CS:GO - Offiziell: Bann gegen legendäre Wettbetrüger iBUYPOWER von ESL aufgehoben

Das Team iBUYPOWER wurde nach einem Wettbetrugsskandal im Jahr 2014 von Turnieren rund um Counter-Strike: Global Offensive ausgeschlossen. Jetzt hat die ESL die Spielsperre aufgehoben.

Das US-Team iBUYPOWER ist zurück - zumindest bei ESL-Veranstaltungen. Das US-Team iBUYPOWER ist zurück - zumindest bei ESL-Veranstaltungen.

Die Wettbetrüger von iBUYPOWER dürfen zurück in den E-Sport-Zirkus von Counter-Strike: Global Offensive. Das hat die Electronic Sports League (ESL) im Zuge einer Revision ihres Regelwerks mitgeteilt. Die Ex-Spieler des legendären amerikanischen Teams dürfen damit erstmals wieder seit ihrer Sperre im Januar 2015 als Spieler, Analysten oder Kommentatoren während ESL-Events auftreten. Auch die französischen Wettbetrüger von Epsilon dürfen zurückkehren.

Valve hat die Sperre für eigene Veranstaltungen wie die Major-Meisterschaftsturniere nicht aufgehoben, Event-Veranstalter wie die Dreamhack haben bereits mit Ex-iBUYPOWER-Spielern als Moderatoren gearbeitet.

Die CS:GO-Community ist bis heute äußerst gespalten bezüglich des iBUYPOWER-Banns. Fans und viele Spieler hatten seit Jahren gegen die Sperre von iBUYPOWER protestiert, da Valve als Entwickler ohne ein bestehendes Regelwerk die Betrüger auf Lebenszeit gebannt hatte. Kritiker hielten dagegen, dass Wettbetrug kein Kavaliersdelikt sei und dass Valve und Turnierveranstalter wie die ESL nach eigenem Ermessen Sanktionen verhängen können.

Die Geschichte hinter dem iBUYPOWER-Bann

Die ganze Geschichte mit allen Details und allen Protagonisten des iBUYPOWER-Banns findet sich im dritten Teil unserer Artikelreihe »Die größten Skandale der CS:GO-Geschichte«. Ein kürzerer Abriss: Ende 2014 war das Team iBUYPOWER, das zur damaligen Zeit als das beste amerikanische Lineup überhaupt galt, in einem Wettskandal verwickelt. Das Team hatte in einem unbedeutenden Ligamatch absichtlich verloren und auf die eigene Niederlage gewettet, dafür gab es nur ein paar tausend Dollar und eine lebenslange Sperre von Valve und CS:GO-Turnierveranstaltern wie eben der ESL.

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Die Spieler Sam »DaZeD« Marine, Braxton »swag« Pierce, Keven »AZK« Larivière und Joshua »steel« Nissan gelten bis heute als talentierte Spieler und sind teilweise äußerst beliebte Twitch-Streamer, ihre aussichtsreichen Karrieren mussten sie aber an den Nagel hängen. Bis heute haben die Spieler eine große Zahl an Fans, gerade in Nordamerika. Die letzten verfügbaren Ingame-Aufkleber von iBUYPOWER in der höchsten Qualitätsstufe haben unter Sammlern einen Marktwert von etwa 4.500 Dollar.

Das neue Regelwerk gegen Betrug

Die ESL hat ihre Entscheidung zur Aufhebung der Sperre nicht im Vakuum getroffen. Die Esports Integrity Coalition (ESIC) hatte eine Umfrage zum Thema gestartet, die ESL hat diese Daten wiederum zusammen im Gespräch mit Profispielern im Juni 2017 ausgewertet. Der neue Regelkatalog der ESIC für Betrug im E-Sport wurde von der ESL nun schließlich übernommen. Sie gelten für alle ESL-Event wie Intel Extreme Masters (IEM), ESL One, ESL Pro League und ESEA League.

Die vorgesehenen Strafen:

  • Cheating: Disqualifikation von der Veranstaltung, Ergebnisse werden ungültig, Preisgelder werden nicht ausbezahlt, ein Bann zwischen 2 Jahren und Lebenszeit je nach Alter des Spielers, Art des Cheats und der Größe/Relevanz der Veranstaltung. Alle entdeckten Cheater über Amateurniveau sollten mit mindestens 5 Jahren Spielersperre belegt werden.
  • Wettbetrug: Ergebnisse sind ungültig, 5 Jahre Spielsperre falls es keine besonderen Umstände gibt, die im »ESIC Anti-Corruption Code« erläutert werden. Bei besonderen Härtefällen sollte eine längere Sperre und eine Geldstrafe ausgesprochen werden.
  • Doping: Ergebnisse sind ungültig, Bann zwischen einem und zwei Jahren, keine Auszahlung von Preisgeldern.
  • Manipulation und Bestechung: Ergebnisse sind ungültig, Bann zwischen einem und zwei Jahren, keine Auszahlung von Preisgeldern und eine Geldstrafe.
  • Bei mehreren Vergehen sollten Spieler einen Bann auf Lebenszeit von E-Sport-Veranstaltungen erwarten.

Dieser neue Strafkatalog tritt ab dem 01. August 2017 in Kraft und alle vorherigen Strafen, die ohne eine Basis auf existierenden Regeln ausgesprochen wurden, werden aufgehoben. Neben den iBUYPOWER-Spielern können damit auch die Spieler des französischen Teams Epsilon und des polnischen Teams ALSEN wieder an ESL-Events teilnehmen. Auch sie hatten Wettmanipulation genutzt um sich zu bereichern. Ein offizielles Statement von Valve gibt es nicht.

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