Aufbruch nach Twitch
Ende 2018 begann ich damit, Star Citizen zu streamen. Damals wollte ich eigentlich nur zwei Freunden Star Citizen zeigen, und wir überlegten, wie das am Besten möglich wäre. Wir entschlossen uns schließlich - als eine von mehreren Möglichkeiten - für Twitch, und so eröffnete ich einen Account und fing an, das Spiel zu übertragen.
Und dann kamen eher zufällig weitere Zuschauer dazu... immer mehr... und mehr... und ich wurde mit der Zeit - ungeplant und unbeabsichtigt - zu einem kleinen, aber in der deutschsprachigen Star-Citizen-Community doch durchaus bekannten Streamer. Ein paar Tools, die ich für Star Citizen programmiert habe (Insider kennen vielleicht meinen »SC-HandelPlaner«), taten ihr Übriges.
Natürlich gibt es noch viele andere und sehr gute Weltraumspiele, aber was Star Citizen für mich auszeichnet, sind die Tiefe und Komplexität. Ein gutes Beispiel ist das Mining. Man ballert nicht einfach nur irgendwo rauf und dann macht es »Plopp« und man hat die Ressource in der Tasche - nein, man muss erst eine passende Ausrüstung auswählen, die Felsen untersuchen, vorsichtig die Energie regeln und, und, und. Solche Komplexitäten sind genau das, was vielleicht nicht für jeden, aber zumindest für mich ausschlaggebend ist.
Den Spaß selbst finden
Zugegeben, die lange Entwicklungszeit kann manchmal sehr frustrierend sein. Zumindest, wenn man immer und ununterbrochen »Action« haben möchte und erwartet, ständig und unterbrechungsfrei unterhalten zu werden. Action und Weltraumgefechte sind aber ohnehin nicht mein Ding.
Ich liebe das entspannte Durch-das-Verse-Fliegen und mir mit den schon vorhandenen Gameplay-Elementen wie Handelsflügen, Salvaging (Bergen von kaputten Schiffen) und Mining stressfrei und ruhig mein Geld zu verdienen. Mein Ziel ist es nicht, das schnelle Geld zu machen, stattdessen will ich einfach nur gelegentlich mit Freunden Ausflüge irgendwo hin machen und die Gegend genießen. Oder wir spielen selbst ausgedachte Spiele wie »Pico verstecken in der 890 Jump«. Das geht alles schon jetzt.
Und mit jedem größeren Patch kommt mehr dazu. Mit der anstehenden Version 3.23 schon vieles, das in der CitizenCon 2023 vorgestellt wurde - wie eine angepasste Starmap, ein neues Cargosystem mit Frachtaufzügen, instanzierte Hangars, ein frisches EVA-System, ein überarbeitetes Interaktionssystem, ein neuer Charakterdesigner und noch viel mehr. Star Citizen wächst unaufhaltsam und zieht mich immer mehr in seinen Bann.
Trotzdem warte ich nicht einfach, dass uns Cloud Imperium Games etwas vorsetzt, sondern nutze die vorhandenen Möglichkeiten, um selbst den Spaß im Spiel zu kreieren, auch wenn Bugs zuweilen den Spielfluss unterbrechen.
Wenn mal wieder wegen dem berühmten »30k« (ein Fehler, bei dem die Verbindung zum Server abbricht) alle Freunde wieder neu anreisen müssen, um weiter zusammenzuspielen oder Aufträge nicht beendet werden können, ist das schon ärgerlich und frustrierend.
Aber in den Zeiten, da das häufiger passiert - speziell wenn umfangreichere neue Patches frisch eingespielt wurden - kann man seine Spielweise anpassen und sich anderen Dingen widmen. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer Sightseeing-Tour durch die Start-Location? Kennt ihr schon alle Ecken und Geschäfte? Wo etwa findet man einen »Teddybär im Glas«? Alternativ lohnt sich auch immer auch ein Besuch bei Nord- oder Südpol eines Mondes.
In schlechten Zeiten kann man sich auch sehr gut mit der Ingame-Geschichte von Star Citizen beschäftigen. Wenn die Spielabbrüche und Fehler zu häufig vorkommen, macht man auch mal Pause und kommt in den Zeiten »zwischen den Patches« wieder, zu denen Star Citizen deutlich stabiler läuft.
Als regelmäßiger Spieler kann man auch die immer schneller fortschreitende Entwicklung und insgesamt zunehmende Stabilität des Spieles praktisch live miterleben. Das ist ebenfalls ein Punkt, der das Projekt Star Citizen für mich so fantastisch macht.
Kein Spiel für jeden
Allerdings ist mir bewusst, dass nicht jeder so denkt. Es gibt viel berechtigte Kritik an Star Citizen. Wie sehr man sich an den Nachteilen stört, ist doch sehr individuell und von den eigenen Erwartungen und Prioritäten abhängig. Darum ist Star Citizen aus meiner Sicht auch nicht uneingeschränkt für jeden zu empfehlen.
Wer sich für das Spiel interessiert, sollte erst einmal bei einem der sogenannten Free-Fly-Events mitmachen - ein Zeitraum, in dem man nach einer kostenfreien Registrierung das Spiel ohne Kosten auf seinem eigenen PC testen kann. Oder macht euch mit den verschiedenen Livestreams selbst ein Bild vom aktuellen Zustand des Spiels!
Anflug von Port Tressler mit der Carrack (2022)
Und dann gibt es selbstverständlich noch die Entwicklung von Sqadron 42. Da bin ich allerdings der falsche Ansprechpartner. Squadron 42 wird ein militärisches Solospiel, also in erster Linie kampflastig, und trifft damit weniger mein Interesse.
Keine Kommentarfunktion?
Aufgrund des erwarteten hohen Moderationsaufwands haben wir die Kommentare ins Forum verschoben. Dort könnt ihr wie gewohnt kommentieren.
Ich habe es zwar in meinem Bestand und werde es vermutlich auch spielen und streamen, aber meine eigentliche Spielwiese ist und wird immer das freie Leben im MMO-Universum von Star Citizen bleiben. Ein zweites Leben im Weltraum – ein Traum den ich mit Star Citizen zumindest virtuell erleben kann. Vielleicht begegnen wir uns ja mal im Verse?
Euer SpielerBlau
