Seite 2: Sudden Strike 4 im Test - Melde mich zurück!

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Liegestütz statt Deckungsschutz

Das KI-Verhalten geht größtenteils in Ordnung. Nur beim Deckungnehmen versagen die computergesteuerten Truppen (also die feindlichen, verbündeten und unsere eigenen, wenn wir sie gerade nicht persönlich steuern): Denn bei Feindfeuer werfen sich Infanteristen zwar zu Boden, bleiben aber stur liegen, statt sich aus dem Gefahrenbereich zu bewegen. Selbst dann, wenn einen Meter weiter eine rettende Mauer wartet.

Das hat schon Slapstick-Charakter: Als wir zum Beispiel zwei Grenadiere mit Mörserfeuer belegen, werfen die Jungs sich bei jedem Einschlag auf den Boden, stehen wieder auf, bleiben stur stehen, werfen sich wieder hin - als ob sie nur Liegestütze pumpen. Ganz selten hatten wir auch den Fall, dass eine Panzerabwehrkanone nicht auf Beschuss von hinten reagiert hat.

KI-Soldaten halten auch bei schwerem Beschuss stur die Position. Bis es zu spät ist. KI-Soldaten halten auch bei schwerem Beschuss stur die Position. Bis es zu spät ist.

Wir verbringen viel Zeit damit, unsere Einheiten optimal einzusetzen. Bei größeren Infanteriemengen erfordert das durchaus Geduld, denn die Jungs sind schwer zu unterscheiden, vor allem, wenn hinter Bäumen oder Häusern nur ihre Silhouetten zu sehen sind.

Da hilft nur, die ganze Bande zu markieren und aus den unten aufgereihten Icons die gewünschten Sanis, MG-Schützen, Panzerknacker etc. herauszufischen. Oder Sie legen sich die entsprechenden Einheiten gleich auf die »Speichertasten«. Schade: Einheiten gewinnen weder Erfahrung, noch können wir eine Kernarmee bilden, die uns von Mission zu Mission begleitet.


Kite Games: die Kriegsveteranen
Sudden Strike 4 wurde vom Budapester Entwickler Kite Games entwickelt. Das Studio gibt's zwar erst seit Mai 2014, doch die aktuell 23 Mitarbeiter haben eine hohe Veteranendichte: Fast alle waren früher bei Stormregion, dem Studio hinter den erstklassigen Codename: Panzers Phase One (2004) und Phase Two (2005), kennen sich also mit Echtzeit-Strategie im Zweiten Weltkrieg bestens aus.

2007 kauften die 10tacle Studios Stormregion, doch mit 10tacles Insolvenz nur ein Jahr später musste auch Stormregion schließen. Nach einem kurzen Intermezzo unter dem Namen InnoGlow (Codename: Panzers - Cold War) ging es für viele Teammitglieder in Cryteks Budapest-Studio weiter.

Hier entstanden Teile von Ryse: Son of Rome, das Ende 2013 einer der Starttitel für die Xbox One war und Ende 2014 auf PC erschienen ist. Doch im Dezember 2016 hat Crytek auch die Budapester Filiale geschlossen. Hoffentlich hat das Team von Sudden Strike 4 mit Kite Games ein stabileres Zuhause gefunden!

Schwerpunkt: die Kampagnen

Der Fokus von Sudden Strike 4 liegt klar auf den drei Feldzügen. Es gibt zwar auch Skirmish- und Multiplayerschlachten, allerdings fährt das Spiel hier nur vier symmetrische und weitgehend identische Schlachtfelder auf. Bis zu acht Spieler können sich hier kloppen; fehlende Positionen besetzen wir mit einem Computer-Kommandanten.

Die Geplänkel- und Multiplayergefechte spielen sich ganz anders als die Kampagnenmissionen, denn hier zählen Tempo und Übermacht, es bleibt kaum Zeit, seine Truppen penibel zu positionieren. Ziel sind jeweils mehrere Feldlager - wer alle besetzt, hat gewonnen. Klasse: An eroberten Bahnhöfen oder Anlegestellen dürfen wir Nachschub ordern, der kurz darauf auf Zügen und Landungsbooten herangeschaufelt wird. Die größte geografische Besonderheit bietet die einzige Winterkarte, auf deren zugefrorenem Fluss dicke Panzer einbrechen können.

Kampagnen Mit einem erbeuteten Tiger 2 wehren wir in der Ardennenmission deutsche Angriffswellen ab.

Multiplayer Multiplayer- und Skirmish-Gefechte spielen sich deutlich schneller. Vor allem, wenn Computerspieler beteiligt sind – dann gibt’s auch mal solche chaotische Massenschlachten.

Viel abwechslungsreicher sind hingegen die 21 Kampagnenmissionen, die sich an historischen Ereignissen anlehnen - die Ardennenoffensive etwa, die wir in der deutschen und alliierten Kampagne spielen, oder Stalingrad, jeweils auf russischer und deutscher Seite. Andere Einsätze wie die Operation Market Garden oder die Gefechte im Hürtgenwald spielen wir nur aus einer Perspektive, bei den beiden genannten aus der alliierten.

An vielen Missionen werden Sie locker ein, zwei Stunden knobeln, da sie sich in aufeinanderfolgende Ziele aufgliedern. Als Alliierter ein französisches Dorf erobern, Brücken einnehmen, vor den Entsatztruppen zurückziehen, wieder vorrücken, am Ende ein paar liegengebliebene Tiger ausschalten, die zwar keinen Sprit mehr haben, aber noch jede Menge Munition - das erfordert schnelles Umdenken und Anpassen an die Situation.

Bomber, Tiefflieger, Aufklärer und Fallschirmjäger stehen in vielen Missionen ebenfalls parat und sind eine große Hilfe, doch die Zahl der Einsätze ist begrenzt. Wie bei den Bodentruppen müssen wir uns also gut überlegen, wann wir wen wie einsetzen, denn nur eine einzige übersehene Flak macht aus einem anfliegenden tödlichen Bomber ruckzuck ein abschmierendes Wrack.

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