Ein kleiner Klaps, mehr nicht. Die Federal Trade Commission (FTC), die US-Behörde für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz, hat eine offizielle Anordnung für Influencer nach dem CS:GO-Glücksspielskandal vom Sommer 2016 veröffentlicht. Es ging um den Fall der Glücksspielwebseite CSGO Lotto, die von den YouTubern Trevor »Tmartn« Martin und Tom »ProSyndicate« Cassell beworben wurde.
Beide YouTuber waren hinter den Kulissen auch Besitzer des Portals und hatten andere Influencer (Social-Media-Beeinflusser) bezahlt, ihr Glücksspielportal zu bewerben. Auf CSGO Lotto konnten User ihre wertvollen CS:GO-Waffenskins als Einsatz für klassisches Glücksspiel wie Roulette setzen. Bis die beiden YouTuber öffentlich bloßgestellt wurden, hatten beide behauptet, dass sie über CSGO Lotto schlicht gestolpert seien.
FTC ringt mit Influencern - nicht mit Glücksspiel
Im Schreiben auf der offiziellen Website der FTC heißt es:
"Zur Beisetzung der Anklage ordnet die Kommission Martin und Cassell an, klar und deutlich alle materiellen Verbindungen zwischen ihnen und Werbeträgern und zwischen Werbeträgern und beworbenen Produkten und Diensten öffentlich zu machen."
Die FTC habe außerdem 21 Warnschreiben an Social-Media-Beeinflusser verschickt. Laut der FTC erhielten Influencer zwischen 2.500 und 55.000 US-Dollar, um CSGO Lotto zu bewerben. Offensichtlich war die Glücksspielseite bis zu ihrer Schließung ein sehr erträgliches Geschäft, wenn solche Gelder für ein Endorsement bezahlt werden konnten.
Der gesamte Fall dreht sich alleine um das heimliche Bewerben von CSGO Lotto und nicht um die Webseite selbst, die ein Glücksspielportal und frei zugänglich für Minderjährige war. Die FTC hat nachfolgend neue Richtlinien für Werbung durch Influencer aufgestellt. Sollten die neuen Regeln verletzt werden, droht eine Strafzahlung von bis zu 40.654 US-Dollar. Eine Strafe für Martin und Cassell gibt es nicht, solange sie nicht die neuen Grenzen überschreiten.
Die Verantwortlichen kehren zurück
Martin und Cassell hatten nach der Enthüllungsstory zu CSGO Lotto nur das Portal geschlossen, aber als YouTuber und Influencer weitergemacht. Cassell hatte als Brite allerdings die USA verlassen, um möglichen Zivilklagen aus dem Weg zu gehen. Beide Youtuber werden bis heute von Medienfirmen und Publishern wie Activision für Events angeheuert.
Selbst der für ein Jahr untergetauchte Streamer James »Phantoml0rd« Varga, der mit der Webseite CSGO Shuffle eine ähnliche Geschichte abgezogen hatte, ist mittlerweile als Streamer zurückgekehrt. Der bisher einzig verurteilte Gambling-YouTuber hat nichts mit Counter-Strike zu tun: Craig »Nepenthez« Douglas hatte mit der Fußball-Simulation FIFA und der Webseite FUT-Galaxy ein ähnliches Glücksspielsystem aufgebaut und beworben, er wurde von der als fortschrittlich geltenden britischen Glücksspielbehörde zu 105.000 Euro Strafe verdonnert.
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