Entlassungen bei Activision Blizzard - Trotz Rekordjahr verlieren 800 Leute ihren Job

Harte Stunden für 800 der insgesamt 9.600 Mitarbeiter von Activision Blizzard: Zahlreiche Stellen werden gestrichen, größtenteils abseits der Gaming-Studios.

Publisher Activision Blizzard trennte sich von 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Publisher Activision Blizzard trennte sich von 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Am Nachmittag des 12. Februar kam es laut Kotakus Jason Schreier auf dem Mitarbeiterparkplatz von Activision Blizzard zu zahlreichen Umarmungen unter Kollegen. Es flossen viele Tränen. Denn es kursierten bereits Gerüchte, dass der Publisher in großem Maße Stelle streichen würde - nur war noch nicht sicher, wen es treffen würde. Nun haben wir Gewissheit: Activision Blizzard trennt sich von knapp 8 Prozent der eigenen Belegschaft. Gemessen an den 9.600 Mitarbeitern des Konzerns verlieren also etwa 800 Leute ihren Job.

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Das kommunizierte Activision Blizzards CEO Bobby Kotick in einem Earnings Call an die Investoren. Obwohl 2018 Rekordergebnisse erwirtschaftet wurden, führten die Erfahrungen des Jahres gleichwohl dazu, dass man für 2019 die Erwartungen senken müsse. Um die internen Workflows und Gaming-Studios auf neue Stoßrichtungen einzustellen, seien Umstrukturierungen notwendig. Und im Zuge dessen auch zahlreiche Stellenstreichungen. Diese offizielle Haltung beteuert auch Blizzard-CEO J. Allen Brack in einem Posting an die Community:

"Um unseren Prioritäten für 2019 gerecht zu werden, müssen wir einige unserer Nicht-Entwickler-Teams neu organisieren. Dadurch reduziert sich die Anzahl an Stellen in diesen Bereichen in Nord Amerika sowie langfristig auch in lokalen Niederlassungen. Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen und wir schätzen den Einsatz aller Leute, die zum Erfolg von Blizzard beitragen. Um den Übergang für die Betroffenen zu erleichtern, bieten wir Abfindungen an, die zusätzliche Lohnzahlungen und Hilfestellungen enthalten, damit diese Leute schnell wieder einen Job finden. Jeder Mitarbeiter gehört zur Blizzard-Familie - die Betroffenen haben viel für uns geleistet und wir sind von Herzen dankbar für das Engagement."

Laut Kotaku wussten viele Mitarbeiter nichts von ihrem Schicksal, als sie morgens zur Arbeit fuhren. Wie bereits erwähnt sind vor allem Teams abseits der aktiven Spieleentwicklung betroffen, darunter die Vertriebe von Activision Publishing, Blizzard, dem App-Anbieter King Digital Entertainment sowie High Moon Studios. Auch das E-Sports-Department von Blizzard wird stark abgebaut.

Gerüchte über Entlassungen gibt es schon länger. Kotaku berichtete schon im Dezember 2018 von geplanten Stellenstreichungen, Anfang Februar kündigten Insider-Berichte von Bloomberg an, was jetzt offiziell ist. Dass intern umstrukturiert wird, merkte man außerdem bereits vor Monaten durch geänderte Ausrichtungen von Blizzards Spielen.

Betroffen war beispielsweise Heroes of the Storm: Man schickte die wichtigsten Entwickler zu anderen Projekten und strich quasi alle E-Sport-Ambitionen des Moba-Titels. Auch die 2018 stattgefundene Trennung von Destiny-Entwickler Bungie dürfte Auswirkungen auf die Zukunft des Konzerns haben.

Wie geht es weiter?Die Gaming-Branche bittet den Entlassenen Hilfe an

Destiny ohne Activision - Talk: Was bedeutet das für Bungies Zukunft? Video starten 16:07 Destiny ohne Activision - Talk: Was bedeutet das für Bungies Zukunft?

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