Seite 2: Echo - Kopieren bis zum Abwinken

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Lernen, bis das Licht angeht

Bei meiner ersten Aufgabe im Palast befinde ich mich in einem recht weitläufigen Raum, in dem ich eine bestimmte Anzahl Orbs einsammeln muss, um die Türen eines Fahrstuhls zu öffnen, der mich tiefer in den Palast führt. Vor mir tummeln sich aber auch mindestens drei Dutzend En-Duplikate, die mir an den Kragen wollen. Ich bin auf mich allein gestellt.

Bei meinen ersten Versuchen entscheide ich mich für den effizienten Weg nach vorn: Ich sehe einen Orb in der Nähe, gehe auf ihn zu, schnappe ihn mir und ignoriere dabei die Gestalten um mich herum. Ich schieße sie einfach nieder, wenn sie sich nähern, um mir an den Hals zu springen. Ist das Magazin meiner Pistole leer, sprinte ich einfach davon und hüpfe gekonnt über ein Geländer in eine untere Ebene, auf der ich mich in Sicherheit wähne. Bis das Licht ausgeht.

Die Echoes sehen nicht nur aus wie wir, sondern machen auch das gleiche wie wir. Die Echoes sehen nicht nur aus wie wir, sondern machen auch das gleiche wie wir.

Nach einigen Sekunden im Dunkeln geht das Licht wieder an. Meine offensive Taktik, mit der ich zuvor durch den Raum arbeitete und einen Orb nach dem anderen aufklaubte, funktioniert nun aber nicht mehr: Sprinte ich auf einen Orb zu, sprinten mir die Echoes hinterher. Komme ich ihnen zu Nahe, richten sie ihre Waffe auf mich. Die Echoes hatten während des Blackouts von mir gelernt und machen mir jetzt das Leben schwer, indem sie mir meine eigenen Handlungen wie einen Spiegel vorhalten.

Ich muss also umdenken: Wenn ich mit gezückter Knarre übers offene Feld renne, habe ich nach einigen Metern eine Horde schießender Echoes an den Fersen. Also gehe ich in Deckung, verkrieche mich hinter Tischen, Bänke und Statuen, warte geduldig und passe die Laufwege der patrouillierenden En-Kopien ab, um sie anschließend von hinten zu überraschen und mit einem gekonnten Würgegriff auszuschalten.

ECHO - Erster Gameplay-Trailer zum innovativen Stealth-Spiel Video starten 2:54 ECHO - Erster Gameplay-Trailer zum innovativen Stealth-Spiel

Viel langsamer als zuvor, dafür aber leise und unauffällig, komme ich wieder voran, stibitze den ahnungslosen Echoes die Orbs vor der Nase weg. Aber nur bis zum nächsten Blackout. Denn danach muss ich damit zurechtkommen, hinterrücks aus einer Ecke attackiert zu werden, weil die Doppelgängerinnen jetzt meine schleichende Spielweise gegen mich verwenden. Dass sie sprinten können und ein tödliche Schusswaffe bei sich tragen, haben sie seit dem letzten Blackout aber wieder vergessen. Also wähle ich erneut den auffälligen Weg, gehe aus der Hocke, verlasse meine Deckung und renne den vorsichtig und abwartend agierenden Doppelgängerinnen einfach davon.

Das ist das Grundkonzept von Echo: Ich mache etwas so lange, bis das Licht ausgeht, die Echoes rebooten und mich anschließend dazu zwingen, etwas anderes zu tun. Das sorgt für ein dynamisches Spielerlebnis, weil mit dem Wechsel des Spielstils ein Wechsel des Schwierigkeitsgrades einhergeht. Echo ist ein schweres Spiel, wenn die Doppelgängerinnen beginnen, mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen, und ein einfaches, wenn ich den Spieß wieder umdrehe.

Kehrtwende in Dauerschleife

Nachdem ich aber nach etwa drei Stunden hinter das System gestiegen bin und wusste, wie ich mit den Doppelgängerinnen umgehen sollte, beschlich mich das Gefühl, alles vom Kernkonzept des Spiels gesehen zu haben. Es überraschte mich nicht mehr. Stattdessen sah ich mich in einem Loop aus "schießen, bis es nicht mehr geht" und "schleichen, bis es nicht mehr geht" gefangen, der mich schnell langweilte.

Nun muss ich aber dazu sagen, dass ich nur den ersten Abschnitt nach dem Tutorial gespielt und bis zur letzten Ecke ausgereizt habe. Es bleibt daher abzuwarten, was die anderen Level des Spiels zu bieten haben und ob sie mit neuen Kniffen daherkommen, die das eigentlich vielversprechende Konzept von Echo um weitere Facetten bereichern. Die vielen Fragen, die um En, London, Foster und dem geheimnisvollen Palast schwirren, versprechen zumindest eine spannende Sci-Fi-Geschichte. Jetzt muss es Echo nur noch gelingen, spielerisch bis zum Schluss zu fesseln. Ansonsten könnte die Suche nach Antworten zur Quälerei werden.

Echo erscheint am 19. September 2017 zunächst für PS4 und PC. Einer Xbox One-Version seien die Entwickler aber nicht abgeneigt, wie mir Emborg verraten hat.

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