Seite 2: CoD Cold War: Unser Test mit Wertung

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Optionen ohne Tiefe

Viele Optionen bietet auch der Gunsmith an, der von Modern Warfare übernommen aber deutlich verkleinert wurde. Zwar gibt es noch mehr Aufsätze pro Waffe, wie Schalldämpfer, Griffe, Visiere und das Freischalten motiviert ungemein. Unterm Strich ist das System aber deutlich entschlackt worden. Denn Kaliber-Wechsel oder andere signifikanten Eingriffe in die Waffe wie in MW existieren nicht mehr.

Einmal ein Sturmgewehr, immer ein Sturmgewehr: Waffen wie die M4 lassen sich zwar verbessern, aber nicht komplett umbauen. Einmal ein Sturmgewehr, immer ein Sturmgewehr: Waffen wie die M4 lassen sich zwar verbessern, aber nicht komplett umbauen.

Unsere AK-47 können wir also nicht mehr in ein AKS-74U SMG verwandeln und somit ihr Einsatzgebiet komplett verändern - hier bot der Vorgänger weitaus komplexere Umbauten. Stattdessen bietet Cold War hier mal einen Lauf mit mehr Reichweite, da mal ein größeres Magazin. Unterm Strich sind das lediglich Nuancen, zumal die meisten Aufsätze nicht einzigartig sind, sondern mehrfach für jede Waffe existieren.

Mikrotransaktionen und DLC-Roadmap
Zum Test-Zeitpunkt war im Ingame-Shop lediglich ein Waffen-Skin verfügbar, später soll das Angebot allerdings weiter wachsen. Cold War setzt auf das bewährte und faire Battle-Pass-System seines Vorgängers ohne Lootboxen und bietet zudem rein kosmetische Inhalte wie Operator, Embleme oder Skins gegen Echtgeld an. Von einer Abwertung wegen Pay2Win sehen wir daher ab. Künftige spielrelevante DLC-Inhalte wie Waffen oder Maps sind kostenlos verfügbar, der Starttermin für die erste Season steht bereits fest.

Etwas rudimentär fällt auch die Map-Auswahl aus, denn zum Release gibt es lediglich zehn Karten, davon zwei exklusiv im neuen Fireteam-Modus für 40 Spieler. Die gestalten sich dafür sehr abwechslungsreich und reichen von Einsätzen an der neonbeleuchteten Promenade von Miami über eine schneebedeckte Militärbasis der Sowjetunion bis hin zu Schlachtschiffen auf hoher See - inklusive steuerbarer Boote und Tauchgänge.

Armada ist ein echtes Highlight unter den Maps und besticht durch gewagtes Design. Hier bewegen wir uns an Seilrutschen, mit Booten und sogar unter Wasser voran. Armada ist ein echtes Highlight unter den Maps und besticht durch gewagtes Design. Hier bewegen wir uns an Seilrutschen, mit Booten und sogar unter Wasser voran.

Für den neuen 12vs12-Modus Combined Arms werden einige dieser Karten vergrößert und mit zusätzlichen Vehikeln wie Panzern bestückt, was deutlich besser klappt, als im völlig chaotischen Ground-War-Modus von Modern Warfare mit 64 Spielern.

Cold War bringt übrigens das Prestige-Modell von früher in neuem Gewand zurück, ihr könnt dabei über 1.000 Stufen pro Season aufsteigen! Wie ihr schneller hochlevelt, erklären wir in unserem großen Multiplayer-Guide bei GameStar Plus:

Und mit Fireteam wagt man zumindest doch ein kleines Experiment: Hier treten vier 10-Spieler-Trupps im Wettlauf um mehrere schmutzige Bomben an, die mit Uran angereichert und dann gezündet werden sollen. Die Strahlung blockiert daraufhin Teile der Map, was zusammen mit dem Loot-System für ein bisschen Battle-Royale-Stimmung sorgt - allerdings mit Respawn-Option. Zusammen mit Freunden ist Fireteam insgesamt eine spannende Abwechslung zum sonst sehr konservativen Multiplayer-Paket, mit Fremden frustrieren dagegen wie schon im Zombie-Modus der omnipräsente Egoismus und die fehlenden Absprachen.

Umfang und Technik: Ein Auf & Ab

Schon am ersten Wochenende nach dem Release haben wir uns an vielen Schauplätzen sattgesehen und es stellen sich erste Ermüdungserscheinungen ein. Denn unterm Strich liefert CoD Cold War zwar ein unterhaltsames, aber auch eher mageres Gesamtpaket ab. Mit nur einem Zombies-Kapitel, einer überschaubaren Solo-Kampagne und nur acht Maps für den Kern-6vs6-Multiplayer, ist das Launch-Paket kein besonders üppiges.

Gerade nachts spielt Cold War die Stärken seiner Beleuchtungs-Engine voll aus. Es gibt sogar dynamische Schatten für das Mündungsfeuer von Waffen! Gerade nachts spielt Cold War die Stärken seiner Beleuchtungs-Engine voll aus. Es gibt sogar dynamische Schatten für das Mündungsfeuer von Waffen!

Die Entwickler versprechen immerhin, dass sie dem Modell von MW folgen und neue Inhalte kostenlos in Form von DLC-Seasons nachliefern werden. Dazu gehören neuen Waffen, Karten, Killstreaks und mehr für den Koop- und den PvP-Teil.

Technisch ist Cold War ein zweischneidiges Schwert: Während uns in der Singleplayer-Kampagne vor allem die stimmungsvollen Nachteinsätze, die feinen und teilweise äußerst glaubwürdigen Gesichtsanimationen und der Detailreichtum in den Leveln sehr positiv aufgefallen sind, sieht es im Multiplayer anders aus.

Hier bewundern wir zwar das effektvolle Flammeninferno beim Abwurf von Napalm oder die spiegelnden Pfützen auf den Straßen Miamis, ärgern uns aber zugleich über die ungelenken Bewegungen und das schwankende Schussgefühl. Hier haben Titel wie Insurgency Sandstorm oder auch CoD Modern Warfare längst Maßstäbe gesetzt, die Cold War nicht ganz erreicht.

Im Multiplayer wirkt die Optik manchmal etwas verwaschen und die Animationen beim Bewegen und Nachladen sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Im Multiplayer wirkt die Optik manchmal etwas verwaschen und die Animationen beim Bewegen und Nachladen sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Für wen ist das was?

Wer Modern Warfare nicht gemocht oder einfach verpasst hat, macht mit Cold War grundsätzlich nichts falsch. MW-Veteranen werden sich aber nur schwer mit dem anfreunden können, was der Nachfolger gerade im Multiplayer bietet. Letztlich sind die Neuerungen zu spärlich, das Movement und die Animationen zu steif und die Map-Auswahl zu klein, wie GameStar-Redakteurin Elena Schulz in ihrer Kolumne feststellt:

Was bleibt, ist puristische und extrem schnelle Action. Klar, auch Modern Warfare hat 2019 das Shooter-Rad längst nicht neu erfunden. Aber es hat den Versuch unternommen, die alte CoD-Formel weiterzuentwickeln und nebenbei in Sachen Gunplay neue Maßstäbe gesetzt. Und was das angeht, kann Cold War seinem eigenen Vorgänger auf fast keiner Ebene das Wasser reichen.

Was bietet also dieses neue Call of Duty? Eine tolle Kampagne, von der wir gern noch mehr gespielt hätten, einen coolen aber ebenfalls überschaubaren Zombies-Modus und einen soliden Multiplayer ohne echte Highlights. Dieses Paket ist durchaus unterhaltsam, keine Frage! Aber es hätte eben auch noch so viel mehr sein können.

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