Seite 5: Die 100 besten Open-World-Spiele aller Zeiten: Von Assassin's Creed bis DayZ

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Inhaltsverzeichnis

60. Sea of Thieves

Entwickler: Rare
Publisher: Xbox Game Studios
Release: 20. März 2018

Natalie Schermann

Normalerweise bevorzuge ich Singleplayer-Spiele mit starkem Fokus auf Story, die mich in eine einzigartige Welt ziehen und mich mit spannenden Charakteren und Schicksalen konfrontieren. Doch besonders im letzten Jahr habe ich meine Liebe zu Multiplayer-Spielen entdeckt, in denen wir Spieler selbst die Geschichten schreiben.

Genau das macht für mich den Reiz von Sea of Thieves und seiner Spielwelt aus. Ich kann mit einer erfahrenen Crew in See stechen und die karibischen Inseln unsicher machen. Oder ich spiele mit anderen Anfängern, die genauso wenig Ahnung von dem Spiel haben wie ich. Dann passiert es schon mal, dass wir auf explosive Fässer auffahren, aus dem Nichts von einem riesigen Kraken angegriffen oder von anderen Spielern versklavt und zum ewigen Tanzen verdammt werden. Ich weiß einfach nie, was mich erwartet, wenn ich Sea of Thieves starte!

Zudem ist die offene Welt des Piraten-Spiels auch noch unglaublich schön. Allein die Farben des Meeres und das Zusammenspiel von Wetter und Gewässer ist wirklich sehenswert. In der einen Sekunde fühlt man sich sicher auf seinem Schiff und stimmt fröhlich eine Shanty-Version von Wagners »Ritt der Walküren« auf seinem Banjo an.

In der nächsten Sekunde läutet man panisch die Alarmglocke, versucht, den Megalodon mit Kanonen abzuwehren und gleichzeitig Schäden am Schiff zu reparieren. Oder man gesteht sich ein, dass es keinen Sinn mehr hat und man den Angriff nicht übersteht - und so spielt man gemeinsam mit seiner Crew in einem Quartett von Banjo, Trommel, Ziehharmonika und Drehleier, während die eigene Galeone wie die Titanic untergeht. Sea of Thieves wird einfach nie langweilig!

Trivia:

  • Auf der offiziellen Webseite von Sea of Thieves könnt ihr einenPersönlichkeitstestmachen, um herauszufinden, welche Handelskompanie am besten zu euch passt.
  • In Sea of Thieves könnt ihr neben euren Freunden auch weitaus süßere Begleiter auf die Reise mitnehmen: Katzen, Hunde, Papageien und Affen. Aber bitte steckt sie nicht in die Kanonen!

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59. The Elder Scrolls 2: Daggerfall

Entwickler: Bethesda
Publisher: Bethesda
Release: 22. September 1996

Dimitry Halley

Über The Elder Scrolls 2: Daggerfall wird eigentlich immer die gleiche Geschichte erzählt (das weiß ich, weil sie oft von mir kommt): Bethesda erschuf hier eine der größten Open Worlds aller Zeiten mit Hunderten und Tausenden von Siedlungen, einer gigantischen Landmasse aus Wäldern, Wüsten und Steppen. Zufallsgenerator macht's möglich.

Das war technisch unglaublich beeindruckend - und verbuggt bis zum Gehtnichtmehr. Außerdem führt die schiere Größe ironischerweise dazu, dass man überhaupt keine Zeit in der Pampa verbringt. Zwischen Dorf X und Stadt Y passiert nämlich meilenweit gar nichts - und das checkt man als Spieler spätestens nach den ersten Blasen im Wanderschuh.

Was aber eher wenige Leute sagen: Ich finde es selbst heute noch klasse, Daggerfall zu erkunden. Diese immense, irgendwo realistische Größe der Spielwelt ist so eine herrliche Respektlosigkeit gegen Leute wie mich. Ich bin hier nicht der Mittelpunkt der Welt, sondern bloß ein gestrandeter Wasauchimmer mit einem Zettel in der Hand, Lumpen am Körper und einer groben Idee, ob ich Kriegerin, Dieb, Magier oder Wegelagerer sein möchte.

In der Iliac-Bucht gibt es so viele Fraktionen, dass einem schwindelig wird. Und wenn man mal ausblendet, dass Dungeons und NPCs größtenteils aus dem Generator stammen, dann kann man sich wunderbar darin verlieren. Übrigens auch dank der tollen Modddingszene, die das Spiel (verhältnismäßig) modern hält.

Trivia:

  • Der Sound, den ihr in Daggerfall beim Zaubern macht ist identisch mit den Feuerbällen der Imps aus Doom.
  • Ursprünglich sollten auch Kriege zwischen Städten möglich sein. Wie gut das gewesen wäre!

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58. Die Sims 3

Entwickler: Maxis
Publisher: Electronic Arts
Release: 2. Juni 2009

Michael Graf

Wer »Open World« sagt, denkt nicht als erstes an Die Sims. Wahrscheinlich nicht mal als zweites oder drittes, schließlich hängt man in Die Sims doch die ganze Zeit im mühsam eingerichteten Eigenheim herum und schaut der Küche beim Brennen zu. Stimmt ja auch - in Die Sims 1, 2 und 4. Die Sims 3 jedoch war anders, weil es meine Heimatstadt erstmals als zusammenhängende Karte darstellte, auf der ich jeden Ort besuchen durfte.

Nachbarhäuser, Geschäfte, Parks und Arbeitsstellen, dazu besondere Bauten wie das Rathaus, das Polizeirevier, die Kunstgalerie oder das wissenschaftliche Institut, wo man verstorbene Verwandte als Geister wiederbeleben konnte - alles gehörte zu einer durchgehenden Welt. So versprühte Die Sims 3 mehr als die anderen Serienteilen das Gefühl, in einer »echten« kleinen Gemeinde zu leben, in meinem eigenen kleinen Stars Hollow. Ja, das war eine Anspielung auf Gilmore Girls.

Natürlich hatte diese Offenheit ihren Preis, und den bezahlte ich in Lebenszeit: Elend lange Ladepausen und einstellige Frameraten machten die Entdeckung der Welt zur Pein. In technischer Hinsicht war Die Sims 3 leider seiner Zeit voraus, weshalb EA die Spielwelt der Fortsetzung auch wieder in leichter verdauliche Häppchen zerschnitt. Dadurch fehlte Sims 4 aber auch dieses Freiheitsgefühl.

Versteht mich nicht falsch: Ich schaue so gerne der Küche beim Brennen zu wie jeder andere Sims-Spieler. Aber Sims 3 bot mir eben die Offenheit, zu gehen, wohin ich möchte, wann ich es möchte: ein Abstecher zum Schachturnier, eine Runde Jogging am Strand, ein Besuch bei der Ehefrau im Polizeirevier (Mein Hauptcharakter war von Beruf Verbrecher und mit einer Polizistin verheiratet, sie haben sich gehasst.). Dass das allemal reizvoller ist, als nur daheim zu sitzen, sollten wir gerade in Zeiten von Corona-Lockdowns noch besser nachvollziehen können.

Rückblick auf die unendliche Alltagssimulation Video starten 10:18 Rückblick auf die unendliche Alltagssimulation

Trivia:

  • Die Sims 3 spielt zeitlich vor Die Sims 1. Mortimer Goth, einer der vorgefertigten Sims aus dem ersten Teil, taucht im dritten als Kind auf.

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57. Assassin's Creed: Brotherhood

Entwickler: Ubisoft Montreal
Publisher: Ubisoft
Release: 17. März 2011 (PC)

Natalie Schermann

Alle Wege führen nach Rom. Mich hat es leider noch nicht in die italienische Hauptstadt verschlagen, dafür konnte ich mir wenigstens in Assassin's Creed: Brotherhood schon mal einen kleinen Vorgeschmack holen.

Die abwechslungsreichen Aufträge von AC: Brotherhood führen mich zunächst in das toskanische Monteriggioni, bevor es mich in die historische Metropole Rom schickt. Und Rom stellt sich als die perfekte Kulisse für die Meucheltaten des Assassinen Ezio heraus. Stellenweise fühlt man sich wie in einem virtuellen Museum, wenn man etwa durch das imposante Kolosseum läuft, andere Sehenswürdigkeiten wie den Piazza del Popolo besucht oder die Engelsburg erklimmt, um Caterina Sforza zu befreien. Dabei sind gerade diese bekannten Orte gut in die Handlung eingebunden, sodass man kaum etwas verpassen kann.

Aber die offene Welt von Assassin's Creed: Brotherhood bleibt nicht nur optische Kulisse, sondern bietet auch Platz für die unterschiedlichsten Quests. Mal spiele ich bei einem Theaterstück mit, mal vollführe ich ein Attentat bei einer Orgie oder ich beschieße gegnerische Schiffe mit den Erfindungen von Leonardo da Vinci. Assassin's Creed: Brotherhood fühlt sich an wie eine Erlebnisreise nach Italien, für die Leute im wahren Leben sehr viel Geld zahlen würden.

Assassins Creed: Brotherhood - Test-Video Video starten PLUS-Archiv 10:57 Assassin's Creed: Brotherhood - Test-Video

Trivia:

  • Im Vergleich zum echten Piazza del Popolo sieht die virtuelle Variante in Assassin's Creed: Brotherhood ziemlich klein und unscheinbar aus. Das liegt daran, dass die beiden Santa Maria-Zwillingskirchen, welche heute zu den Sehenswürdigkeiten Roms zählen, erst im 17. Jahrhundert errichtet wurden.
  • Die italienische Adelige Catarina Sforza wurde tatsächlich in der Engelsburg gefangen gehalten, aufgrund von Vorwürfen, sie habe den Papst mit vergifteten Briefen töten wollen.

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56. Baldur's Gate 2

Entwickler: Bioware
Publisher: Black Isle Studios
Release: 21. September 2000

Maurice Weber

Moment, Baldur's Gate 2 in einer Open-World-Liste? Klingt vielleicht komisch, aber wenn die geschätzten Kollegen es so gewählt haben, lass ich mir doch nicht die Gelegenheit entgehen, ein Loblied auf das beste Rollenspiel aller Zeiten zu singen!

Und bei näherem Hinschauen passt das Spiel hier doch ganz gut rein. Baldur's Gate 2 hat vielleicht keine klassische Open World im modernen Sinne, es setzte noch auf unterteile isometrische Gebietskarten. Aber man könnte die durchaus als eine Art Proto-Openworld sehen. Denn sehr wohl setzten sich diese Maps ja zu einer riesigen RPG-Welt zusammen, die ich an mehreren Stellen im Spiel frei bereisen kann.

Nach dem Prolog lande ich etwa recht bald an der Aufgabe, eine fette Summe Gold zusammenzukratzen - und werde in die Spielwelt entlassen, um gefälligst auf eigene Faust herauszufinden, wo ich die herkriegen soll.

Und Baldur's Gate 2 zeigt schon viele Tugenden, die später »echte« Open Worlds ausmachen sollten. Zum Beispiel, dass es in vielen Ecken abseits der Hauptstory enorm viel spannendes zu entdecken gibt. Allem voran warten überall illustre Begleiter auf mich, die sich mir auf meiner Mission anschließen können, aber längst nicht allen davon begegne ich zwangsläufig im Lauf der Hauptstory.

Wer in Baldur's Gate 2 auf Entdeckungsreise geht, wird mit jeder Menge interessanter Geschichten, Figuren und Quests belohnt - und das bleibt für mich bis heute, was gute Open Worlds von langweiliger Beschäftigungstherapie trennt. Vielleicht auch, weil Baldur's Gate 2 damals mein allererstes Rollenspiel war und mir direkt mal eingebläut hat, wie ein erstklassiger Vertreter dieses Genres auszusehen hat!

Warum Baldurs Gate 1+2 so genial waren Video starten 8:17 Warum Baldur's Gate 1&2 so genial waren

Trivia:

  • Bevor Larian die Erlaubnis für Baldur's Gate 3 an Land zog, schlugen sich auch Obsidian und inXile um diese Lizenz.
  • inXile-Chef Brian Fargo leakte Larians Baldur's Gate 3 dann vor dem offiziellen Reveal - sicher nicht weil er grummlig war, es nicht selbst abgestaubt zu haben oder so!

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55: Fallout 2

Entwickler: Black Isle Studios
Publisher: Interplay Entertainment
Release: 30. September 1998

Valentin Aschenbrenner

Sich heutzutage in Fallout 2 reinzufuchsen, kann eine echte Herausforderung sein: Die altbackenen Mechaniken und teilweise undurchsichtigen Gameplay-Features des Rollenspiels waren schon zu seiner Zeit eine Herausforderung. (Wurde mir zumindest so gesagt, 1998 war ich popelige vier Jahre alt und schon mit dem Ausmalen von Formen in Microsoft Paint glücklich.) Und dann ist da ja noch der nicht zu unterschätzende Schwierigkeitsgrad ...

Doch lasst euch davon nicht abschrecken: Fallout 2 war beziehungsweise ist für das gesamte Rollenspiel-Genre ein nicht zu unterschätzender Wegweiser. Und hat man sich durch den zähen Einstieg und die relativ steile Lernkurve erst mal durchgebissen, wird schnell klar, wieso.

Denn viele darauffolgende Rollenspiele orientieren sich an jenen Stärken von Fallout 2 - oder versucht das zumindest - was die spielerische Freiheit, die komplexen Dialoge oder das Enviromental Storytelling angeht. Immer noch mein persönliches Highlight: Den eigenen Charakter so dumm zu machen, dass ihn selbst die simpelsten Gespräche überfordern. Einfach ein Klassiker.

Fallout History - Teil 2 - Fallout 2 (1998) Video starten 5:20 Fallout History - Teil 2 - Fallout 2 (1998)

Trivia:

  • In Fallout 2 könnt ihr ein Easter Egg finden. Also ein richtiges Osterei. Durchsucht dafür einen Müllberg im Keller des Waffenladens in New Reno.
  • In Fallout 2 könnt ihr auf Hinweise auf die Ursache des nuklearen Weltuntergangs finden. Ein Holotape informiert euch darüber, dass der SkyNet-Computer für den Atomkrieg verantwortlich war. Also dieselbe KI, welche schon in Terminator die Apokalypse auslöste.

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54. Yakuza: Like a Dragon

Entwickler: Ryu Ga Gotoku Studio
Publisher: Sega
Release: 10. November 2020

Géraldine Hohmann

Eigentlich habe ich ja darauf gelauert, hier über Shenmue zu schreiben. Dass das keinen Platz in unserer Liste bekommen hat, versetzt mich in Rage! Gut, dass ich mich mit einer Runde Mahjong im geistigen Nachfolger Yakuza beruhigen kann. Und während ich so meine Chips setze, wird mir auch klar, dass die Open Worlds der Yakuza-Reihe eigentlich alles nehmen, was Shenmue großartig gemacht hat - und noch eine Schippe draufsetzen.

Insbesondere Yakuza: Like a Dragon hat so eine bemerkenswerte Open World, dass sie zu verpassen einem Verbrechen gleichkommt. Zum einen strotzt sie vor Nebenaktivitäten wie Arcade-Hallen, Kinos, Karaoke-Bars und Golfplätzen - und natürlich einer Kartbahn, für die extra ein komplettes und verdammt spaßiges Mario-Kart-Gameplay ins Spiel programmiert wurde. Zum anderen verknüpft Like a Dragon aber auch seine JRPG-Mechaniken so clever mit der Open World wie kaum ein anderes Spiel.

Unsere Klasse - hier dargestellt durch mehr oder weniger alltägliche Jobs wie Bauarbeiter, Koch oder Popstar - wechseln wir beim Arbeitsamt, in dem wir uns erstmal ganz realistisch eine Runde anstellen müssen. Unsere Fähigkeiten verbessern wir in der Berufsschule und Heil-Items - in Yakuza Süßigkeiten und Snacks - kaufen wir wie der Durchschnittsbürger im Supermarkt.

Yakuza: Like a Dragon ist mal abgedreht und humorvoll, mal ernst und dramatisch - aber dank seiner grandiosen Open World garantiert nie langweilig.

Yakuza: Like a Dragon zeigt im Release-Trailer wütende Hummer, Tiger + Tauben Video starten 1:49 Yakuza: Like a Dragon zeigt im Release-Trailer wütende Hummer, Tiger & Tauben

Trivia:

  • Es gibt mit Ichiban Kasuga nicht nur einen neuen Protagonisten, Like a Dragon bekommt auch als erster Teil der Reihe ein rundenbasiertes Kampfsystem spendiert.
  • Dass In Like a Dragon plötzlich Magie und Übernatürliches seinen Weg in die Kämpfe findet, wird damit erklärt, dass Ichiban einfach eine blühende Fantasie hat - und großer Fan von Dragon Quest ist.

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53. Ultimate Spider-Man

Entwickler: Treyarch (Beenox PC-Port)
Publisher: Activision
Release: 14. Oktober 2005

Fabiano Uslenghi

In Momenten wie diesen verfluche ich uns dafür, dass wir nicht über Konsolenspiele berichten. Denn so schwer mir es fällt, müssen wir an dieser Stelle einfach zugeben: Wäre Marvel's Spider-Man nicht PS4-exklusiv und die PC-Version zu Spider-Man 2 nicht ein schlechter Witz, wahrscheinlich hätte es Ultimate Spider-Man dann gar nicht in diese Liste geschafft. Der Spinnenmann durchlebt auf dem PC halt selten eine gute Zeit. Beweise dafür gibt es genug. Eine Liste der besten Open-World-Spiele komplett ohne Spidey wäre aber auch witzlos. Und da kommt uns Ultimate Spider-Man gerade recht, denn das bleibt bis zum heutigen Tage das vermutlich beste Spider-Man-Spiel auf dem PC.

Kaum ein Held lebt so sehr davon, wie er sich durch die offene Spielwelt bewegt. Was kümmern mich Autos, Greifhaken oder Jetpacks. Das Gefühl, im rotblauen Strampelanzug durch die Häuserschluchten des Big Apple zu schwingen ist unvergleichlich. Und Ultimate Spider-Man gelingt das mindestens genau so gut wie Spider-Man 2.

Das Action-Adventure hat seinem geistigen Vorgänger sogar ein paar Dinge voraus: Ich kann nämlich gelegentlich auch als Spideys wohl größter Widersacher Venom durch Manhattan streifen. Und das war verdammt düster! Ich hatte bis dahin Spiele wie GTA eigentlich vermieden, und dann verleitet mich ausgerechnet dieses bunte Heldenabenteuer dazu, in den Straßen von New York für Chaos zu sorgen. Da wurden auch mal unschuldige Taxifahrer gewissenlos verzehrt und das Taxi danach auf die Polizei geschleudert.

Sicher gibt es auf den Konsolen schlicht bessere Spider-Man-Spiele, wer auf dem PC aber von der Spitze des Empires States Buildings bis in den Central Park schwingen will, macht das am besten mit Ultimate Spider-Man.

Trivia:

  • Im Jahr 2006 erschien für den Nintendo DS ein Prequel zu Ultimate Spider-Man, in dem wir neben Spidey noch den Grünen Kobold steuern durften.
  • Die Geschichte hält sich zum Teil an den Kanon der »Ultimate Spider-Man«-Comics. Der Story-Strang War of the Symbiotes basierte sogar auf dem Skript für das Spiel.

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52. Mittelerde: Mordors Schatten

Entwickler: Monolith Productions
Publisher: Warner Bros.
Release: 2. Oktober 2014

Markus Schwerdtel

Wer es drauf anlegt, kann Mittelerde: Mordors Schatten ganz schön zerpflücken. Denn ja, natürlich hat es eine Open World, sonst wäre es nicht in dieser Liste. Doch die erinnert in ihrer formelhaften Spielmechanik an die ersten Ubisoft-Baukastentitel wie Far Cry 3 oder eins der langweiligeren Assassin's Creeds. Als Waldläufer Talion räche ich meine Familie und decke dabei nach und nach neue Kartenbereiche auf (Türme!), in denen - Überraschung - weitere Orks darauf warten, von mir dahingemeuchelt zu werden.

Das im Vorfeld angekündigte Nemesis-System lies einiges an Potenzial liegen. Denn so richtig kamen die Beziehungen unter den Ork-Anführungen spielerisch nur an ein paar Stellen im Abenteuer zum Tragen, ehrlich gesagt habe ich die ganze Mechanik so gut wie komplett ignoriert - das macht der Nachfolger Schatten des Krieges (Platz 66 in dieser Liste) besser. Aber warum in Tolkiens Namen landet das Spiel dann doch so hoch in dieser Liste?

Ganz einfach: Weil es funktioniert! Freilich sind die Spielelemente frech zusammengeklaut. Das Klettern aus Assassin's Creed, das Schleichen aus Far Cry, die Kämpfe aus der Batman-Reihe vom gleichen Publisher. Dazu gibt's noch rund 30 Fertigkeiten und Upgrades, wie man sie aus unzähligen anderen Genre-Vertretern auch kennt. Monoliths Leistung besteht jedoch darin, diese Zutaten nahezu perfekt zu verbinden und umzusetzen - stellenweise sogar deutlich besser, als es die jeweiligen Vorbilder schaffen.

Dazu kommt - und das ist für mich der wichtigste Grund - die Atmosphäre. Egal ob fiese Orks, edle Helden, imposante Landschaften oder bombastische Zwischensequenzen - es mittelerdelt einfach ganz gewaltig! Ich verzeihe dem Spiel all seine kleine Fehlerchen, weil es mich im Gegenzug komplett in die Welt von Der Herr der Ringe holt. Ich finde ja, die Macher sollten sich mal um eine Lizenz für »Game of Thrones« bemühen.

Trivia:

  • Manche Nebenmissionen wie »Der dunkle Reiter« wurden nach Kapiteln in Tolkiens Büchern benannt.
  • Strategieliebhaber kennen den Chefentwickler Michael De Plater von Titeln wie Shogun: Total War oder Tom Clancy's Endwar.
  • Für die Orks im Spiel hat der Linguist David Salo die »Schwarze Sprache« entwickelt, er arbeitete auch schon an den Filmen von Peter Jackson mit.
  • Mordors Schatten erschien auch auf den »alten« Konsolen PlayStation 3 und Xbox 360, dort wurde das Nemesis-System stark eingeschränkt.

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51. The Forest

Entwickler: Endnight Games
Publisher: Endnight Games
Release: 30. April 2018

Gloria H. Manderfeld

Eben noch mit Sohnemann im Flieger und kurz darauf nach einer fiesen Bruchlandung auf einer unbekannten Insel gestrandet: In The Forest verschlägt es uns in die freie Natur, während Eingeborene unseren Sohn entführen. Blöd, dass auf dieser eigentlich recht idyllischen Insel Kannibalen leben, die uns bei der Erkundung zunächst beobachten und dann auf den Speisezettel setzen! Prinzipiell können wir schon von Beginn an die weitläufige Insel samt Höhlensystemen vollständig erkunden, sofern wir die survivaltypischen Bedürfnisse unseres Spielecharakters erfüllen und allen unfreundlichen Mitbewohnern aus dem Weg gehen.

Sobald es aber unter die Erde geht, wo sich nicht nur Kannibalen, sondern auch mutierte Wesen tummeln, wird es ziemlich ungemütlich. Spätestens dann ist selbst hergestellte oder aufgefundene Ausrüstung überlebenswichtig! Ein Kreislauf aus tagsüber Ressourcen sammeln und erkunden sowie nachts verstecken und die eigene Basis gegen Kannibalen und Mutanten verteidigen schleift sich schnell ein.

Die Mischung aus Entdecken, Aufbauen und auf das kleinste Rascheln im Gebüsch achten hat mich bei jeder Partie richtig schnell in die Welt eintauchen lassen. Gemeinsam im Koop mit Freunden macht's mir allerdings mehr Spaß, da man die Kämpfe besser übersteht und umfangreichere Bauprojekte schneller fertig bekommt.

Da sind dann auch die ekligen, aus den Überresten anderer glückloser Reisender bestehenden primitiven Statuen überall auf der Insel eher zum Lachen als zum Gruseln. Und wenn man mitten in der Nacht aufwacht, weil aus mehreren Körpern zusammengewachsene Riesenmutanten die Basis-Befestigungen einreißen, lernt man schnell die wichtigste Überlebensregel der Insel: Bloß nicht auffallen!

Trivia:

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