Wenn ich die ungeduldigen Kommentare und Nachfragen der GameStar-Leser im Rahmen der großen Gothic-Themenwoche zugrunde lege, dann kann es nur eine Schlussfolgerung geben: Es wird Zeit für Elex 2.
Der Release des Vorgängers im Jahr 2017 liegt nun schon wieder drei Jahre zurück, an Addons oder DLCs wurde seitdem nicht gearbeitet - viel Zeit also für Entwickler Piranha Bytes, die Serie fortzusetzen. Chef-Designer Björn Pankratz erklärte kürzlich in einem Devplay-Video, dass er eine Zeit von einem Jahr zwischen der Ankündigung eines neuen Spiels und dessen Veröffentlichung als ideal erachte. Sollte Elex 2 also im Rahmen der gamescom 2020 angekündigt werden, könnte der Release schon im Spätsommer 2021 erfolgen. Aber was dann?
Dass Piranha Bytes an einem neuen Rollenspiel namens Elex 2 arbeitet, ist bereits seit drei Jahren bekannt. Dass die Ankündigung des Projekts 2020 erfolgen soll, haben die deutschen Entwickler kurz vor Weihnachten 2019 bestätigt. Das Ende des ersten Teils zeichnet zudem recht deutlich vor, in welche Richtung sich die Story im Nachfolger entwickeln könnte. Also alles geklärt, kein Gesprächsbedarf mehr? Fast.
Elex 2 hat eine historische Chance, kann aber gleichzeitig in eine große Falle tappen. In diesem Plus-Essay versuche ich zu erklären, wieso der Erfolg des ersten Elex Piranha Bytes und Publisher THQ Nordic auf der einen Seite Sicherheit gibt - sie auf der anderen Seite aber auch in eine Zwickmühle bringt.
Update: Eure Wünsche und Anregungen für den Nachfolger stellen wir in einem neuen Elex-2-Video vor.
Der Autor
Peter Bathge erinnert sich noch gut daran, wie er vor fast 20 Jahren mit einem Holzknüppel auf Blutfliegen eingedroschen hat. Damals war er noch kein Spieleredakteur, die Gothic-Serie hat er rein aus Fan-Sicht erlebt. Später testete er Risen 2 und Elex für PC Games, bevor er 2018 zu GameStar Plus wechselte - und dafür Gott sei Dank nicht volles Pfund aufs Maul bekam. In diesem Artikel erklärt er unter anderem, was Elex 2 bieten muss - und an welchen Schwächen aus Teil 1 Piranha Bytes arbeiten sollte.
Was Elex seinem Urahn Gothic voraus hat
Was für einen Unterschied ein paar Tausend Kilometer doch machen können: Während hierzulande bis heute die Gothic-Serie Kultstatus innehat und als Rollenspiel-Klassiker gilt, hat in den USA jahrelang niemand was von Xardas, Diego und Scavengern mitbekommen. Auf dem größten Videospielmarkt der Welt drang Gothic nie ins öffentliche Bewusstsein vor. Wer heute Metacritic-Testzusammenfassungen von alten Gothic-Tests recherchiert, findet fast ausschließlich Reviews europäischer Magazine.
Kein Wunder also, dass JoWooD einst versuchte, mit Arcania: Gothic 4 den attraktiven US-Markt anzusprechen - bis dato war Gothic dort lediglich einer kleinen Gruppe von Hardcore-Rollenspielern bekannt. In Deutschland eroberte Gothic die Fan-Herzen, wurde jenseits des Atlantiks aber bestenfalls mit osteuropäischen Produktionen unter dem abwertenden Sammelbegriff »Eurojank« zusammengefasst. Das ist kein Zufall, unter polnischen und russischen Spielern ist Gothic bis heute enorm beliebt - in Polen gibt's sogar eine Kunstausstellung mit Gothic-Bildern.
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