Zurückgeschlagen
Die Kämpfe, einer der größten Kritikpunkte in Gothic 3, hat Trine Games noch verschlechtert. Das neue Parier-System funktioniert nur selten, und die von Shootern inspirierten Seitwärtssprünge bringen keinerlei Vorteile. Überhaupt wirken die Nahkämpfe im Genre-Vergleich mittlerweile antiquiert, was sich durch die teils unfreiwillig komischen Animationen noch verstärkt. Zudem nervt Götterdämmerung mit vielen Macken, die bereits im Hauptprogramm durch Patches behoben worden waren: Wildtiere hauen durch unfaire Serienbisse selbst erfahrene Recken aus den Latschen, KI-Kollegen prügeln unkoordiniert ins Leere oder bleiben wegen der misslungenen Wegfindung oft an kleinsten Hindernissen hängen – angesichts zahlreicher Eskorten-Quests dürfte das selbst Fans so manchen Nerv kosten. Auch bei der Bedienung ging die Zeit nicht spurlos an Gothic 3 vorbei. Ungewollte Quests lassen sich nicht abbrechen, ausgerechnet die zentrale Siedlung Montera bietet keinen Teleportstein, und wer Händlern etwas verkaufen will, muss einen speziellen Knopf drücken, sonst verschenkt er alle Gegenstände. Nur das übersichtliche Talentfenster, das sich selbstständig sortierende Inventar sowie die freie Speicherfunktion retten das Spiel vor dem Bedienungskollaps.
Abgeschlossen
Myrtana zählt auch nach zwei Jahren und neben harter Konkurrenz wie dem Drakensang-Aventurien noch zu den stimmigsten Rollenspiel-Welten, was vor allem an der dichten Vegetation, dem fließenden Tag-Nacht-Wechsel sowie den zahlreichen und liebevollen Details liegt. Zumindest theoretisch, denn wegen der Programmfehler lässt Götterdämmerung nur selten ein wirkliches Gefühl dichter Atmosphäre aufkommen – zu oft werden Sie durch solche Stolpersteine aus dem Spielfluss gerissen. Bis Jowood diese (hoffentlich bald) ausbessert, können wir Götterdämmerung nur leidgeprüften Gothic-Fans empfehlen.
Bugs, mal wieder
Obwohl Jowood am Erstverkaufstag einen Patch nachschob, leidet Götterdämmerung noch unter zahlreichen Fehlern. Die wertungsrelevanten Bugs zählen wir hier auf:
- Auf zwei unterschiedlich ausgestatteten Test-Rechnern stürzte das Programm ab und zu mit einem Speicher-Fehler ab.
- Das Spiel leidet selbst auf Highend-PCs unter Leistungseinbrüchen, bei denen das Bild bis zu 20 Sekunden (!) lang einfriert. Besonders betroffen sind Trelis sowie das Gebiet zwischen Gotha und Montera.
- Die Einwohner Myrtanas zuckeln manchmal unkoordiniert umher, führen unlogische Aktionen aus oder kämpfen pausenlos gegen imaginäre Feinde.
- In Dialogen fehlt häufig die Vertonung. Zudem passen die dazugehörigen Texte manchmal nicht ins Feld oder weisen englische Versatzstücke auf. So wurde der Anführer der Minenarbeiter in Geldern unglücklich mit »Miner Führer« übersetzt.
- Kleinere Objekte wie Bretter oder Fässer, aber auch sitzende Personen schweben gern mal einige Zentimeter in der Luft.
- In seltenen Fällen schaut der Held bei Gesprächen in die falsche Richtung.
Für die Bugs ziehen wir jeweils einen Punkt bei der Bedienung und dem Sound sowie vier Punkte bei der Atmosphäre ab.
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