Nichts an Life is Strange klingt, als sollte es ein Spiel sein. Ein Independent-Film, der beim Sundance Festival in den USA gezeigt wird, vielleicht. Aber ein Spiel? Life is Strange atmet High-School-Flair im Stil von »O.C. California«, verknüpft ein Coming-of-Age-Drama wie in »Garden State« mit subtilem Kleinstadthorror nach »Akte X«-Bauart, es spielt wie »Twin Peaks«, mit Bildern, Farben und Musik, streut eine Prise Chaostheorie à la »Butterfly Effect« drüber und erzählt, zumindest für manche Spieler, eine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte wie »Blau ist eine warme Farbe«.
Mit anderen Worten: Das ist nicht der Stoff, aus dem normalerweise Spiele gemacht werden. Vor allem nicht solche, die von einem großen Publisher wie Square Enix stammen, bekannt für Hitman, Tomb Raider und Deus Ex. Trotzdem wurde das Adventure in fünf Download-Episoden über eine Million Mal verkauft, mit sehr gutem Grund: Life is Strange bewegt, berührt, ist eines der einprägsamsten Spielerlebnisse des Jahres 2015-und zeigt ganz nebenbei der schwächelnden Konkurrenz von Telltale, wo der Adventurehammer hängt. Wir haben mit Michel Koch und Raoul Barbet, den Projektleitern beim Pariser Entwickler Dontnod, darüber gesprochen, wie ihr einzigartiges Spiel entstand.
Eine wirklich gute Entscheidung:Life is Strange im Test
Stop! Wir greifen vor. An dieser Stelle: das Geräusch, das eine VHS-Kassette beim Zurückspulen macht. Vvvvsssss. Bevor wir verraten, wie Life is Strange entstand, eine kurze Zusammenfassung (Wer die bereits kennt: Bitte zum Ende des Absatzes vorspulen. Vvvvsssss): In Life is Strange kehrt die 18-jährige Max Caulfield in ihre alte Heimatstadt Arcadia Bay zurück. An der prestigeträchtigen Blackwell Academy will sie Fotografie lernen und gerät an schnöselige Mitschüler. Sie trifft Chloe, ihre beste Freundin aus Kindertagen.
Chloes Leben hat eine andere Wendung genommen: Sie dealt Drogen, sie hat Schulden und Probleme mit ihrem Stiefvater. Und: Max entdeckt eine Gabe. Sie kann die Zeit zurückdrehen. Als wäre die Wirklichkeit ein VHS-Tape, spult sie in Schlüsselmomenten zurück, um andere Entscheidungen zu treffen. Wenn sie im Unterricht nicht aufpasst, oder wenn der Sohn der reichsten Familie der Stadt eine Waffe in die Schule schmuggelt. Diese Superkraft setzen wir ein, um als Max gemeinsam mit Chloe eine ganze Reihe von Fragen zu klären: Was hat es mit dem übernatürlichen Wirbelsturm auf sich, der auf die Stadt zurast; warum verschwinden immer wieder junge Frauen aus der Stadt? Und wo genau liegen die Grenzen von Max' Zeitreisen?
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