Dieser Artikel erschien zuerst in der Ausgabe 05/2014 der GameStar
Geben Sie's ruhig zu: Sie haben's auch getan! Unter Zwang oder freiwillig, einmal in Ihrem Leben haben Sie garantiert Ihre Schulbücher als Sichtschirm aufgebaut, damit der Sitznachbar nicht abschreiben kann. Ganz schön peinlich, so im Nachhinein! Ein bisschen albern komme ich mir auch vor, als ich Ende 1992 wieder so eine Barriere errichte. Diesmal aus Aktenordnern, denn für Schulbücher bin ich schließlich viel zu erwachsen!
Außerdem geht's nicht um einen schnöden Vokabeltest, sondern um eine ganze Armee! Der gebe ich nämlich gerade den Marschbefehl auf Wolfgangs Artilleriestellungen, und Wolfgang ist ein studentenheimweit bekannter Cheater - er spickt immer. Und wenn er rauskriegt, dass ich mit meinen zwei Veteranen-Reitertrupps vorstürmen will, lässt er seine Geschütze zuerst auf die feuern.
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Warum wir unsere Historyline-Züge nicht nacheinander machen, wie in jedem stinknormalen Runden-Strategiespiel auch? Ganz einfach: Weil Historyline: 1914-1918 kein stinknormales Runden-Strategiespiel ist. Hier geben beide Weltkriegs-Parteien, nämlich Franzosen und Deutsche, gleichzeitig ihre Befehle. Vorm Splitscreen-Monitor - übrigens nicht nur in Multiplayer-Schlachten à la Wolfgang gegen Martin, sondern auch in der Solokampagne gegen die KI.
Das Ganze läuft dann so ab: Während ich auf der rechten Seite vom Aktendeckel und Monitor meinen Einheiten Bewegungsbefehle gebe, erteilt Schummel-Wolle links die Angriffsbefehle an seine Mannen. Vermutlich sollen all seine Geschütze auf meine tapferen Reiter feuern, weil er bei seinem »Ich mach uns einen Kaffee«-Gang in die Küche mal kurz auf meine Armee geschielt hat.
Sobald wir beide unsere Befehle erteilt haben, werden Wolfgangs Angriffe ausgeführt: Seine Bunker feuern auf meine Infanterie (»Pffft, die war sowieso nur Kanonenfutter!«), sein Panzerzug auf mein vorwitziges Patrouillenboot (»Das dümpelte eh nur rum!«), und schließlich, Sie ahnen es, putzt seine Ari meine Kavallerie weg (»Den nächsten Kaffee koche ICH!«).
Weil wir ja Studenten sind (offiziell) und viel zu viel Zeit haben (inoffiziell), gönnen wir uns das volle Schlachtenprogramm: In den Optionen lässt sich nämlich einstellen, ob die Angriffe im Schnelldurchlauf direkt auf der Karte gezeigt werden. Oder als »3D-Kampfsequenzen, um jede der 48 unterschiedlichen Waffengattungen präzise in Szene zu setzen« - so protzt zumindest die Packungsrückseite. Und so schauen wir gebannt zu, wie sechs neue Fokker-Dreidecker auf fünf Sopwith Camel treffen.
Wie Wolfgangs Flak-Lastwagen auf meine drei schweren Handley-Page-Bomber feuert, über vier Felder Distanz, sodass sich die teuren Flieger nicht mal wehren können. Sobald alle Angriffe meines Kumpels ausgeführt sind, geht's andersrum weiter - jetzt teile ich meinen Truppen Angriffsziele zu, während Wolfgang seine Einheiten zieht. Ziel jeder Mission: Das feindliche Hauptquartier einnehmen (geht nur mit Infanteristen und Kavallerie) oder alle Feindeinheiten vernichten.
Deswegen legendär
- im Splitscreen gleichzeitig Befehle geben
- animierte Gefechte
- lebendiges Geschichtsbuch
- Hexfelder sind grundsätzlich legendär
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