Game of Thrones Season 7 Episode 5 - Review: Ostwacht ist immer eine Reise wert

"Ostwacht" ist vielleicht nicht die spektakulärste Folge der siebten Staffel von Game of Thrones, überzeugt im Recap aber mit exzellenten Charakter-Momenten.

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Nach dem atemlosen Spektakel der letzten Episode von Game of Thrones wirkt "Eastwatch" fast schon wie eine gemächliche Verschnaufpause - aber das macht die fünfte Folge der siebten Staffel keineswegs schlecht! Im Gegenteil darf man sich von dem Mangel an furioser Action nicht täuschen lassen. Was hier geschieht, könnte das Schicksal des Reiches auf einen völlig neuen Kurs bringen.

Spoiler-Warnung: Im Episoden-Review samt Recap zu "Eastwatch" diskutiere ich die vierte Folge der siebten Staffel genauso wie vorherige Seriengeschehnisse und gehe auch auf Theorien aus den Büchern ein.

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In der Weite: Beugt das Knie!

Nach dem dreisten Cliffhanger von "Kriegsbeute" hat "Ostwacht" zumindest den Anstand, ihn gleich in der ersten Szene aufzulösen. Ja, Jaime und Bronn leben und sind beide unversehrt. Was es nur umso sinnloser macht, dass die eigentlich so fantastische letzte Folge so billig enden musste. Aber genug der alten Kamellen, ich freu mich einfach, dass Bronn den ganzen Schlamassel heil überstanden hat!

Von Randyll und Dickon Tarly kann man das dagegen nicht behaupten. Dass sie nach ihrer Niederlage nicht mehr lange zu leben haben, kommt vielleicht nicht völlig unerwartet. Aber ich hatte dann doch damit gerechnet, dass die beiden noch eine größere Rolle zu spielen haben. Gerade, nachdem Dickon für diese Staffel extra neu besetzt wurde. Und dann werfen sie ihn einfach sang- und klanglos dem Drachen vor! Ein verschwendeter Charakter.

Der in dieser Szene aber trotzdem eine bessere Figur als Daenerys machte. Denn die Drachenkönigin erscheint erneut deutlich grausamer, als sie sich selbst gerne darstellt. Sie sei nicht gekommen, um zu morden, sondern um das Rad zu brechen, das die Menschen unterjocht. Aber was ist denn das größte Übel, unter dem die einfachen Menschen von Westeros leiden? Nicht Sklaverei, wie sie Daenerys in Meereen abgeschafft hat. Nein, es sind martialische Lords, die ihre Soldaten für Ehre und Titel in einen Krieg nach dem anderen hetzen - also genau, was Dany gerade selbst tut!

Wer Drachen hat, muss nicht recht haben - Dany verlässt sich ganz auf überlegene Feuerkraft, um ihre neuen Untertanen auf ihre Seite zu bringen. Das ist aber kein langfristiges Rezept für aufrichtige Loyalität. Wer Drachen hat, muss nicht recht haben - Dany verlässt sich ganz auf überlegene Feuerkraft, um ihre neuen Untertanen auf ihre Seite zu bringen. Das ist aber kein langfristiges Rezept für aufrichtige Loyalität.

Dass sie vorhat, nach dem ganzen Blutvergießen eine gnädigere Herrscherin zu sein als Cersei, hilft den Leuten wenig, deren komplette Nahrungsreserven sie gerade eingeäschert hat. Sie beugen aus Furcht vor den Drachen das Knie, nicht aus Loyalität oder gar Liebe. Einzig Tyrion versucht, eine bessere Lösung auszuhandeln, aber Randyll und Dany erweisen sich beide als zu stur.

Auf Drachenstein: Ein absurder Plan

Auf Drachenstein rechtfertigt Dany ihre Position gegenüber einem skeptischen Jon: Sie wolle den Leuten ja helfen, aber dies sei nur aus einer Position der Stärke möglich. Und dazu müsse eine Eroberin zuerst Härte beweisen. Das ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Dany folgt weniger in den Fußstapfen ihres irren Vaters Aerys als ihres berühmten Ahnherren Aegon.

Als der erstmals die sieben Königslande eroberte und den eisernen Thron schmiedete, ging er ganz ähnlich vor wie Dany jetzt. Er zeigte seinen Feinden keinerlei Gnade, erhob aber jene in hohe Positionen, die das Knie beugten - und erwies sich nach einem verheerenden und blutigen Krieg schließlich als erstklassiger König, der dem Reich viel Fortschritt brachte. Nur ist uns Dany bislang noch den Beweis schuldig, ob auch sie das Zeug zu einer guten Herrscherin in Friedenszeiten hat.

Schlägt Dany nach ihrem Vater, dem irren König? Ganz so schlimm ist es dann doch noch nicht. Schlägt Dany nach ihrem Vater, dem irren König? Ganz so schlimm ist es dann doch noch nicht.

Varys ist sich mit Tyrion einig, dass Daenerys ihre Strategie ändern muss. Nur wie sie ihre Königin davon überzeugen wollen, da fehlt den beiden Meistermanipulatoren noch die zündende Idee. Und dann kommen ihnen ohnehin wichtigere Dinge dazwischen. Der Nachtkönig marschiert! Eine warnende Nachricht von Bran ruft Jon zurück in den Norden.

Gut also, dass der inzwischen eine immer bessere Beziehung zu Daenerys aufgebaut hat und sie ihn tatsächlich ziehen lässt. Man beachte den ungläubig beeindruckten Blick, den sie ihm zuwirft, als er ihren Drachen streichelt! Es wird immer offensichtlicher, dass sich eine Romanze zwischen den beiden anbahnt. Ein Mann sammelt schließlich immer Pluspunkte, wenn er gut mit den Kindern seiner Herzensdame kann - und als heimlicher Targaryen liegt Jon der Drache im Blut.

Auffällig dabei: Er und Tyrion sind damit die einzigen Charaktere außer Daenerys, denen bislang engerer Kontakt mit einem der Drachen gelang. Und es gibt da ja die Theorie, dass Tyrion ebenfalls von den Targaryens abstammt...

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Wenig angetan von den fliegenden Funken zwischen Jon und Dany ist selbstverständlich Jorah Mormont. Schön, ihn wiederzusehen! Aber die dubiosen Blicke zwischen diesen dreien deuten noch auf künftige Konflikte hin. Ich habe ja die ganze Zeit drauf gewartet, dass er davon erzählt, wie Sam ihn geheilt hat - und Dany sich dann vielleicht doch etwas schuldig fühlt, Vater und Bruder jenes Heilers just gegrillt zu haben. Aber vielleicht steht uns dieser Moment ja noch bevor!

Trotzdem wirkt Jorah inzwischen arg nebensächlich. Welche Rolle erfüllt er noch, jetzt wo Dany jede Menge Ratgeber hat? Auch in Jons Team ist er nur einer von sieben. Und mal ganz ehrlich: Dieser ganze Plan kann doch unmöglich gut ausgehen! Nun ist es ja eigentlich kein schlechter Gedanke, einen echten Untoten als Beweis zu holen.

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Aber mal eben Tyrion nach Königsmund zu schmuggeln, dann mit einer bunt zusammengewürfelten Bande in die Lande jenseits der Mauer zu spazieren, dem Nachtkönig einen seiner Schergen zu entreißen und darauf zu hoffen, dass sich Cersei damit zu einem Bündnis überreden lässt - da kann einfach viel zu viel schieflaufen!

Auf mich wirkt das Ganze ein wenig zu sehr wie die Story einer klassischen Rollenspiel-Gruppe oder eines Hollywood-Films (unsere coolsten Actionhelden nehmen die Sache persönlich in die Hand!) und nicht wie eine ernsthaft sinnvolle Strategie in der Welt von Game of Thrones. Warum etwa nimmt der König im Norden einen wildfremden Schmiedejungen mit statt eines Elitekaders seiner besten Soldaten? Aber gut, ich gebe zu, ich nörgele nur mit halber Überzeugung: Ich bin ja trotzdem gespannt wie ein Flitzebogen auf die Abenteuer, die diese verdammt charismatische Ansammlung an Figuren nördlich der Mauer erleben wird!

Warum berichtet GameStar über Serien?

Unser Kernthema bleiben selbstverständlich PC-Spiele - aber Game of Thrones ist ein gewaltiges Entertainment-Phänomen, und wir wissen aus Erfahrung, dass sich unsere Leser enorm dafür interessieren. Wie übrigens auch die ganzen Thrones-Fans in der Redaktion! Die haben nämlich schon die Bücher verschlungen, bevor's cool war! Deswegen haben wir uns entschieden, diese Serie stärker als üblich mit Artikeln zu begleiten. Dabei wollen wir Game of Thrones aber auch aus Spielersicht behandeln und dem Thema damit andere Perspektiven abgewinnen als reine TV-Seiten.

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