Seite 2: Halo Wars 2 - Rückkehr der Blockbuster-Echtzeitstrategie?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Ein würdiges PC-Strategiespiel?

Dass sich Halo Wars 2 auf Konsolen erstklassig spielt, hat uns nicht überrascht - bereits der erste Teil strafte die Annahme, dass RTS mit dem Controller einfach nicht funktionieren kann, Lüge. Praktische Komfortfunktionen helfen uns, den Überblick zu behalten. Mit dem D-Pad springen wir etwa zwischen all unseren Basen und Armeen hin und her.

Nur macht Halo Wars eben auch Abstriche für maximalen Konsolenkomfort. Zum Beispiel verzichtet es auf Baumeister und Sammeleinheiten, Basen werden nicht frei gebaut und statt Ressourcenfelder abzuernten, pumpen wir durch Endlos-Produktionsgebäude einen steten Geldstrom aufs Konto. Außerdem haben Einheiten höchstens eine Fähigkeit, oft auch gar keine. Warthogs rammen etwa Feinde, Marines schleudern Granaten.

Volle Feuerkraft voraus: Zwei Skorpionpanzern ist dieser Verbanntentrupp nicht gewachsen. Volle Feuerkraft voraus: Zwei Skorpionpanzern ist dieser Verbanntentrupp nicht gewachsen.

Auf dem PC wären diese Abstriche aber gar nicht nötig, damit sich Halo Wars 2 überhaupt erst angenehm spielt - wir haben ja die Maus! Allein die Tatsache, dass ein Strategiespiel hier rund läuft und sich gut anfühlt, ist noch keine Besonderheit in sich. Wir haben in den Schlachten noch Alleinstellungsmerkmale oder spielmechanische Genre-Fortschritte vermisst, mit denen sich Halo Wars 2 von all den Strategietiteln absetzt, die vor ihm kamen. Im Vergleich mit denen wirken die Gefechte noch etwas klein und es fehlt an Tiefgang in Sachen Basisbau, Forschung und Ressourcenverwaltung. Was nicht heißen sollte, dass uns die Kämpfe keinen Spaß gemacht hätten, aber sie haben uns eben auch nicht vollends vom Hocker gehauen.

So aufwendig wie kein anderes Halo

Andererseits: Allein dadurch, dass wir hier endlich wieder ein Strategiespiel mit AAA-Produktionsqualität bekommen, ist Halo Wars 2 heutzutage schon etwas Besonderes. Mit schmucker Grafik, imposanten Rendervideos und starker Soundkulisse könnte es endlich mal wieder ein durchweg hochwertiges RTS werden - das durch die Stärke der Halomarke auch Potenzial hat, neue Genrefans zu erschließen.

In manchen Punkten ist es sogar das bislang aufwendigste Halo! Zum Beispiel, was den Sound angeht. Für eine authentische Klangkulisse sind die Entwickler durch Amerika getourt und haben Sammler gesucht, die einen privaten Fuhrpark an echten Waffen und Panzern in der Garage stehen haben. Dann sind sie mit Original-Weltkriegs-Panzern durch Felder und über Autos gerumpelt und haben das alles geflissentlich aufgenommen, um das Spiel so gut wie möglich klingen zu lassen. Für ihre bisherigen Halo-Titel hatte 343 Industries nur mit Fremdaufnahmen von der Stange gearbeitet und die zusammengemischt.

Panzer Um bestmögliche Soundqualität zu erreichen, nahm das Team neue Panzergeräusche auf.

Flammenwerfer Und sogar Flammenwerfer wurden direkt live aufgenommen, statt auf bestehende Sounds zurückzugreifen.

Die Sounds tragen auch zum Spielgeschehen bei, denn Musik und die Sprachausgabe unser Truppen passt sich ans Schlachtgeschehen an. Einheiten quittieren unsere Befehle in zunehmend gestresstem Tonfall, je brutaler die Schlacht tobt, und alarmieren uns auch mal, dass etwa gerade unsere Flieger von einer bestimmten feindlichen Luftabwehreinheit unter Feuer genommen wird. Dann können wir schnell reagieren und sie abziehen - praktisch!

Multiplayer mit Sammelkarten

Manche Karten lassen sich von allen Befehlshabern einer Fraktion nutzen, andere nur von bestimmten. Manche Karten lassen sich von allen Befehlshabern einer Fraktion nutzen, andere nur von bestimmten.

Wo sich die Kampagne aber recht klassisch anfühlt, geht Halo Wars 2 im Multiplayer dann doch gänzlich neue Wege - und wie! Oder sollten wir sagen, fast neue Wege. Denn wer sich an das Karten-Strategiespiel Battleforge erinnert, dem wird der neue Blitz-Modus von Halo Wars 2 doch bekannt vorkommen. Hier stellen wir unsere Armee vor der Partie als Deck aus Sammelkarten zusammen. In der Schlacht hämmern wir dann Karten von unserer Hand aufs Feld, um die entsprechende Einheit direkt zu rufen oder eine Spezialfähigkeit wie ein Bombardment auszulösen.

Der Modus soll besonders flott und actionreich werden und sich damit auch an RTS-Neulinge richten. Denen wird hier weniger Multitasking abverlangt, weil sie sich nicht während der Schlacht noch um Dinge wie Forschung kümmern müssen - und die Armeezusammenstellung schon vor dem Spiel stattfindet. Im Gegensatz zu klassischeren Multiplayer-Modi wie Strongholds, in dem wir Lager erobern müssen, verzichtet Blitz auch komplett auf Basisbau. Karten spielen wir mit Energie aus, die wir passiv generieren oder aus zufällig vom Himmel stürzenden Ressourcenkapseln abstauben.

Jedes Deck besteht aus 12 Karten, die wir frei zusammenstellen. Jedes Deck besteht aus 12 Karten, die wir frei zusammenstellen.

Ähnlich wie schon in der Kampagnenmission betont auch Blitz die Bedeutung von Mapcontrol: Wir prügeln uns nicht nur mit unseren Gegenspielern um Energiedrops, sondern wetteifern auch um drei Kontrollpunkte. Wer mehr davon kontrolliert als der Feind, schraubt seine Siegpunktzahl langsam hoch. Die Partien dauern nur fünf bis zehn Minuten und spielen sich angenehm dynamisch, aber trotz ihrer eher geringen Komplexität durchaus strategisch anspruchsvoll. Schlaue Manöver sind unabdingbar, um sich alle Schlüsselpunkte auf der Karte zu sichern. Wir spielen in Teams von bis zu drei Spielern gegeneinander oder stellen uns gemeinsam immer stärkeren KI-Wellen auf der Jagd nach dem Highscore.

Halo Wars 2 - Bilder aus dem neuen Multiplayer-Modus »Blitz« ansehen

Einen dicken Wermutstropfen gibt es aber doch. Zwar können wir uns neue Kartenpakete in der Kampagne oder durch tägliche Multiplayer-Herausforderungen kostenlos verdienen, es gibt sie aber auch gegen Echtgeld. Und das bedeutet echte Ingame-Stärke für Kohle, schließlich sind legendäre Einheiten wie Spartans auch besonders selten und Karten leveln obendrein auf und werden mächtiger, wenn wir mehr als eine davon haben. Das steht einem Vollpreis-Spiel schlecht zu Gesicht und macht uns aktuell noch Balance-Sorgen.

Halo Wars 2 - Trailer: Alle Multiplayer-Modi erklärt Video starten 4:55 Halo Wars 2 - Trailer: Alle Multiplayer-Modi erklärt

2 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (20)

Kommentare(17)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Die Kommentarsektion unter diesem Artikel wurde geschlossen. Kommentieren ist nicht mehr möglich.