Man hat's nicht leicht als widerwärtiger Rattenmensch. Die niedere Natur des gemeinen Skaven treibt ihn zu Mord und Totschlag - blöderweise ist er dafür eigentlich viel zu schwach und feige! Am liebsten würde er sich als teuflischer Meister der Intrige hervortun, aber so viel hat er dann auch nicht im Oberstübchen. Macht jedoch nix, denn was ein echter Skaven ist, der ist viel zu selbstherrlich, um sich von seinen zahlreichen Unzulänglichkeiten je beirren zu lassen!
Selbst unter all den Monstrositäten der Warhammer-Welt stechen die Skaven noch durch ihren kompletten Mangel an irgendeiner positiven Eigenschaft hervor. Orks und Chaoskrieger sind wenigstens noch stark und tapfer! Die Skaven dagegen verlassen sich auf dreckige Tricks, groteske Steampunk-Technologie und schiere Überzahl - aber gerade das hat ihnen über die Jahre jede Menge treue Fans beschert. Und jetzt machen sich die Rattenmenschen in Total War: Warhammer 2 breit. Wir sind ihrer fauligen Spur nach London gefolgt, um beim Entwickler das Kommando über die Skaven zu übernehmen.
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Das ausgefallenste Volk der Total-War-Geschichte?
Schon in der Einleitungspräsentation macht Creative Assembly große Versprechen. Die Skaven sollen sich so einzigartig spielen wie kein anderes Volk in der Serie. Was vielleicht ein wenig vollmundig gesagt ist, aber wir stellen beim Anspielen tatsächlich fest: Die Devise für Total War: Warhammer 2 heißt volle Fantasy voraus! Noch mehr als der Vorgänger stürzt sich das Spiel kopfüber in sein abgedrehtes Szenario und traut sich noch mehr Brüche mit der Serientradition.
Die Skaven zum Beispiel bauen unsichtbare Städte! Weil ihre Siedlungen unter der Erde liegen, erscheinen sie anderen Völkern auf der Kampagnenkarte als unbewohnte Ruinen - und locken sie damit in die Falle. Wer sich in der Hoffnung auf Schätze oder unbeanspruchte Ländereien nähert, hat plötzlich eine Horde blutrünstiger Nager am Hals. Um dem zu entgehen, sollte man verdächtig wirkende Ruinen zuerst mit Helden auskundschaften. Eine ebenso einfache wie elegante Mechanik, die enorme strategische Auswirkungen haben könnte.
Fressen, Schwärmen, Verseuchen
Die anderen Spezialfähigkeiten der Skaven sind dann nicht mehr ganz so ungewöhnlich, aber trotzdem interessant. Die verfressenen Ratten müssen stets ihren Nahrungsvorrat im Blick behalten, der durch eine Leiste am oberen Bildschirmrand dargestellt wird. Viel zu essen bedeutet mehr öffentliche Ordnung, Wachstum und Moral. Aber gibt's nichts mehr zu beißen, erleidet unser Rattenreich vernichtende Nachteile. Die Skaven müssen also ständig plündern und kämpfen, um ihre hungrigen Mäuler zu stopfen.
Kolonisieren wir eine Ruine, können wir einen Batzen Nahrung ausgeben, um direkt das Stadtlevel zu erhöhen. Das macht eine Skaven-Verseuchung potenziell verflixt gefährlich, weil sich die Riesenratten flugs in einem neuen Gebiet festzecken können und viel schneller als andere Völker ein neues Dorf zu einer mächtigen Bastion aufrüsten.
Alternativ buttern wir Nahrung vor einer Schlacht in die Armee-Spezialfähigkeit der Skaven. Mit »Die Bedrohung aus der Tiefe« rufen wir überall auf dem Feld eine Horde Ratten direkt aus dem Boden. Je mehr Nahrung wir zu Kampfbeginn investieren, desto häufiger dürfen wir das machen.
Außerdem beeinflusst auch die im Gebiet vorhandene Skaven-Korruption die Verfügbarkeit dieser mächtigen Spezialfähigkeit. Neben dem Chaos und den Vampiren bringen die Rattenmenschen eine dritte Form der Verseuchung ins Spiel. Sie gehen dabei aber noch rücksichtsloser vor, denn die Rattenmenschen-Verseuchung schadet ihnen sogar selbst. Sie reduziert die öffentliche Ordnung für alle Spieler im Gebiet, selbst in unseren eigenen Skavenstädten!
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Wir haben noch nicht lange genug gespielt, um festzustellen, wie sich das langfristig auswirkt. Möglicherweise soll es die Skaven dazu treiben, sich ständig weiter auszubreiten und hinter sich ausgebrannte, unbewohnbare Seuchenlande zurückzulassen - was einerseits wunderbar zu ihnen passen würde! Andererseits birgt diese Mechanik durchaus auch Frustgefahr. Es macht dem Baumeister-Strategen ja keinen Spaß, seine eigenen Ländereien kaputtzumachen.
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