Frozen State - Das Lied von Eis und Lagerfeuer

Frozen State verspricht Survival-Abenteuer und Alien-Grusel im sibirischen Winter. Wir haben die Early-Access-Alpha ausprobiert und sind den Versprechungen auf den Grund gegangen.

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Elf Tage! So lange haben wir es bisher noch nie geschafft, in Frozen State zu überleben. Wir trotzten Kälte, Hunger und Orientierungsproblemen, liefen gefräßigen Monstern aus dem Weg oder kämpften gegen sie, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ. Wir versuchten eine Mütze Schlaf zu bekommen, nicht wissend, ob wir nachts trotz eines wärmespendenden Lagerfeuers nicht erfrieren würden.

Und dann hat es uns doch noch erwischt. Wir verbrauchten aus Versehen die verbliebenen Wasservorräte beim Kochen, statt sie einfach zu trinken. Wir sind verdurstet und den Permadeath gestorben.

Early Access trotz gescheiterter Kickstarter-Kampagne
Frozen State hätte es um ein Haar gar nicht gegeben, da die Kickstarter-Kampagne im letzten Sommer scheiterte. Das kleine Indie-Studio »Snow Arc« aus Moskau hat trotz der Ernüchterung weiter an ihrem Debüt gearbeitet, welches nun im Steam Early-Access für 10 Euro erhältlich ist.

Der Meteorit, der keiner war

Im russischen Action-Rollenspiel Frozen State führen viele Wege in den Tod. Sogar Selbstmord durch eine Zyankali-Kapsel ist möglich. Das Überleben gestaltet sich hingegen deutlich schwieriger, so wie es sich für ein Survival-Spiel gehört. Leider kämpfen wir statt gegen die Widrigkeiten der Spielwelt oft noch zusätzlich gegen unfertige Gameplay-Elemente, schließlich ist Frozen State noch in der Alpha.

Das fängt schon bei der Geschichte an. Auf den ersten Blick nämlich scheint es keine zu geben. Kein Intro erhellt uns, Zwischensequenzen oder Questgeber suchen wir derzeit vergebens. Und doch gibt es zumindest einen Rahmen: In einer alternativen Zeitlinie stürzte ein außerirdisches Artefakt über Sibirien ab, aus dem russische Wissenschaftler in den frühen Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts neuartige Technologien bargen und dadurch die Forschung massiv ankurbelten.

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Allerdings war nebst High-Tech noch ein Bakterium an Bord, das ebenfalls nicht von dieser Welt stammt. Es befiel Menschen und Tiere in der Region rund um die fiktive Stadt »Duga 40«, veränderte deren DNA und übernahm die Kontrolle über ihre hilflosen Wirte. Die Regierung bombardierte daraufhin das Areal, um den fremden Organismus zu töten. Doch der Plan versagte, der Parasit überstand den Angriff.

Ein Offizier und Halbstarker

An dieser Stelle kommen wir ins Spiel: Wie wir das Bombardement überlebt haben und nicht infiziert wurden, bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar. Zu Beginn wählen wir einen der drei vorgefertigten Charaktere, von denen aktuell nur die beiden männlichen spielbar sind. Wir entscheiden uns also entweder für den High-School-Hooligan »Stas«, der etwas schneller läuft und über ein besseres Gehör verfügt oder den SDN-Offizier »Ingvar«, der mehr schleppen kann und kräftiger zuschlägt. Welche Charakteristika »Maria« auszeichnen werden, bleibt offen.

Drei Charaktere stehen später zur Auswahl, in der Early-Access-Version fehlt allerdings noch Maria. Drei Charaktere stehen später zur Auswahl, in der Early-Access-Version fehlt allerdings noch Maria.

Auch ob wir im finalen Spiel einen ganz eigenen Charakter erstellen können, ist noch nicht klar. Momentan ähneln sich die Werte der Figuren jedenfalls sehr und weichen nur um einen Skill-Punkt im jeweiligen Attribut (z.B. »Stärke«) voneinander ab. Unser Startinventar ist zudem zufällig bestückt. Unser Tipp: Wer mit einer Waffe ohne passende Munition startet oder gar nur mit einem kleinen Messe - gleich neustarten!

The Thing in Sibirien

Wer sich nun an The Thing von 1982 erinnert fühlt, liegt genauso richtig wie derjenige, der an die ersten beiden Fallout-Spiele, den Tschernobyl-Shooter Stalker oder den ersten ALIEN-Film denkt.

Das ist kein Zufall, denn Snow Arc orientiert sich klar an diesen Meilensteinen der Film- und Spiele-Geschichte. Ebenso an Metro 2033 und den Werken weltberühmter Science Fiction Autoren, wie Isaac Asimov und Stanis?aw Lem. Insbesondere die Atmosphäre von Carpenters antarktischem SF-Kultfilm haben die Entwickler sehr gut eingefangen.

In den häufigen Schneestürmen beträgt die Sicht auch am Tage nur wenige Meter, sodass wir die Infizierten erst dann sehen, wenn es fast schon zu spät ist. Gruselatmosphäre wird nachts auch durch die spärliche Beleuchtung erzeugt, die uns mehr erahnen lässt, wer oder was sich vor uns befindet.

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