Endless Space 2 hat uns als spannendes Strategiespiel im GameStar-Test eine Wertung von immerhin 82 Punkten entlockt. Zwar erfindet das Spiel das 4X-Genre nicht neu und einige Gameplay-Mechaniken bleiben oberflächlich. Trotzdem entwickelt das Spiel den genretypischen Motivations-Sog.
Mit Endless Space 2: Vaulters ist jetzt der erste größere DLC erschienen und bringt eine neue Rasse samt individuellen Features. Was steckt für uns drin, und lohnt sich das Upgrade?
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Auskundschaften, Ausbreiten, Ausbeuten, Auslöschen
Das grundlegende Spielprinzip bleibt mit diesem DLC unangetastet: Wir wählen eine Rasse aus, erkunden Sternensysteme, besiedeln Planeten, beuten Ressourcenvorkommen aus, erforschen neue Technologien und bauen eine schlagkräftige Raumschiff-Flotte.
Während wir uns ausbreiten, begegnen wir anderen Rassen mit unterschiedlichen Ausrichtungen: Mit manchen können wir in friedlicher Koexistenz leben und Handel treiben, anderen übermitteln wir unsere Argumente in Form von Plasmastrahlen und Boden-Invasionen.
(Nicht nur) Guter Fan-Service
Die Vaulters sind keine nagelneue Rasse. Im Gegenteil: Das vielschichtige Volk gehört zu den beliebtesten Rassen im Endless-Universum. In Endless Legend waren sie ebenso spielbar, wie im Addon Disharmony zu Endless Space.
Ihre Geschichte macht sie dabei besonders sympathisch: Die Vaulters sind eine Zivilisation von Wissenschaftlern und Kämpfern, deren großes Talent vor allem in der Defensive liegt. Im Verlauf der Zeit mussten sie immer wieder heftige Rückschläge auf der Suche nach einer Heimat hinnehmen.
Nachdem sie den Planeten Auriga verlassen mussten, wurde die Suche nach einer neuen Heimat zu ihrer Hauptaufgabe.
Fass, mein Pirat, fass!
Die Vaulters werden traditionell von starken Frauen angeführt, die es immer wieder geschafft haben, ihr Volk vor der Auslöschung zu bewahren. Im neuen DLC zu Endless Space 2 müssen wir dafür sorgen, dass das erneut gelingt. Dabei setzt Entwickler Amplitude auf die größte Stärke seines Strategietitels: Die unterschiedlichen Rassen mit ihren speziellen Gameplay-Mechaniken und individuellen Technologien.
Das Volk besitzt ein Kryo-Kolonisationsschiff, mit dem wir nach einiger »Aufladezeit« kostenlos weitere Systeme besiedeln können. Darüber hinaus sorgt ihre defensive Ausrichtung für die Fähigkeit, zwischen Systemen durch Portale reisen zu können. Kommt irgendjemand auf die Idee, sich in unlauterer Absicht einem Vaulters-System zu nähern, können Flotten aus anderen Systemen in kürzester Zeit zur Hilfe kommen.
Clever: Die Vaulters können mit Piraten verhandeln, sie für ihr Verschwinden bezahlen oder sogar auf andere Zivilisationen hetzen.
Politik weiterhin nur hübsches Beiwerk
Obwohl Politik und Fraktionsmanagement durch umfangreichere Übersichten aufgewertet wurden, hat sich die Oberflächlichkeit nicht sonderlich geändert. Höchst interessante Fraktionen der Vaulters wie die Schwestern der Barmherzigkeit spielen eine zu geringe Rolle.
Hier zeigt Endless Space 2 ungenutztes Potential: Wenn sich die Diplomatie innerhalb der eigenen Rasse expliziter um Machtkämpfe und Rivalitäten drehen würde und nicht ausschließlich über Ereignisfenster mit Boni-Auswahl geregelt werden würde, könnte Endless Space 2 sich deutlicher von anderen Genrevertretern abheben.
Trotzdem: Die neue alte Rasse der Vaulters ist ein gelungener erster DLC für das 4X-Spiel. Die Mechaniken der Vaulters, aber auch ihre Geschichte, ihr Charakter sind so interessant, dass sie uns erneut für Dutzende Runden ins Endless-Universum ziehen.
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