Seite 2: H1Z1: King of the Kill im Early-Access-Test im Test - 60.000 Spieler, 20.000 negative Reviews. Wie geht das?

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Sterben ohne Reue

So schön die Item-Flut für uns als Spieler in dem Moment sein mag, der Spannung in den Matches ist sie abträglich. In King of the Kill gibt es nach unserer Erfahrung nur zwei Möglichkeiten, wie ein Match verlaufen kann. Entweder wir sterben sofort in den ersten Spielminuten oder wir überstehen die Startphase und gehen als gut ausgerüsteter Kämpfer auf die Jagd nach den rund 30 Kontrahenten, die regelmäßig die ersten zehn Minuten einer Partie überleben.

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So packend das Battle-Royale-Prinzip auf dem Papier auch klingt, die unglaubliche Sterberate zu Spielbeginn macht ein großes Problem deutlich: Ein virtuelles Leben ist nichts wert, und die Fallhöhe viel zu klein. Wenn wir sterben, ist zwar die aktuelle Partie gelaufen, doch binnen Minuten treten wir einem neuen Match bei. Klar, das beugt Frust vor und erzeugt einen coolen Flow ohne Leerlauf, es kostet aber auch gehörig Spielspaß. Ohne Angst vor dem eigenen Tod stürzen sich die Spieler ohne nachzudenken aufeinander. Dabei ist es doch gerade der unbedingte Wille zu überleben, der die Vorlagen so spannend macht. Hier erleben wir dagegen nur ein tumbes Deathmatch in leicht anderem Gewand.

In waschechten Survivalspielen wie DayZ oder Escape from Tarkov bangen wir zumindest um unser Inventar, das wir uns mühsam erarbeiten und das beim Ableben auf der Straße liegen bleibt. In King of the Kill starten wir dagegen in jedem Match ohnehin bei Null und haben nichts zu verlieren. Lediglich ein Wett-System, durch das wir Geld auf unser Abschneiden in einem Match setzen können, sorgt künstlich für Spannung. Übergeordneten Fortschritt gibt es nur in Form von Levelbalken und optischen Goodies, die wir in Lootkisten für echtes oder erspieltes Geld erstehen können.

Asozial mit Ansage

Auch sonst muss man gegenüber den Survivalspielen, auf denen King of the Kill aufbaut, Abstriche machen. Das Crafting wurde etwa auf ein Minimum reduziert. Für mehr als ein paar Bandagen, Pfeile oder eine behelfsmäßige Schutzweste reicht unsere Handwerkskunst nicht. Und eine soziale Komponente sucht man ebenfalls vergebens.

Ganze sechs Items lassen sich derzeit craften und die meisten sind nutzlos, da wir ohnehin genug Ausrüstung finden. Ganze sechs Items lassen sich derzeit craften und die meisten sind nutzlos, da wir ohnehin genug Ausrüstung finden.

Erinnern Sie sich noch? In den Anfangstagen von DayZ herrschte noch keine Kill-on-Sight-Mentalität und selbst fremde Spieler fanden sich zu losen Gruppen zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. In H1Z1: King of the Kill schließt schon die Grundprämisse solche Zusammenarbeit aus, insbesondere weil uns das Spiel für jeden Kill auch noch mit Punkten belohnt. Theoretisch wäre es zwar immer noch sinnvoll, sich zumindest zum Beginn einer Partie zu verbünden - so wie es übrigens auch in den Buch- und Filmvorlagen passiert - doch daran ist auf den öffentlichen Servern nicht zu denken. Teamplay gibt's nur in speziellen Modi für feste Zweier- oder Fünfergruppen.

Bugs in der Arena

Seine negativen User-Bewertungen verdient sich H1Z1: King of the Kill aber nicht durch Gamedesign-Schwächen, sondern durch viele Bugs und Glitches, die die Early-Access-Version nach wie vor plagen. Vor allem Abstürze, Blackscreens und Freezes erzürnen die Community. Aus eigener Erfahrung können wir diese Probleme zwar nicht bestätigen, dennoch sollte man eine solche Masse negativer Reviews nicht ignorieren, zumal der Preis von rund 20 Euro sicherlich kein Schnäppchen ist.

Mit besonderen Items verpassen wir unserem Kämpfer ein martialisches Aussehen. Die rein optischen Goodies spielen wir frei oder kaufen sie für echtes Geld. Mit besonderen Items verpassen wir unserem Kämpfer ein martialisches Aussehen. Die rein optischen Goodies spielen wir frei oder kaufen sie für echtes Geld.

Einen finalen Releasetermin gibt es derzeit übrigens nicht. Man will das Spiel erst veröffentlichen, wenn es den Qualitätsansprüchen der Entwickler genügt. Mal schauen, wann es soweit ist.

Woher kommen die Fans?

Sie merken schon, H1Z1: King of the Kill kann uns nicht so recht von sich überzeugen. Doch Zahlen lügen nicht. Was treibt knapp 60.000 Spieler jeden Tag auf die Server? Um der Faszination vielleicht doch noch auf die Spur zu kommen, haben wir uns in den positiven Steam-Reviews umgesehen. Dabei wird schnell klar: Wer Spaß an King of the Kill hat, zockt fast immer mit Freunden. In den Team-Modi gemeinsam die Arenen zu stürmen, Fahrzeuge zu kapern und anderen Gruppen aufzulauern macht offensichtlich mehr Spaß, als sich solo durchzuschlagen - man könnte auch vom Wildlands-Phänomen sprechen. Wenn Sie also auch mal ein Battle-Royale erleben wollen, suchen Sie sich vorher unbedingt ein paar Freunde, die Ihnen den Rücken freihalten.

H1Z1: King of the Kill - Trailer zum neuen »Ignition«-Modus Video starten 0:30 H1Z1: King of the Kill - Trailer zum neuen »Ignition«-Modus

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