EVE Online - Die 10 spannendsten Geschichten aus EVE Online

Knapp 16 Jahre gibt’s das EVE-Universum schon und es ist nach wie vor immer was los. Wir haben die 10 besten Storys aus dem Weltraum-MMO gesammelt. Von epischen Kriegen, über Betrug und Intrigen bis hin zu cleveren Trollen – in Space!

Die Schlacht von M-OEE8 (Die Osterschlacht, Söldnerkrieg, World War Bee oder Nördlicher Krieg)

Jetzt ist schon wieder was passiert! Nichts Geringeres als die größte Weltraumschlacht aller Zeiten in EVE Online. Im von Spieler kontrollierten Nullsec-Bereich eskalierte ein schwelender Konflikt zwischen der »Imperium«-Koalition (bzw. »Clusterfuck Coalition«), die schon seit längerem die Weiten des MMOs dominiert und dem »Moneybadger«-Bündnis, in dem sich einige Allianzen (Zusammenschlüsse verschiedener Corporations/Gilden) für den Angriff auf das schier allmächtige »Imperium« zusammenschlossen. Es dauerte nur einige Stunden und schon gingen etwa 3.800 Schiffe in Sternenstaub auf. Noch ein paar Zahlen gefällig? Laut dem Devblog von Entwickler CCP Games wurden dabei 450 Milliarden ISK (die Ingame Währung) vernichtet. Und weil 5.608 Piloten an der Schlacht teilnahmen, gilt sie nun als die bisher größte in der Geschichte von EVE Online. Die teuerste war die Schlacht von M-OEE8 aber nicht. Dieser Titel gebührt nach wie vor dem…

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Blutbad von B-R5RB

Umgerechnet 240.000 Euro sind beim Massengefecht um das strategisch wichtige System B-R5RB zerstört worden. Stein des Anstoßes war ironischerweise schlicht eine unbezahlte Rechnung: Ein Mitglied der damals mächtigen N3-Allianz hat es versäumt, die Miete für eine Raumstation zu bezahlen. Die Folge: Die System-Sicherheit (Souveränität) war nicht mehr gewährleistet und so konnte die »Clusterfuck Coalition« dort einfallen. In der folgenden Massenschlacht wurden dann dutzende Titanen zerbröselt - die größte Schiffsklasse in EVE (kosten umgerechnet mehrere tausend US-Dollar und verschlingen mehrere Wochen an Bauzeit). Schlussendlich wurden im Blutbad von B-R5RB derart viele dieser Riesen-Pötte vernichtet, dass CCP dem Konflikt ein Denkmal namens »Titanomachy« setzte. Titan-Wracks zieren nun B-R5RB und Spieler können Hinweise auf das epische Ereignis abrufen.

Die Zerstörung von Steve

Wie gesagt sind die Titanen die größten Fische im EVE-Teich - riesige Schiffe, vergleichbar mit den Super-Sternenzerstörern aus Star Wars. Eine interessante Geschichte ist die des allerersten Titans - der vom Erbauer, dem Spieler »CYVOK«, schlicht »Steve« getauft wurde. Steve wurde nach sechsmonatigem Bau fertig, sogar noch bevor Entwickler CCP den Abdock-Prozess ins Spiel implementieren konnte. Steve war ein echtes Ereignis, bis zu seinem Untergang, der wiederum auch ein echtes Ereignis war. Aus ungeklärten Gründen hat sich »CYVOK« nämlich aus dem Spiel geloggt - und das ausgerechnet eine Minute vor Ablauf des Zeitfensters (Aggression-Timer), das man nach einem Gefecht abwarten muss, bevor das eigene Schiff sicher und unangreifbar wird. Ein kleiner Fehler, der ausgereicht hat, damit Steves Feinde den Pott aus dem Weltall blasen konnten.

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Der Guiding Hand Social Club-Auftragsmord

Pirat, Schmuggler oder eben Auftragsmörder - in EVE Online sind das ebenso gängige Berufsbilder wie Händler oder Firmenboss. Was der so genannte Guiding Hand Social Club abgezogen hat, sorgt aber selbst in diesem Umfeld für heftige Diskussionen. Die Killertruppe bekam den Auftrag, die gefrorene Avatar-Leiche von »Mirial«, der Chefin der riesigen »Ubiqua Seraph«-Corporation (Gilde in EVE) einzuheimsen. Das ist an sich schon böse, aber der Guiding Hand Social Club verwendete ganze zwölf Monate an Vorbereitungszeit auf, um einen Agenten tief in die Führungsebene von »Ubiqua Seraph« einzuschleusen. Als sie dann zuschlugen, zerstörten sie nicht nur das sündteure Schiff der Zielperson, sackten deren Avatar ein und rissen nebenbei noch das gesamte Kapital an Gütern und Raumschiffen der »Ubiqua Seraph« an sich - ein Äquivalent von geschätzten 16.500 US-Dollar in Echtgeld. Die Corporation war pleite, die Chefin gedemütigt und der größte und umstrittenste Raub der EVE-Geschichte perfekt.

Eve Online - Istvaan Shogaatsu, der Anführer des Guiding Hand Social Clubs Eve Online - Istvaan Shogaatsu, der Anführer des Guiding Hand Social Clubs

Das Ende der »Band of Brothers«

Einst waren die »Band of Brothers« (BOB) eine mächtige Allianz im EVE Universum. Monatelang tobte ein riesiger Krieg zwischen BOB und einigen anderen Allianzen - quasi eine Pattsituation. Bis ihnen schließlich ein beispielloser Spionageakt das Genick brach. »Goonswarm«, der größte Rivale der BOB konnte eine Corporation der BOB zum heimlichen Überlaufen bewegen. Und dank mittlerweile geänderter Spielmechaniken konnten die Anführer solcher Corporations damals auch in der übergeordneten Allianz einige wichtige Hebel umlegen. Konkret passierte Folgendes: Der Überläufer löste schlicht die Allianz auf, schwächte somit die Verteidigung in den Systemen der BOB und ebnete so den Weg für die Flotte des »GoonSwarm«, der für diesen waghalsigen Angriff sogar mit Sack und Pack aus seinen Heimatsystemen auszog, um BOB-Territorium zu besetzen. Nach verzweifeltem Abwehrkampf gab BOB auf und in einer fiesen Aktion sicherte sich »Goonswarm« mithilfe einer neuen Schein-Allianz sogar den Namen »Band of Brothers«. Der legendären Intrige ist mittlerweile sogar ein Comic gewidmet.

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Der Angriff auf Jita

Apropos »Goonswarm«: Die Allianz hat sich bereits mehrmals einen Spaß daraus gemacht, die Spielwelt von EVE Online durch kreative Zugänge (andere nennen es trollen) ins kurzzeitige Chaos zu stürzen. So haben sie etwa Jita, ein vielbesuchtes und wichtiges Handelssystem, zu belagern. Eigentlich ist das unmöglich, da dort eine NPC-Polizei (CONCORD) mit unwahrscheinlicher Feuerkraft und ebenso unwahrscheinlicher Reaktionszeit wacht. Und genau dieses Handelssystem hat »Goonswarm« in einer Art Event dem Erdboden gleichgemacht. Tausende bis an die Zähne bewaffnete Piloten campierten bei Jita und beschossen alles, was in Reichweite kam - nur um einige Momente später selbst von CONCORD in die Luft gejagt zu werden.

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Camping beim Mara Gate

Sprungtore sind ein Flaschenhals zwischen den Systemen in EVE Online. Dementsprechend wurde das Campen dort schnell zum Sport. Besonders der Vorfall am Mara Gate ist in die Geschichte des MMOs eingegangen. Wenige Monate nach dem Launch von EVE Online campierte die m0o-Corporation bei dem wichtigen Sternentor. Heutzutage sind solche Vorfälle binnen Stunden gelöst, damals hielt sich m0o aber Wochenlang vor Mara und zerstörte jedes Schiff, das in Reichweite kam. Nach zahlreichen Beschwerden schaltete sich Entwickler CCP ein und griff in einer raren Ausnahme selbst in die Anarchie von EVE Online ein. CCP führte eine eigene Flotte ins Gefecht mit m0o und teleportierte die aufmüpfigen Piloten der Corporation einmal sogar in komplett zufällige Sektoren - ein damals viel kritisiertes Vorgehen. m0o gab die Belagerung schließlich aus Langeweile auf und CCP installierte Waffen auf den Sternentoren, um solchem Unfug in Zukunft vorzubeugen.

Der Yulai-Vorfall

Auch bei der Belagerung von Yulai musste Entwickler CCP eingreifen und im Nachhinein das System von EVE Online optimieren. 2004 nutzte die Corporation Zombies, Inc. einen Fehler bei der NPC-Polizei CONCORD aus: Die Cops griffen zwar brav jeden Spieler an, der in ihrem Einflussgebiet einen anderen Spieler attackiert - aber nicht etwaige Begleiter, die den Unruhestifter reparieren. Also parkte Zombies, Inc. ein dickes Apocalypse-Schiff mit ebenso dicken Smartbombs im Handelszentrum Yulai und bombardierte jeden Spieler, der des Weges kam. Da dieses Schiff eine Armada an helfenden Reparatur-Begleitern hatte, konnte selbst die überlegene CONCORD-Feuerkraft den Anarcho-Bomber nicht knacken und der eigentlich friedliche Handelsplatz wurde für eine Weile zum Spieler-Friedhof. Nachdem die Attacke vorbei war, verhängte CCP Sperren an die beteiligten Spieler und optimierte die Funktion von CONCORD - damals ein ebenso kontrovers diskutierter Eingriff ins EVE Universum.

YouTube-Video: Zombies, Inc. belagert Yulai mit Smartbombs

ISK-Betrug und Banken-Bluff

Pyramidenspiele oder Schneeballsysteme gibt es nicht nur im echten Finanzleben, sondern auch immer wieder in EVE Online. Durch verlockende, aber im Grunde leere Versprechen, haben einige Nutzer vielen Spielern Unmengen an ISK (Ingame-Währung) aus der virtuellen Tasche gezogen. Zwei besonders berüchtigte seien hier beispielhaft erwähnt: 2011 versprachen zwei Spielern willigen Spekulanten mehr als 5% an Zinsen, falls diese ihre EVE-Kohle in das virtuelle Unternehmen Phaser Inc. investieren. Mehr als eine Billion an ISK konnte das Duo auf seinen Konten versammeln. Nachdem sie den Laden dann einfach zudrehten, hatten sie noch immer eine Milliarde in der eigenen Tasche, was damals umgerechnet Ingame-Einkäufe für mehr als 30.000 Euro ermöglichte. Ein weiterer Spieler machte das auf dieselbe Art und Weise. Mit großen Versprechungen lockte User Dentara Rask zahlreiche Spieler, beziehungsweise deren ISK, zum Investment in seine virtuelle EVE Investment Bank. Schließlich strich er den gesamten Batzen von 700 Milliarden ISK einfach ein und prahlte in Foren sogar mit den Worten »Ich habe jeden verascht. Ich habe EVE gewonnen!«

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Denkmal-Vandalismus

In EVE Online gibt es seit jeher erbitterte Rivalitäten zwischen Spielern, Corporations oder Allianzen. Dies schwappte sogar in das echte Leben außerhalb des MMOs über. Am 30. April 2014 hat CCP ein imposantes Denkmal in Reykjavik enthüllt - mitsamt eingravierter Spielernamen. Einen dieser Namen haben EVE-Spieler in einem Akt von Vandalismus kurzerhand abgeschabt. Dies ging nicht nur der Community und CCP zu weit, sondern hatte auch Konsequenzen. Drei involvierte Nutzer (bzw. ihre acht Accounts in EVE Online und Dust 514) wurden permanent von allen CCP-Angeboten ausgeschlossen.

Worlds Within a World heißt ein Monument, das CCP Games zu Ehren der Spieler von EVE Online errichtet hat. Worlds Within a World heißt ein Monument, das CCP Games zu Ehren der Spieler von EVE Online errichtet hat.

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