Fazit: Star Wars Battlefront 2 im Test - Kontrollverlust im Weltraum

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Fazit der Redaktion

Philipp Elsner
@GameStar_de

Als Fan von Star Wars, lässt mich die Solo-Kampagne von Star Wars Battlefront 2 enttäuscht zurück. Die Story und vor allem ihre Heldin Iden Versio bleiben dünn und oberflächlich, nie fiebere ich ernsthaft mit dem Schicksal der Charaktere mit. Selbst die Überleitung zu den Ereignissen von Episode 7 wirkt etwas seltsam konstruiert und nicht so ganz befriedigend.

Auch im Multiplayer werden nach einigen Stunden Spielzeit die offensichtlichen Fehler im Spieldesign durch die grandiose Fassade des Shooters hindurch sichtbar. So wirkt die direkte Verbindung von Zufalls-Lootboxen und Spielfortschritt mit den Klassen nicht nur aufgesetzt, sondern sogar demotivierend. Wenn ich ausschließlich meinen Offizier aufleveln will, muss ich entweder auf mein Glück beim Kauf von Lootboxen hoffen, oder mir mühsam entsprechende Sternkarten craften - beides kann schnell frustrierend werden.

Trotz bombastischer Kulisse und viel geskriptetem Drumherum stelle ich außerdem irgendwann fest, dass hier lediglich Einzelkämpfer unterwegs sind, die nebeneinander her spielen - jeder für sich und ohne den leisesten Hauch von Teamwork. Die Jagd nach Kampfpunkten, um den nächsten Helden zu ergattern, überwiegt meist das eigentliche Missionsziel. Da kann sogar auf einem vollen Server schnell Einsamkeit aufkommen.

Was bleibt, ist ein Gefühl von Kontrollverlust: Egal ob beim Respawn, beim eigentlichen Spielfortschritt meiner Lieblingsklasse oder der fehlenden Mapauswahl: Viel zu oft habe ich das ungute Gefühl, von Battlefront 2 bevormundet zu werden.

Dimitry Halley
@dimi_halley

Hach, Battlefront 2. Du warst mein prognostiziertes Highlight für 2017, jetzt wirst du mit ziemlicher Sicherheit zu meiner persönlichen Enttäuschung des Jahres. Und zwischen dem glorreichen Traum, was hätte sein können, und dem Frust der tatsächlichen Realität liegt dennoch eine ordentliche Schippe Spielspaß.

Nicht falsch verstehen: Ich sehe die Probleme von Battlefront 2, sowohl in der furchtbar verbockten Singleplayer-Geschichte, als auch in den diversen Multiplayer-Designmacken und dem horrenden Lootbox-System. Alleine die Tatsache, dass ich am Tag nur für ein paar Arcade-Missionen belohnt werde, damit ich bloß keine Kisten grinde - da raufe ich mir die Haare! Es gibt 100 popelige Credits für eine Arcade-Mission. 100! Man braucht für eine Trooper-Lootbox 4.000! Wenn ich schon wie ein Affe 40 Bot-Matches für eine einzige Kiste grinden will, dann lasst mich das wenigstens tun, liebe Entwickler. Dieses Entziehen von Spielerkontrolle zieht sich durchs komplette Spiel. Ein Jammer.

Denn auf der anderen Seite habe ich feierabends wirklich viel Spaß damit. Der Plot der Kampagne mag doof sein, aber trotzdem freut mich, dass hier die Story nach Episode 6 fortgesetzt wird. Ich sehe Luke Skywalker direkt nach dem Tod seines Vaters. Cool! Und ich jubele in den Glanzmomenten der Mehrspieler-Matches, wenn ich als Klontruppler eine Horde Kampfdroiden aufmische, nachdem mein ganzer Squad erschossen wurde. Dieses Spiel erschafft so häufig Star-Wars-Magie, dass ich ihm ganz unabhängig von allen Macken die Treue halte. Battlefront 2 hätte ein Meisterwerk werden können. Am Ende ist es nur ein Spiel für Fans. Aber so einer bin ich glücklicherweise.

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