Update am 22. September 2020:
Solltet ihr noch nicht im Besitz einer Oculus Quest sein, könnte es in den folgenden Wochen oder Monaten etwas schwierig werden, an diese VR-Brille heranzukommen. Grund sind Streitigkeiten zwischen Oculus und den deutschen Behörden. Nicht ganz unschuldig könnte die Ankündigung von Oculus Mutterfirma Facebook gewesen sein, künftig Oculus-Accounts mit Facebook-Konten zu verknüpfen.
Oculus Quest 2: Noch ärgerlicher ist das angesichts der jüngst vorgestellten Oculus Quest 2, die ihren Vorgänger in vielen Bereichen schlägt. Die Auflösung steigt auf beinahe 4K an, die Refreshrate auf 90 Hz (jedenfalls nach einigen Updates, Anfangs sind es 72 Hz) und der XR2-Prozessor auf Basis des Snapdragon 865 bringt ebenfalls deutlich mehr Performance als der Vorgänger-SoC 835.
Allerdings vorerst nicht in Deutschland. Da sich Facebook nach einer Supportanfrage eines Nutzers aber äußerte, dass sich im Ausland erworbene Oculus Quest 2 in Deutschland aktivieren lassen sollen, wäre der Kauf beispielsweise bei Amazon Frankreich eine Idee.
Oculus Quest 2 für 349,99 Euro bei Amazon Frankreich vorbestellen (13. Oktober)Solltet ihr bereits im Besitz einer Oculus Quest der ersten Generation sein: Die folgende Mod- und Kabelberatung bleibt weiterhin gültig, sie gilt nur nicht in allen Punkten für die Oculus Quest 2. Diese kann beispielsweise direkt mit einem Deluxe-Strap bestellt werden, der den Tragekomfort verbessert - diese Mods sind bei der Quest 1 noch recht dringend zu empfehlen.
Probiert das beiliegende Kabel: Bei den für Oculus Link nötigen Anschlusskabeln wurde die Auswahl in letzter Zeit immer größer, da Oculus auch einige hochwertige USB-2.0-Kabel kompatibel gestaltet hat. Am besten probiert ihr es zuerst mit dem der Quest beiliegenden und recht langen Kabel aus, oft reicht es bereits.
Mods und Linkkabel für Oculus Quest 1
Die erschwingliche VR-Brille: Seit ihrem Erscheinen im Frühjahr 2019 ist die Oculus Quest zum Shootingstar der VR-Brillen geworden. Oculus hat sich seitdem aber nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, sondern fügt der Oculus Quest regelmäßig neue Funktionen wie Fingertracking ohne Zusatzhardware oder auch Oculus Link hinzu.
Mobil und doch leistungsstark: Bei der Oculus Quest handelt es sich um eine mobile VR-Brille, eigentlich eher eine VR-Konsole, die die für Spiele und Apps nötige Rechenleistung direkt eingebaut hat. Ein ARM-Prozessor, ganz wie aus dem Smartphone bekannt, sowie Speicher und ein Akku machen den mobilen Betrieb möglich. Und auch wenn Oculus sich nur für eine Mittelklasse-Mobil-CPU entschieden hat, beweisen Spiele wie Moss oder Vader Immortal, dass sich erstaunliche Grafiken herauskitzeln lassen. Wir zeigen euch, wie.
Inhaltsverzeichnis
- Alles Wichtige zur Oculus Quest
- Half-Life: Alyx spielen mit Oculus Link
- So verbindet ihr die Quest kabellos mit dem PC
- Mods für mehr Komfort
Oculus Quest mit 64 oder 128 Gigabyte
Warum Oculus Quest? Zwar eignet sich Valves hauseigene VR-Brille Valve Index inklusive der Index Controller noch besser für Half-Life: Alyx, diese ist aber aktuell nur mit mehreren Monaten Lieferzeit zu bekommen und außerdem liegt ihr Preis mit 1.079 Euro auf sehr hohem Niveau. Oculus Quest bietet zwar (von Haus aus) weniger Komfort und ein kleineres Sichtfeld, ist aber zusätzlich mobil nutzbar und zumindest ein wenig besser lieferbar. Außerdem fällt der Preis mit 449 Euro (64 GByte) spürbar niedriger aus.
Pro:
- Mobil ohne PC nutzbar
- OLED-Display
- Einstellmöglichkeit für Pupillenabstand (IPD)
- Mit Oculus Link oder Virtual Desktop auch als PC-VR
- Vergleichsweise günstig
Contra:
- (nur 128 GB:) Aufpreis zur 64-GB-Version recht hoch
- Ohne Oculus Link nur durchschnittliche Grafik
- Akkulaufzeit 2-3 Stunden
- aktuell nur schlecht verfügbar
360-Grad-Tracking: Wichtigstes Merkmal ist aber das Tracking mit sechs Freiheitsgraden, 6 degrees of freedom, 6DOF. Der Quest-Vorgänger Oculus Go war für VR nur eingeschränkt nutzbar, der Go fehlten die nach außen blickenden Kameras für volles 360-Grad-Tracking und zwei vollwertige VR-Controller. Im Grunde handelt es sich um eine Oculus Rift S mit Mobilhardware statt einem leistungsfähigen PC zur Erzeugung der VR-Inhalte. Und hier setzt Oculus Link an - mit einem recht günstigen Kabel lässt sich aus der Quest mittlerweile tatsächlich eine Alyx-taugliche PC-VR-Brille machen.
Oculus Link für Alyx mit der Oculus Quest
Oculus Quest am PC nutzen: Im Herbst 2019 stellte Oculus die Beta von Oculus Link offiziell zur Verfügung. Damit es es möglich, die Oculus Quest mit einem simplen USB-Anschlusskabel mit dem PC zu verbinden und so nicht nur wie bisher Daten zu übertragen oder Strom zu laden, sondern die Brille tatsächlich als SteamVR-kompatibles Headset zu nutzen. Einfach gesagt: Per USB 3.0 mit dem PC verbunden, wird aus der Quest eine Rift S.
Dafür benötigt ihr nicht einmal unbedingt das mit 80 Euro recht teure und dazu nur selten verfügbare Original-Kabel von Oculus, Link funktioniert auch mit handelsüblichen Standardkabeln. Allerdings gibt es Unterschiede selbst bei identisch aussehenden Kabeln und auch die Kabellänge macht Unterschiede.
Die Oculus Quest verfügt über einen USB-C Anschluss, ihr benötigt also üblicherweise ein Kabel mit USB-C auf einer und dem am PC weiter verbreiteten Typ-A-Anschluss. Sinnvoll ist es aber, einen Winkeladapter für USB-C an der Quest anzubringen, damit das Kabel nicht so weit heraussteht - darin verheddern sich herumschwingende Arme beim Spielen gerne einmal.
Praktisches Addon: USB-C Winkeladapter bei Amazon*Tipp: Nutzt nach Möglichkeit die rückwärtigen USB-Anschlüsse direkt am Mainboard, oft sind die Verbindungskabel zu den Frontanschlüssen des Gehäuses nicht sonderlich hochwertig, was zu Verbindungsproblemen führen kann. Wird Link nicht erkannt, hilft es außerdem generell, einfach alle USB-Ports durchzuprobieren bis einer funktioniert.
Kein USB 3.0 am PC? PCIe Erweiterungskarte für USB 3.0 bei Amazon*Kompatible USB-Kabel für Oculus Link
Problematische Kabellängen: Aufgrund der hohen Datenmengen, die USB 3.0 störungsfrei transportieren muss, sind zu lange Kabel problematisch. Kurze Strippen mit 1,8 Metern reichen jedoch nicht für VR-Bewegungsfreiheit. Von Oculus empfohlen wird ein 3-Meter-Kabel des Herstellers Anker, mit dem wir ebenfalls gute Erfahrungen gemacht haben.
Von Oculus empfohlenes Anker-Anschlusskabel 3 Meter bei Amazon*Wer mehr Kabellänge benötigt, kann weiteren Spielraum mit einer Verlängerung gewinnen. Tatsächlich funktioniert es deutlich einfacher, ein 3-Meter-Kabel mit einer 1,8-Meter-Verlängerung zu nutzen als ein Kabel mit fünf Metern Länge einzusetzen - wir haben einige Kabel durchprobiert und keines in dieser Länge gefunden, das funktionieren wollte. Ausnahme: Das Original-Kabel von Oculus, das auf optische Verbindungen statt elektrischer setzt aber entsprechend teuer ist.
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Für Oculus Link muss die Oculus Software auf dem PC installiert sein. Bei einer erfolgreichen Verbindung, wird euch das direkt im Reiter "Geräte" innerhalb der Software angezeigt und ihr seht in der VR-Brille nach einem Klick auf "Mit Oculus Link verbinden" die PC-Umgebung von Oculus. Startet ihr auf dem PC auch SteamVR, könnt ihr auch diese nutzen und damit beispielsweise Half-Life: Alyx starten. Die Oculus Quest verhält sich nun exakt wie eine Oculus Rift S. Die etwas schlechtere Bildqualität - das Videosignal wird erst von der GPU komprimiert und dann erst übertragen - ist nur selten negativ wahrzunehmen, Latenzprobleme gibt es nicht.
Oculus Quest kabellos mit dem PC verbinden
Link zum YouTube-Inhalt
Alternative Virtual Desktop: Wenn ihr über einen guten WLAN-Router (oder Access-Point) mit 5-GHz-WLAN verfügt, könnt ihr statt des Kabels auch eine kabellose Verbindung zur Quest herstellen. Das kostenpflichtige Tool Virtual Desktop ermöglicht dabei sogar eine erstaunlich latenzfreie Verbindung mit kaum von kabelgebundenem Link zu unterscheidender Bildqualität. Der auf Oculus Quest spezialisierte Youtube-Kanal Die Zockstube hat das genaue Vorgehen auch am Beispiel Half-Life: Alyx aufbereitet.
Nahe am Router: Wichtig ist aber eine Position nahe des Routers, am besten im gleichen Raum. Und ein hochwertiger Router wie die AVM Fritz!Box mit der wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Eher schwache WLAN-Hardware, leider fallen darunter viele Provider-Router, sorgt hingegen für Bildartefakte und Latenzprobleme. Alternativ verbindet ihr einen Access-Point per LAN-Kabel mit dem Router und lasst diesen die Verbindung übernehmen.
Virtual Desktop erfordert sogenanntes Sideloading, ihr müsst dafür die Entwickleroptionen in den Einstellungen am Smartphone aktivieren und dann ein Developerkonto bei Oculus erstellen - das kostet nichts und es wird auch bislang nicht überprüft, ob ihr tatsächlich Entwickler seid.
Es bleibt aber zu befürchten, dass Oculus Sideloading langfristig nicht mehr dulden wird. In Zukunft plant das Unternehmen eine eigene Alternative zum Sideloading-Tool Sidequest.
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Alle technischen Daten und weitere Informationen sowie unser Fazit zur Oculus Quest könnt ihr im ausführlichen Gamestar-Test nachlesen.
Einen Nachteil bemängeln wir im Test allerdings: Der Tragekomfort ist im Ursprungszustand bestenfalls durchschnittlich. Die Brille ist frontlastig und drückt nach kurzer Zeit im Gesicht. Und für lange mobile VR-Sitzungen ist der Akku mit 2-3 Stunden Laufzeit etwas schwach. Beides lässt sich allerdings mit teils sehr einfachen Modifikationen problemlos ändern - dazu mehr auf der zweiten Seite dieser Kaufberatung. Dort stellen wir euch die besten Modifikationen für Tragekomfort, Laufzeit und ein paar praktische Zusatzprodukte für zusätzlichen Komfort vor.
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