisch und etwas, was man in jedem Spiel antreffen kann. Nur ein Bug stach besonders heraus, weil dieser den Endboss betrifft. Wenn dieser triggert, ist der Kampf nicht schaffbar. Dann muss man das Spiel neustarten und dann erst den Kampf wieder angehen. Besonders lustig, wenn man den Kampf zuvor mehrfach versuchte und nichts davon wusste... :ugly:

    Für ein umfassenderes Fazit muss ich das Spiel aber mindestens noch ein zweites Mal durchspielen. Auf alle Fälle kann ich eines jetzt schon festhalten: Von allen "Souls-artigen" Spielen, gefällt mir Remnant bisher am besten, weil es einfach nicht stumpf das Spielprinzip kopiert, sondern es währenddessen auch umkrempelt. Auch wenn es größtenteils halt nur an der anderen Herangehensweise für die Kämpfe liegt, so fühlt es sich einfach toll an.
     
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  18. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Bin nun mit Prey durch. Wie im eigenen Thread schon geschrieben wars an sich ein gutes Spiel. Bisschen auf die Nerven gingen mir allerdings das "Hacken"-Minispiel, die Abschnitte mit der Schwerelosigkeit und wenn man wirklich versucht alle Quest zu machen, zieht sich das Game ordentlich da man immer wieder in bereits bekannte Abschnitte zurückwatscheln darf. Und das mehrmals. Hätte es jetzt mMn nicht gebraucht.

    An ein Bioshock kommts aber mMn nicht hin, auch wenn das Gameplay anfangs total gefesselt hat aber dafür sind mir die Charakter zu blaß und nichtssagend, die Story reißt einen auch nicht so wirklich mit. Als ich aber mit der Schrotflinte das Arboretum betreten hab, hatte voll den Bioshock-Flashback :D, da war irgendwie cool.

    Nebenbei bemerkt: Die Alienfähigkeiten sind zwar eine nette Spielerei aber wirklich gebraucht zum weiterkommen (auf Schwer) hab ich sie nie.Sofern man alles fleißig recycelt, sollte es kaum bzw. keine Schwierigkeiten geben sich den Weg freizuballern. Munition gabs zur Genüge und wenn doch mal etwas Engpass war, gabs eben eins mit der Rohrzange in Kombination mit der GLOO-Kanone.

    Einen ganz großen Pluspunkt muss ich aber für den Anfang geben. Der war schon verdammt geil gemacht.
     
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  19. Son_of_the_Suns

    Son_of_the_Suns
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    Planescape: Torment.

    Also, vorneweg: Tolles Spiel, 9 von 10 Punkten. Teilweise allerdings auch ein Kind seiner Zeit. Mechaniken werden teilweise nur unzureichend oder auch gar nicht erklärt. Questtexte sind sehr missverständlich und ein großer Teil des Spiels besteht aus Suchen, Suchen, Suchen.

    Aber verdammt, es hat sich gelohnt. Eine tolle Story. Ich kann immer noch nicht behaupten, sie vollumfänglich zu verstehen. Aber ich fand es toll, wie eine bewegende Geschichte mit philosophischen Gedanken verbunden wurde. Ich mochte auch die Plottwists der Handlung. Von diesem Niveau können sich die meisten RPGs eine ganz dicke Scheibe abschneiden. Um ehrlich zu sein, die meisten RPGs kommen mir jetzt irgendwie in ihrer Story etwas belanglos vor. :ugly:


    Edit: Ach ja, den letzten DLC von AC: Odyssey habe ich auch eben beendet. Nicht der Rede wert. Das dümmste Ende ever. Dieses Ende spuckt auf den Spieler und alle seine Bemühungen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. August 2019
  20. |Kirby|

    |Kirby|
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    Planescape macht einem die meisten CRPGs kaputt, das ist wohl wahr. :topmodel: Zumindest erzählerisch, die Mechanik bei PS:T ist eher nicht der Rede wert. Mask of the Betrayer schlägt in eine ähnliche Kerbe (wenngleich etwas weniger extrem), nur falls du nun mehr Futter suchst.
     
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  21. Ginga Newbie

    Ginga
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    Ion Fury

    Endlich mal wieder ein unkomplizierter Shooter. Keine ausufernden Zwischensequenzen, keine Schleicheinlagen, keine Schnörkel. Zur Abwechslung ist sowas schon sehr angenehm.

    Grafisch ist Ion Fury über jeden Zweifel erhaben. Das Spiel sieht einfach toll aus. Die Texturen sind schön und detailliert, die Sprites sehen auch toll aus. Die Musik hat mir sehr gut gefallen und das Gunplay ist auch gelungen.

    Das Spiel macht aber auch so einiges falsch. Es ist zwar wirklich schön, dass man so riesige Levels aus der Build Engine kitzeln kann aber hilfreich ist das nicht sonderlich. Die Levels zu Beginn sind einfach zu weitläufig und die Gegner reagieren aus viel zu großer Entfernungen auf den Spieler. Besonders störend ist das bei diesen Fluggeräten die auf die Entfernung ziemlich schwer zu finden sind. Die Dinger sind dann so ziemlich unsichtbar wenn sie noch in einem schattigen Bereich herumfliegen und auf den Spieler schießen. Das Problem mit den weitläufigen Levels legt sich aber nach einer Weile, da man später mehr in Innenräumen unterwegs ist und nicht mehr diese riesigen Entfernungen innerhalb eines Levels vorfindet. Ab da macht das Spiel dann auch mehr Spaß. Das Leveldesign ist zwar auch ganz gut aber keiner der Level bleibt irgendwie in Erinnerung. Es gibt einfach nichts was da irgendwie aus dem typischen 90er Shooterallerlei heraussticht. Auch der obligatorische Zuglevel, den ich bei anderen Shootern dieser Zeit immer sehr schätze, ist äußerst fad.

    Die Gegner sind nicht gerade vielfältig und auch ziemlich öde und unkreativ, später sogar noch beschissen ;). Wie üblich sind auch einige kleine Krabbelviecher mit dabei, die aufgrund ihrer Anzahl extrem nerven. Zum Glück haben die Entwickler auf irgendwelche behinderten Kreaturen, die im Wasser schwimmen verzichtet. Man schiesst das ganze Spiel über die immer gleichen Roboter übern Haufen. Im späteren Spielverlauf kommen zwar ein paar neue Gegnertypen hinzu aber das ändert auch nicht mehr viel. Mir ist schon klar, dass es bei anderen Spielen dieser Zeit auch nicht hundert verschiedene Gegnertypen gegeben hat, aber damals war die Aufteilung einfach besser. Zudem sind die Gegner auch ziemlich dumm. Ich erwarte jetzt keine geistigen Glanzleistungen aber irgendwie im Level hängenbleiben oder gar nicht auf mich reagieren ist jetzt auch nicht das Wahre.

    Auch bei den Waffen gibt es nichts aufregendes. Das ist ganz normale Shooterbewaffnung ohne irgendwelche Besonderheiten. Am Brauchbarsten ist der Revolver, die Shotgun und die (zwei) Maschinenpistole(n). Der Rest ist zwar ganz nett aber nicht unbedingt notwendig. Man hat eine Minigun, die bei Zwischengegnern sehr brauchbar ist, für die man im ganzen Spiel aber sehr wenig Munition findet. Dann gibt es eine Art Laserarmbrust, die auch bei Zwischengegner sehr hilfreich ist aber ansonsten kommt man dank der immergleichen Gegner mit der Shotgun auch locker klar. Dann gibts noch Granaten, die automatisch auf Gegner zurollen sollen, was anscheinend auch nur funktioniert wenn die Sonne scheint. Zum Glück gibts einen sekundären Feuermodus bei dem die Granaten nach einiger Zeit explodieren, ansonsten liegen sie nämlich nur rum und man kann sie wieder aufsammeln. Kreative aber auch brauchbare Waffen wie die Schrumpf- oder Eiskanone aus Duke Nukem sucht man hier vergeblich. Auch eine richtig dicke Wumme wie die BFG aus Doom oder ähnliches fehlt.

    Und zum Schluss hapert es auch an einem brauchbaren Hauptcharakter. Shelly Harrison soll natürlich wie ein Badass rüberkommen aber das wirkt ziemlich aufgesetzt was auch an der eher mittelmäßigen Darbietung der Synchronsprecherin liegt. Beim Duke hatte man eine coole Stimme, die die Oneliner auch dementsprechend rüberkommen ließ. Lo Wang oder Caleb klangen auch um einiges markanter, vor allem Caleb war teilweise abartig grandios. Und auch die Sprüche waren damals cooler. Sicher der Duke hat sich fleissig bei Army of Darkness oder They live bedient. Aber wenn man sich in einem Spiel von 2019 ein "Yippee Ki Yay, motherfucker!" anhören muss, dann ist das schon irgendwie traurig. Noch abgedroschener wäre nur ein "Hasta la vista, baby!" oder ein herzhaftes "Cowabunga!" gewesen. Es gab natürlich auch neueres wie zB. "I like the way you die" oder auch ein "Say my name", ließ sich hier und da hören. Im Gegensatz dazu kommt dann aber wieder sowas obskures wie "Domo arigato, Mr. Roboto". Das alles ist mir persönlich einfach zu öde. Auch die restlichen Sprüche sind eher peinlich als cool. Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder Spruch mies ist. Ein paar mal musste ich schon schmunzeln aber im Vergleich zur Konkurrenz ist das eben ziemlich armselig.

    Nichtsdestotrotz hat das Spiel eine Menge Spaß gemacht. An den Duke kommt es bei weitem nicht heran. Ich würde es auch etwas schwächer als Blood oder Shadow Warrior einstufen aber es ist trotzdem noch um Längen besser als so ein Mist wie Redneck Rampage oder Tekwar.

    Ich hoffe trotz der ganzen Mängel, die das Spiel aus meiner Sicht hatte, dass es sich gut verkauft und die Entwickler einen Nachfolger oder einen anderen Retroshooter basteln. Ich hätte absolut nichts dagegen wenn es von 90er Shootern ein kleines Revival geben würde und zwar mit Build Engine.

    7/10
     
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  22. Impulsive

    Impulsive
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    Ein Miniabsatz lobt das Spiel und im gleichen Zug zerreisst du's in 4 sehr ausführlichen Absätzen. Das überzeugt mich jetzt nicht, es zu kaufen.

    Ich bin inzwischen mit Fallout 4 fertig (hab 2017 angefangen und jetzt das letzte DLC in 2019 beendet). Gute 250 Stunden haben mich beschäftigt und im grunde wurde schon alles über das Spiel gesagt. Ihr kennt die Mängel, die Ärgerlichkeiten, das Störende. Trotzdem macht es hier und da Spaß. Wenn ich das Fallout Universum nicht so abgöttisch lieben würde, hätte ich ganz sicher nicht so lange gespielt.

    Fallout 4 ist bisher der schlechteste Teil, den ich je gespielt habe. Er ist aber ansonsten ganz ok. Kann man spielen, muss man aber nicht.
    Fallout 76 auszuprobieren trau ich mich allerdings nicht.
     
  23. Ginga Newbie

    Ginga
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    Wenn du auf Shooter dieser Zeit stehst, dann ist es durchaus empfehlenswert. Auch wenn ich sehr lange über gewisse Probleme geschrieben habe, läuft es auf folgendes hinaus:
    • Die Levels sind zu Beginn zu weitläufig, das legt sich aber im späteren Spielverlauf. Ansonsten sind sie Shooterstandard.
    • Die Anzahl der Gegnertypen ist eher gering. Ansonsten sind sie Shooterstandard.
    • Die Waffenauswahl ist Shooterstandard.
    • Die Hauptfigur gefällt mir persönlich nicht sonderlich.
    Das Spiel macht trotzdem viel Spaß, wenn man eben auf die Shooter von damals steht. Ein gutes Spiel, aber kein Meisterwerk.
    Aber man kann auch mit guten Spielen Spaß haben.
     
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  24. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Valiant Hearts: The Great War

    Valiant Hearts kann man ehesten als 2D Adventure mit dem ersten Weltkrieg als Setting bezeichnen.
    Die große Stärke ist hierbei die Familie vom Großvater bis zum Enkel, wobei man selbst den Großvater und Vater spielt, die mit dem Anfang des Krieges getrennt wurde. Im Verlauf kreuzen sich deren beide Wege immer wieder als auch mit zwei anderen Charakteren und einem Hund. Das Spiel gibt sich hierbei auch Mühe eine lehrreiche Seite zu haben, so gibt es immer wieder Erklärungen zu Orten und Geschehnissen.
    Leider sind die Geschichten der zwei anderen Charaktere weniger gut ausgebaut. Bei einem Charakter wird die eigentliche Motivation schnell ins Abgleich gesetzt, beim anderen gibt es nur eine Cutscene.
    Absolut kontraproduktiv dagegen ist ein deutscher Baron, welcher auch noch einen Totenschädel auf seinem Helm hat. Der will einfach nicht passen zur eigentlichen Botschaft des Spiels.

    Das eigentliche Gameplay besteht aus kleinere Puzzles und Items suchen. Man bewegt sich hierbei nur von links nach rechts. Zur Auflockerung gibt es auch ein paar Fahrszenen die ganz unterhaltsam, besonders wegen der Musik. :D
    Blöderweise fand man es wohl nötig, es mehr zu einem Spiel zu machen. So gibt so Passagen, wo man Sachen werfen/ausweichen muss bzw. „Bosskämpfe“. Die sind leider ziemlich nervig und auch unpassend zum Spiel und seiner Thematik.
    Da kommt noch erschwerend dazu, dass die Tastatur Steuerung eher zweckmäßig ist.

    Oder kurz, interessantes Spiel welches eigentlich die Thematik des ersten Weltkriegs gut einfangen will, das eigentliche Gameplay aber teils im Weg steht.
     
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  25. Impulsive

    Impulsive
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    Deine Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Es ist sehr abwechslungsreich und das was du als unpassend erachtest, lockert das ganze auf. Ich persönlich hatte viel Spaß mit dem Spiel, habe fast alle Suchgegenstände gefunden und alle historischen Einträge gelesen. Es war spannend, hat einen stilistisch verdammt guten Zeichenstil und ein ehrwürdiges Ende.
    Es ist eines der besten Indie-Titel mit historischen Kontext, welches ich jemals spielen durfte.
     
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  26. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Finde es schon unpassend, einerseits zu zeigen wie sinnlos der Krieg insgesamt war und es kein Gut oder Böse, sondern nur schlecht und schlechter gab und jeder in einer Weise unter dem Krieg leidet, andererseits einen so absurd klischeehaften deutschen Baron raus zu hauen.
    Zieht sich für mich auch mit den Gameplayelemente die ihn involvieren.
    Ist aber meiner einziger wirklicher Kritikpunkt.
    Die zwei Charaktere sind eher verschenktes Potential und bei der Steuerung kann man aufs Gamepad ausweichen.

    Den tollen Artstyle habe ich tatsächlich vergessen zu erwähnen, mein Fehler. :D
     
  27. mister-meister

    mister-meister
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    LIfe is Strange 2 Episode 4 und den Metro Exodus: The two Colonels Dlc... Beides war erschreckend kurz geraten, bei lezterem habe ich bei den Credits sogar erst gedacht das sei das Intro und der DLC fängt erst richtig an :ugly:
     
  28. HypNo5

    HypNo5
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    Mit Breath of the Wild habe ich nun auch mal einen Teil der Zelda-Reihe gespielt und tatsächlich beendet. Das hat etwas gedauert. Vorher wurden Teile der Reihe entweder nur kurz angespielt (Ocarina of Time, Majoras Mask, Minish Cap, Oracle of Seasons, Twilight Princess) oder irgendwo auf dem Weg abgebrochen (Links Awakening, Wind Waker, A Link to the Past). Es ist also offensichtlich, dass ich kein Zelda-Fan bin – das lässt sich auf Spiele von Nintendo im Allgemeinen übertragen – und dieses Spiel hat mich auch zu keinem gemacht.

    Bevor ich das Spiel begonnen habe, war ich auch sicher, dass ich es nicht beenden werde. Dem war doch nicht so. Es hat mir sogar einen Großteil meiner Spielzeit sehr gut gefallen. Dieser Eindruck wurde dann auf „gut“ heruntergestuft, mit Tendenzen zu „okay“. Mein Fazit wäre dann: gute Ideen, die nicht weit genug gedacht wurden und eine Zelda Tradition, die dem Spiel womöglich im Weg stand. Aber: Alle Elemente des Spiels wirken so bewusst und das Spiel ist so sehr auf Hochglanz poliert, dass alle Fehler, die ich entdeckt habe, vermutlich so vorgesehen waren und nur ich diese als Fehler identifiziere. Von sehr vielen Seiten wurde das Spiel ja als Meisterwerk angepriesen (und der Rest wurde von der Nintendo Defense Force attackiert).

    Dieser Zelda-Teil wirkt auf der Oberfläche sehr gut, dort strahlt er gerade zu vor Qualität. Die Welt ist wunderschön sowie abwechslungsreich und es gibt unglaublich viel zu entdecken. Die Erkundung jener hat in noch keinem anderen Spiel so perfekt funktioniert: klettern, mit dem Gleiter fliegen, rennen, reiten, auf dem Schild surfen, schwimmen, Boot fahren und auch das Kämpfen ist ohne Makel umgesetzt, ist sofort verständlich und einfach reproduzierbar. Die Figuren (normale Gegner, NPCs, Drachen, Guardians etc) sind äußerst liebevoll gestaltet und amüsieren mit vielen kleinen Details: die beiden Skelette die um den letzten Kopf streiten, die Skeletthand-Waffe die im Gürtel zuckt, die Goblins die Tiere jagen und so weiter. Zusätzlich zitiert das Spiel mal offensichtlich, mal unterschwellig viele meiner Lieblingsfilme oder -spiele: Shadow of the Colossus, Mononoke, Howl, Lapuda, Nausicaä). Selbst die Handlung hat nette Ideen: die Apokalypsen-Prämisse ist interessant und bietet Potenzial.

    Bietet Potenzial … das wäre für mich das Stichwort. Denn in großen Teil wirkt das Spiel wie eines von Bethesda und Bioware, die rund sind und eine gute Basis bieten, mit welcher aber dann andere weiterentwickeln müssten (Fallout 3 – New Vegas beispielsweise).

    Zwei Aspekte brechen in meinen Augen Zelda die Beine. Eines davon hätte es, als ich es noch als sehr gut empfand, in die Kategorie „großartig“ gehoben, mit beiden hätte es den Stempel „Meisterwerk“ bekommen. Am Ende war es dann eben nur auf einem wackeligen „gut“.

    Erst einmal zu kleinen Problemchen: die ständigen Mini-Cutscenes haben mich richtig genervt. Ebenso die ständigen Info-Texte zu Gegenständen die ich schon x-mal habe/hatte. Auch hätte ich gerne Aktionen direkt mehrfach ausführen können: lila Kugeln in Herzen/Ausdauer umwandeln, diese bei dem anderen Schrein austauschen, das Haus ausbauen (:motz::bse:), kochen …

    Nun zu den beiden großen Fehltritten: Gameplay und Writing.

    Gameplay

    Ersteres wäre an sich gar nicht so schwer umzusetzen. Halb so viele Schreine, dafür doppelt so lange. Weniger Samen, dafür besser versteckt. Größere Guardian-Dungeons. Irgendein anderes System für die Waffen, denn es ist witzlos als eine Belohnung eine Waffe zu bekommen, wenn die dann gleich kaputt geht. Gegen Ende wurde das System dann eh über den Haufen geworfen, da alles viel länger hielt. Überdenken des Essen/Elixier-Systems, denn bei dem bestehenden, kann man sich während Kämpfen einfach ständig wieder problemlos vollheilen. Man hat ewig viel von allem und viel davon – bspw die +Herzen Sachen – ist viel zu stark. Ich konnte mich am Ende vor Zutaten und Gekochtem kaum retten, denn so viel Zeug braucht man gar nicht. Durch diese ständige Möglichkeit zu pausieren und Gegenstände einzusetzen wird das absolut anspruchslose Spiel (besondere Herausforderungen ausgenommen) noch anspruchsloser. Ich bin aus Versehen zu Ganon rein und habe ihn auf dem ersten Versuch mit Leichtigkeit besiegt (gibt ja keine Elemente, bei denen man nachdenken muss, was es zu tun gibt) und das gleiche war bei den Guardian-Bossen auch. Entweder man schafft sie so oder man schluckt/isst wiederholt Heilzeug. Die normalen Guardians waren auch ein Witz. Am Anfang hatte ich vor ihnen Respekt und sie haben mich mit einer Attacke getötet, dann hat man die richtigen Pfeile und tötet sie mit einer Attacke (wer kam nur auf die Idee …). Der größte Punkt ist aber eigentlich, dass ich gerne große und anspruchsvolle Dungeons gehabt hätte, die tatsächlich besonderes Loot haben. Einfach die vier Guardian-Dungeons lassen, die Schreine halbieren und dann noch 8 (oder so) optionale, schwere Dungeons machen. Bei denen würde ich dann gerne etwas finden wie: einen Krafthandschuh, mit dem ich Zweihandwaffen einhändig führen kann, auch auf dem Boden kurze Zeitlupe beim Bogenschießen habe, Doppelsprung, schnellerer Spring, zwei Bomben gleichzeitig … was auch immer einem einfällt, aber eben Belohnungen, die das Spielgefühl verändern.

    Writing

    Ich sage nicht, dass Zelda für Kinder ist, aber es ist auf jeden Fall kindlich. Das merkt man (wohl) auf der einen Seite am fehlenden Anspruch (wobei Kinder sich ja häufig viel eher durch harte Spiele prügeln), aber eben auch sehr stark am Writing. Wie am Anfang erwähnt gehe ich aber davon aus, dass es einfach keine Priorität in der Entwicklung hatte, da das Spiel einen Fokus auf das freie Spielen gelegt hat und Writing noch bei keinem (mir fällt zumindest keines ein) Nintendo-Spiel/Zelda auf vorderster Front stand. Da Breath of the Wild aber unbedingt eine große, emotionale, in Teilen cineastische Handlung erzählen musste, muss ich diese auch kritisieren und die Parallelen zu Ghibli und SotC waren zusätzlich Gruben, die sie selbst gegraben haben und reingefallen sind. Die Kritik gliedert sich da in unterschiedliche Richtungen: Bereiche, die einfach schlecht und nervig sind oder Bereiche bei denen ein Gedanke gezogen und dann vermutlich vergessen wurde.
    Ganon wirkt weder wie eine übermannende Bedrohung, noch wie das absolute Böse. Ein Charakter ist er noch gar nicht. Die Idee, dass man ihn von fast allen Stellen der Welt sieht ist gut, aber das ist auch das einzige erwähnenswerte. Vor allem der Endkampf war an absolut unterirdischer Qualität nicht zu überbieten und die Endsequenz danach ist auf der gleichen Welle geschwommen. Mehr Charakterzeichnung haben dann beispielsweise Zelda, die Champions oder die wichtigen Dorf-NPCs, aber auch nur in dem Sinne, dass die Charakterzeichnung von Ganon ein leeres Blatt Papier war und die aller anderen eine einzige Bleistiftlinie auf die noch Glitzer geworfen wurde und am Rand des Blattes wurde bescheuerte Emoji-Aufkleber platziert (Zelda ist ganz nett). Das war alles so ungefähr Pokemon-Niveau. Dabei hat das Spiel gute Ideen: Apocalypse + verschwundener Link, Prophezeiung + Zelda, Guardians (groß und klein) oder beispielsweise die Schädel in der Welt, bei denen man sich fragt, zu welchen Monstern die mal gehörten. Aber für jede Idee, die in „show dont tell“ erzählt wird, kommen 20 die alles in perfekter Shonen-Manier (übertriebenes Melodrama, Monologe; einfach für 14-jährige geschrieben) breitklopfen. Auch (eventuell irre ich mich) kam nie mal einer auf die Idee, dass über einem Schrein ein Haus gebaut wurde, welches dann eben kaputt ging. An besonderen Ideen mangelt es hier absolut. Den kleinen Guardians wird die Bedrohlichkeit genommen, da sie später viel zu leicht sind. Die großen Guardians wirken – nicht wie in bspw SotC – lebendig und majestätisch. Jede ernste Szene ist kitschig-übertrieben „edgy“, im gleichen Zuge mussten alle Kern-NPCs übertrieben-quirlig sein. Man hätte da so viel machen können, wofür man wirklich gar nicht nachdenken muss: warum waren die Champions nicht in korrumpierter Form, die Endgegner der Guardians? Daraus hätte man bspw etwas machen können. Die Ghibli-Filme zeigten doch – und sie sind ja Inspiration – wie man eine Geschichte erzählen kann, die für alle Altersklassen gemacht ist … ideal ist doch immer, wenn Kinder ihren Spaß haben und Erwachsene zwischen den Zeilen auf Erkundung gehen können.

    So eine Zugfahrt bring einen echt zum Schreiben, wenn man keine Lust auf das Buch hat. Insgesamt also meiner Meinung nach ein gutes Spiel, welches wunderbar durchdachte, simple (!) Unterhaltung bot. Es hat sich absolut gelohnt zu spielen. Nur wurden beim Gameplay eben sehr viele Punkte verspielt und das Writing war einfach lächerlich schlecht. Aber das Erkunden einer Spielewelt hat noch nie so viel Spaß gemacht und so gut funktioniert und die Welt ist sehr schön. Ebenso muss man loben, dass man tatsächlich 99% der Zeit spielt und das Gameplay (obwohl ich immer wusste, dass ich nicht mit einer interessanten Geschichte oder besonderem Loot belohnt werde) einen zum immer weiterspielen anreizt.

    Die meisten Leute, die es so abgefeiert haben, werden dann wohl Zelda und/oder Open-World Fans sein. Ich bin weder das eine noch das andere. Aber den nächsten Teil würde ich trotzdem einem Assassins Creed, GTA, Bioware oder Bethesda-Spiel vorziehen, auch wenn sich bezüglich meiner Kritik wohl kaum etwas verändern wird („es wird düster“ … ohwe).

    _______

    Unterm Strich: die Switch und Spiel waren ausgeliehen, also nichts dafür gezahlt. Außer Zeit. :fs:
    _______

    https://www.youtube.com/watch?v=2fPz7kGduT4
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. August 2019
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  29. Cyrotek

    Cyrotek
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    Ich mag die Zelda Reihe sehr und bin auch Open World Spielen nicht abgeneigt (sofern sie vernünftig designed sind), kann aber den Hype um BotW auch null nachvollziehen. Da ist einfach so enorm viel verschenktes Potential das es fast schon traurig ist. Ich würde dir tatsächlich bei den meisten Dingen zustimmen.

    Dennoch witzig, dass ich BotW für das beste Open World Spiel der letzten Jahre halte ... für so gut halte ich moderne Open World Titel. >.>
     
  30. Impulsive

    Impulsive
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    Dishonored 2 - High Chaos

    Wow, was für ein Spiel. In allen Belangen besser als er Vorgänger. Und der hat mir schon gut gefallen damals. Wie gewohnt mache ich erst einen brutalen Durchlauf mit viel Bloody Combat und alle Ecken nach Geheimnissen und Schätzen zu suchen. Das kann man ja am besten, wenn niemand mehr lebt. Und der zweite Durchlauf wird dann mit der schleichenden Emily gespielt. Die ist brav und tut keiner Fliege was zu Leide. ;)

    Ich glaube, fast alles nennenswertes wurde über das Spiel schon gesagt. Habe mir viel Zeit gelassen und gut 3 Jahre nach Release erst gespielt.
    Das Spiel ist vom Look & Feel einfach sehr gut. Wunderschöne, detailverliebte Level die mich in ihren Bann zogen, sodass ich gut 2-3 h pro Level gebaucht habe. Am ende warens 25 Stunden und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Absolut empfehlenswert.

    Hier noch ein kleines brutales Video von mir in Aram Stiltons Prachtvilla. Er hat echt zu viele Wachen. Das Kampfsystem ist leicht, wenns nur wenige Gegner sind. Bei vielen muss man schon aufpassen. Bin manchmal schneller gestorben als mir lieb ist.
    https://www.youtube.com/watch?v=xV-U-nsJMiA
     
  31. Renegade09

    Renegade09
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    GTA 5

    Nach knapp 90 Stunden 100 % erreicht :banana:
    Hat mir gut gefallen. Michael und Trevor waren als Charaktere interessant, Franklin wirkte dagegen ein bisschen wie das dritte Rad am Wagen. Außerdem schade, dass Rockstar die Polizei so ruiniert haben (Zu sensibel, zu zielsicher, können NPCs nicht verhaften). Ich glaube, ich habe mich in keinem GTA bisher so "gut" benommen wie in diesem Teil, einfach weil die Polizei so verdammt nervig ist.

    + Abwechslungsreiche Missionen
    + Schöne, detaillierte Welt, bei der man immer wieder neues entdeckt
    + Viele sinnvolle Komfortfunktionen (Auto- und Quicksave, Fahrzeuge drehen sich automatisch wieder richtig herum)

    - Vergessenswerter Antagonist
    - Polizei deutlicher Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger
    - Wenige Gebäude begehbar

    8/10
     
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  32. RedRanger ●-Stein-der-Schande

    RedRanger
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    Mein RIG:
    CPU:
    Eckig
    Grafikkarte:
    Auch eckig
    Motherboard:
    Ebenfalls eckig
    RAM:
    Eher so länglich eckig
    Laufwerke:
    Rund oder solide
    Soundkarte:
    In den 90ern
    Gehäuse:
    Groß und quaderig
    Maus und Tastatur:
    Eckig, klein und ergonomisch
    Monitor:
    Rechteckig
    Silence - Whispered World 2

    Na ja, was soll man sagen. Das Spiel sieht wunderschön aus für ein Adventure. Es ist schön melancholisch. Es setzt die Geschichte von Whispered World fort, indem man als Renie, Noahs/Sadwicks Schwester in Silence spielt.

    Aber...

    Als Spiel war es enttäuschend. Die Rätsel waren einfach, weil es halt kein richtiges Inventar und Gegenstandskombination gab, vielleicht eine Stufe über Telltale "Adventures". Die Schauplätze kann man fast an einer Hand abzählen. Und gerade das Ende wirkt so überhastet, als wäre denen da wirklich das Geld ausgegangen.

    Man muss zu einem Hafen, um weiterzukommen. Dann geht man zum Hafen und in der nächsten Szene ist man schon auf dem fertigen Schiff, zur Abreise bereit und die Begleiter, denen man vorher geholfen hat, auch wenn es Uneinigkeit gab, sind plötzlich Feinde, die man beschießt. Buchstäblich die nächste Szene ist auf dem Meer, wo man eigentlich nur ein bisschen rum-idlet und dann kommt schon das Ende, was in 5 Minuten erledigt ist.

    Das ist als hätte man 1-2 komplette Kapitel einfach bis auf die jeweilige Schluss-Szene gestrichen. Ungefähr so als würde Luke in Star Wars gerade erfahren, dass Darth Vader sein Vater ist. Dann kommt eine Szene, wo er mit Leia redet und dann cut zur finalen Szene, wo Vader den Imperator in den Reaktor wirft.

    Sehr schade drum, finde ich. Hätte mit mehr Rätseln und etwas mehr Spielumfang richtig toll sein können. So war es leider nur schöner Durchschnitt.
     
    jan_w und Misie Gaming gefällt das.
  33. misterbrown

    misterbrown
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    Titanfall 2 (SP-Kampagne)

    "Let's begin, du idiot."


    Ja, damit sollte man definitiv anfangen. Denn Titanfall 2 ist ein großartiger Shooter der seine Stärken im Gameplay und im Leveldesign hat.

    Egal ob im Titan oder zu Fuß: Es kracht und scheppert gewaltig, das Spiel ist dabei hardwareseitig sehr genügsam und sieht trotzdem immer noch klasse und atmosphärisch aus. Titanfall bietet jede Menge Waffen in verschiedenen Kategorien, da kann man fröhlich rumexperimentieren. Wobei ich auch nicht weiß ob es so viele verschiedenen überhaupt gebraucht hätte. Manche ähneln sich da fast schon logischerweise. Das Gunplay sitzt, die Schießerein sind einfach stark inszeniert, ich würde hier maximal die KI kritisieren. Die Gegner haben meiner Ansicht nach oftmals viel zu langsam reagiert. So eine richtige Herausforderung ist das nicht. In den Duellen mit anderen Titanen muss man da mehr aufpassen. Richtige Probleme hatte ich da aber auch nicht. Aber das passt schon.

    Auch weil, wie oben schon erwähnt, die Level eine Klasse für sich sind. Ich will da jetzt nichts spoilern, deshalb nur: Hut ab!


    Storyteschnisch ist da irgendwas mit einem interstellaren Krieg zwischen irgendwem und sowas. Was weiß ich, das ist auch eher egal und man muss auch nicht drüber nachdenken. Deutlich gelungener ist die Interaktion zwischen dem Protagonisten Cooper und seinem Titanen. Da gibts ein paar richtig denkwürdige Momente. Die Beziehung zwsichen den beiden ist mal lustig und mal voller Emotion. Das hat mir alles viel mehr gegeben als diese durchwachsene Rahmenhandlung.

    Die Kampagne ist ca. sechs Stunden lang und ich hab mich quasi keine Minute gelangweiligt. Das Spiel erzeugt über lange Strecken einen Flow der einfach nur fantastisch ist.

    8,5/10
     
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  34. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Batman Arkham Asylum

    Hat mal wieder Spaß gemacht gegen den Joker und Co. anzutreten. Vor allem Joker ist in diesem Game so herrlich durch und amüsant zugleich. Die Kämpfe machen Spaß und auch die Riddlerrätsel sind hier noch im Rahmen. In Arkham City haben sie es dann damit maßlos übertrieben. Klopp mich noch ein bisschen durch die Herausforderung aber das wars dann auch wieder damit.
     
    der.Otti gefällt das.
  35. Fand Origins am besten :)
     
    jan_w und Balupu gefällt das.
  36. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    War halt mehr vom gleichen in einer kleineren Variante von Arkham City. Allerdings fand ich die Story ganz cool mit den ganzen Bösewichtern.
     
  37. Jop genau deswegen, fand die Story am besten von den Teilen, Gotham im Winter war mega und es war nicht so überladen wie City.
     
  38. Balupu User

    Balupu
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    Thief Deadly Shadows

    Gerade eben beendet. Hat deutlich länger gedauert als erst gedacht.

    Es war mein erster Durchgang des Spiels, zusammen mit Sneaky Upgrade, also allerlei nützlicher Updates und Mods, welche das Spiel im Jahre 2019 angenehmer gestalten. Der wichtigste Unterschied sind die rausgemoddeten Ladezeiten innerhalb der Levels, wodurch man diese nun komplett spielen kann ohne Zerstückelung. Leider ist dies nicht mit dem Stadt-Hub möglich, welches dank der Ladezeiten noch immer äußerst nervig ist.

    Im Großen und Ganzen ist Thief 3 aber ein waschechtes Thief innerhalb der Missionen. Gut gestaltete Levels, viel Schleicherei, ab und zu übernatürliche Gegner wie Zombies oder Steinskulpturen, welche einen anderen Ansatz erfordern, aber durchweg super. Einzig das Stadt-Hub hat unheimlich genervt und hat mich zwischen den Levels deutlich rausgeholt. Oftmals mit unnützen von A nach B laufen und kleineren Aufträgen erledigen. Hätte man sich komplett schenken können und dem Spiel hätte es eher gut getan, wie ich finde.

    Die Steuerung ist im Jahre 2019 deutlich hakeliger und wenig angenehm, aber man kann darüber hinwegsehen. Ähnlich wie mit der KI, selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Grafisch ist es dagegen äußerst gut gealtert dank des Art Styles und der Dunkelheit. Sehr atmosphärische Level sind dabei und ein Level wie Shalebridge Cradle ist trotz angestaubter Grafik eins der atmosphärischsten der Spielegeschichte.

    Zum Ende hin wurde es aber Thief-üblich kompletter Quark, sowohl in Sachen Gameplay als auch Story. Letzteres leicht verschmerzbar, ersteres weniger. Irgendwie eine Thief tradition die Spiele mit blöden letzten Leveln zu beenden, welche das Gameplay im Grunde übern Haufen werfen und komplett anderen Fokus einnehmen, zumindest mehr oder weniger. Aber immerhin war es diesmals recht kurz.

    Also insgesamt absolut empfehlenswert für Freunde von ordentlichen Schleichspielen mit kleineren Abstrichen. Ich bin jedenfalls froh es endlich von meinem Backlog geholt zu haben und einen vernünftigen Durchgang gehabt zu haben :yes:
     
    Lasstmichdurch, RETROALEX, Lurtz und 8 anderen gefällt das.
  39. RedRanger ●-Stein-der-Schande

    RedRanger
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    Ein cooler, geradlinger Cyberpunk Iso-Shooter. Auftrag, Töte den Boss einer Firma in einem dystopischen Cyberpunk-Setting. Man hat ein großes Waffenarsenal, kann aber immer nur eine Nahkampfwaffe und eine Knarre tragen. Die Cyberpunk-Atmosphäre kommt wirklich cool rüber, wirkt wie Shadowrun ohne Magie.

    Im Grunde ist es eine Varation von Hotline Miami oder Mr. Shifty. Spielt sich flüssig. Die Grafik ist cool, der Soundtrack ist klasse. Man kann seinen Char upgraden und er hat verschiedene Fähigkeiten. Dash, Schild, Heilung, Feinde übernehmen, Stun und so weiter. Eine gute Idee, die flexibles Spielen ermöglicht, ist, dass man Skillpunkte jederzeit frei umverteilen kann. So kann man schön mit Fähigkeiten experimentieren.

    Das Spiel ist zwar sehr kurz, so um die 5-6h, aber macht echt Bock. Gibt es immer wieder für ein paar Euro in Sales. Ich habe es als Teil des MS Game Pass gespielt, wo man gerade wieder zwei Monate für 2 Euro kriegt. (Sollte jeder machen, da sind wirklich tolle Vollpreis-Spiele drin, z.B. Metro Exodus, Forza Horizon 4 und Spiele wie Mutant Year Zero, Vampyr oder das nagelneue Blair Witch).
     
  40. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Life is Strange - Before the Storm

    Life is Strange war einer der großen Überraschungshits 2016, nachdem der Entwickler fast pleite war und nur Square Enix das Spiel überhaupt vertreiben wollte schlug die Story um Max und Chloe ein wie eine Bombe. Der Clue daran war nämlich das Max die Zeit manipulieren konnte und so eine extrem komplete Zeitreise Story entstand. Die zwar sehr Linear war aber dem Spieler große Handlungsfreiheiten vorgaukelte.

    Before the Storm ist ein Prequel und dem es alleine um Chloe geht und ihre neue beste Freundin geht (ich versuche das mal Spoilerfrei zu halten) Chloe ist ja jetzt nicht gerade die Vorzeigetochter und da ihr Vater ums Lebens gekommen war durch einen Autounfall und ihre Mutter alleine mit allem klar kommen muss, jetzt auch keine Vorzeigeschülerin. Das Spiel beginnt damit das Chloe auf ein geheimes (und illegales) Konzert einer Band will. Dafür muss sie aber an dem Türsteher vorbei. Hier präsentiert der Entwickler Deck Nine aber auch gleich die alternative zur Zeitreisemechanik. Ein "Überredungsbattle" in dem man als Spieler auf die Dialoge des Gegenübers hören muss und die richtigen Antworten rausfinden muss. Bei teilweise keinem einzigen Fehlversuch. Da man aber nicht Sterben kann passiert auch nicht viel wenn man die Rededuelle verliert.

    Da die Zeitreisethematik fehlt hat LiSBtS auch wesentlich weniger interaktionsmöglichkeiten. Meist gibts nur kleine Areale nach den geforderten Gegenständen abzusuchen oder bei den (sehr langen) gesprächen entsprechend den richtigen Dialog auszusuchen, am Ende jedes der 3 Kapitel gibt es eine Auswertung wieviel % der Spieler welche Möglichkeit gewählt haben. Wegen den interaktiven Elementen spielt man das ganze auch nicht. Es ist viel mehr die tiefgehende Story mit ihren vielen plötzlichen Wendungen die das Spiel sehr interessant macht. Die Hintergründe die man erfährt runden das das Sequel "Life is Strange" erst richtig ab. Allerdings ist das ganze defintiv eher Fanservice als ein eigenständiges Spiel. Fast jeder der Charaktere aus "Life is Strange" bekommt in "BtS" noch mehr Hintergrundgeschicgte. Daher kann man auch ruhigen gewissens mit "BtS" anfangen.

    Technik:

    Das ganze basiert auf der gleichen Technik wie "Life is Strange" die schon bei release nicht mehr taufrisch war. Allerdings haben die Grafiker es geschaft eine sehr tollle und stimmige Szene zu erschaffen. Besonderes lob gilt den (englischen) Sprechern, die Rollen sind perfekt eingesprochen und die Musik trägt sehr zur Stimmung bei, oft genug erwischt man sich das man eine Szene einfach erstmal 5 Minuten laufen lässt obwohl man längst weiter machen könnte.

    Fazit:

    "LiS:BfS" kommt längst nicht mit dem Hauptspiel mit. Die Zeitreisethematik konnte hier absolut nicht adequat ersetzt werden. Before the Storm ist viel eher eine animierte Geschichte mit wenig Interaktionsmöglichkeiten, den "Job" den Charakteren mehr Hintergrund zu geben macht es aber durchaus gut. Natürlich sind viele Spielorte aus dem Vorgänger schon bekannt und auch technisch gibts keinerlei Neuerungen, trotzdem ist das Spiel für Fans des Hauptspieles sehr empfehlenswert. Wer Life is Strange nicht kennt sollte das eh nachholen und kann gleich mit Before the Storm anfangen.

    Wertung: 80% (oder 8/10 oder 4/5)

    Life is Strange liegt übrigens bei 93% bei mir

    LiS:BfS war bei mir teil des Xbox Gamepasses (der 14 Tage Probe) mal sehen ob ich die Retail mal günstig seh
     
    Killergamesplaya gefällt das.
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