Wieso ich mich acht Jahre nach dem Kauf immer mehr in Star Citizen verliebe

Twitch-Streamer SpielerBlau verrät in einem Gastbeitrag, was die Weltraumsimulation für ihn bedeutet.

In einem Gastbeitrag schreibt Twitch-Streamer SpielerBlau, wie er jetzt schon mit Star Citizen Spaß hat, obwohl das MMO noch lange nicht fertig ist. In einem Gastbeitrag schreibt Twitch-Streamer SpielerBlau, wie er jetzt schon mit Star Citizen Spaß hat, obwohl das MMO noch lange nicht fertig ist.

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»Was denn, Du spielst Star Citizen? Das wird doch nie fertig, reiner Scam.«

Ja, solche Reaktionen muss ich mir oft anhören - und viele der Kritikpunkte am Spiel von Chris Roberts sind durchaus berechtigt. Also, warum spiele ich diese noch immer in Entwicklung befindliche Weltraumsimualtion eigentlich wirklich? Und dann auch noch live im Stream?

Die kurze Antwort lautet: »Weil ich schon jetzt meinen Spaß mit Star Citizen habe.« Die lange Antwort folgt in diesem Artikel.

Der Autor
SpielerBlau ist ein leidenschaftlicher Star Citizen Streamer und zeigt Euch das Spiel jeden Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag ab ca. 15 Uhr bis zum frühen Abend auf Twitch. Daneben programmiert und pflegt er kleine Tools wie den SC-HandelPlaner auf seiner Homepage SpielerBlau.de. Er begeistert sich für Naturwissenschaften und speziell für die Astronomie. Neben seinem größten Hobby – dem Faulenzen – liest er gerne Science-Fiction, Fantasy und Comics, aber auch naturwissenschaftliche Journale, schaut gerne Dokumentationen sowie Filme und Serien aus den Bereichen SciFi und Zeichentrick.

Star Citizen kam als Geschenk zu mir

Ich bin vom Weltall fasziniert und besitze ein gutes Teleskop, mit dem ich gelegentlich die Wunder des Alls betrachte. So ist mein Interesse an Weltraumspielen schon immer sehr groß gewesen, unabhängig davon, wie realistisch diese nun wirklich waren.

Ich habe gerne Wing Commander, Freelancer, Privateer, Dark Star One und mehr gespielt, auch wenn mich schnelle Kämpfe in Actionspielen gerne mal überfordern. Aber ich habe es geliebt, durch das All zu fliegen und die virtuellen Umgebungen zu erkunden.

Wegen solcher Szenen hat mich das Spiel gefangen: Sonnenuntergang bei Yela. Links mein Starterschiff, die Aurora MR (2018) Wegen solcher Szenen hat mich das Spiel gefangen: Sonnenuntergang bei Yela. Links mein Starterschiff, die Aurora MR (2018)

Dann gab es lange Zeit nichts Vergleichbares mehr auf dem Markt. Einige kleinere - und durchaus auch gute – Spiele erschienen immer mal wieder, die mich allerdings nicht auf Dauer fesseln konnten. Ich spielte intensiv World of Warcraft und hatte die Hoffnung auf ein neues, großes Weltraumspiel schon fast begraben. Bis mir meine Familie an einem Geburtstag ein Starterpaket für Star Citizen mit einer Aurora MR und späteren Zugriff auf die Einzelspielerkampagne Squadron 42 schenkte. Das war 2016.

Meine Eltern wussten nicht so recht, was Star Citizen eigentlich war. »Irgendein Computerspiel«. Mein Bruder hatte von der Crowdfunding-Kampangne zu Star Citizen gehört, Pläne und Konzeptbilder gesehen, und sich gedacht, das könnte doch etwas für mich sein.

Damals schien ein Release ja noch nicht in allzu weiter Ferne und so hatte er meine Eltern überzeugt, zusammen zu legen, und mir das Geschenk zu machen. »Das ist Dein Schiff«, hatte er damals gesagt, als er mich im Kreise der Familie vor eine selbsterstellte Präsentation zu Star Citizen setzte und die Aurora auftauchte.

Ernüchterung zum Start

Die Enttäuschung war aber schnell da: Als ich am selben Tag spielen und das Schiff ausprobieren wollte, stellte sich heraus, dass mein PC den Anforderungen nicht gewachsen war. Am damals stärkeren PC meines Bruders konnte ich das Spiel betreten, aber zu der Zeit war es praktisch eine Diashow.

Die Bilder kamen im Sekundentakt und es dauerte ewig, bis mein Charakter überhaupt aufstand. Nach einer endlos lang scheinenden Zeit hatten wir es geschafft, das Schiff auf dem damaligen Startpunkt Port Olisar zu rufen. Dann der erste Start ... und BOOMMM. Abgeschossen von einem anderen Spieler, gleich nach dem Abheben.

Star Citizen wirkt endlich wie ein richtiges Spiel! Video starten 52:57 Star Citizen wirkt endlich wie ein richtiges Spiel!

Ok, zweiter Versuch: wieder BOOM. Und so ging es die ganze Zeit weiter. Kaum von Port Olisar abgehoben, schon wurde ich abgeschossen. Frustrierend. Also verließen wir das Verse und wechselten zum damals noch existierenden Hangarmodul. Dort lief es weit flüssiger und ich konnte mein Schiff in Ruhe betrachten. Das sah super aus, wirklich hübsch. Aber mit Spielen war nichts... und das sollte lange Zeit so bleiben. Was musste sich mein Bruder anhören, wenn wir stichelten und ihn mit dem zum Fenster rausgeworfenen Geld für das Geschenk aufzogen.

Lange passierte nichts. Star Citizen war für mich praktisch vergessen. Bis ich Ende 2017 einen neuen PC bekam. Eher durch Zufall sah ich eine Ankündigung für die damals anstehende Version 3.0 und erinnerte mich an mein Geschenk. Also wurde Star Citizen wieder installiert und ich wagte einen neuen Versuch.

Bald kamen weitere Schiffe hinzu: Hier meine Freelancer auf einem Außenposten (2018) Bald kamen weitere Schiffe hinzu: Hier meine Freelancer auf einem Außenposten (2018)

Und was soll ich sagen? Es lief! Zeitweise stockend zwar und nicht selten mit Abbrüchen, aber ich konnte endlich mit meinem Schiff rausfliegen. Gelegentlich wurde ich noch angegriffen, aber es geschah schon seltener. Sobald ich die belebten Orte hinter mir gelassen hatte, hatte ich in der Regel meine Ruhe und konnte die Schönheit des Verse bewundern. Und schön war es. Damit hatte mich das Spiel gefangen.

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