Seite 3: Train Fever im Test - Nächste Haltestelle: Modellbahn-Paradies

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Güter verfrachten

Mit dem LKW oder dem Zug: Fracht lässt sich unterschiedlich bewegen. Mit dem LKW oder dem Zug: Fracht lässt sich unterschiedlich bewegen.

Das Frachtsystem von Train Fever ist ziemlich seicht. Es gibt nur fünf Frachtsorten, darunter das »Güter« genannte Endprodukt für die städtischen Industriegebäude und die damit einhergehende Stadtentwicklung. Die längste Warenkette ist nur dreiteilig: Kohle und Eisen müssen ins Stahlwalzwerk gebracht werden um daraus Güter herzustellen. Allerdings gab es bereits in der Beta Mods, die sehr viel umfangreichere Warenketten einführten und beispielsweise als Endprodukt Haushaltswaren an die Städte auslieferte.

Für verhältnismäßig kurze Strecken lohnt ein Frachttransport mit der Bahn nicht - wir greifen auf LKWs zurück. Eine Verladestation an der Fabrik, eine beim Abnehmer, Linie und LKWs zuweisen und schon wird die jeweilige Fracht über den Asphalt befördert.

Trotz des schmalen Frachtportfolios macht es aber einen Heidenspaß, Frachtlinien auszutarieren und den Ertrag durch kluge Linienführung und Fahrzeugnutzung zu maximieren. Den 40-Tonnern könnten wir stundenlang zusehen, wie sie am großen LKW-Terminal erst vollgeladen werden und dann über die Landstraße davon brettern.

Wehr dich nicht, du wirst reich!

Wenn wir Train Fever einen Vorwurf machen wollen, dann den, dass es im wirtschaftlichen Sektor etwas zu leicht ist. Dadurch, dass es keine echte Konkurrenz gibt, regnet es Dollars. Nur am Anfang müssen wir es langsam angehen lassen - wir können uns aber auch per Klick Kredite aufs Konto schaufeln. Der Schwierigkeitsgrad gibt die Höhe des Startkapitals an und legt fest, wie viel Geld wir umsetzen, mit jeder höheren Stufe werden die Einnahmen verringert. Profis legen also gleich bei Schwer los.

Sehr hübsch bis ressourcenschonend

Die Grafik von Train Fever bietet wenig Schnickschnack und konzentriert sich stattdessen auf das Wesentliche - und das ist gut gelungen! Die Städte sehen großartig aus, die Fahrzeugmodelle sind fantastisch gelungen und sehr detailliert, einige Landstriche sind sehr stimmungsvoll und auch die ressourcenschonenden, großflächigen Überlandtexturen sind nicht hässlich. Die meisten Texturen sind scharf - selbst der grüne Landschaftstexturteppich ist keine verwaschene Masse.

Wenn das da oben die Sonne ist, steht Armageddon vor der Tür... Wenn das da oben die Sonne ist, steht Armageddon vor der Tür...

Die kleinen (echten!) Sims sind nicht einfach klobige Strichmännchen sondern sehr gut modelliert und animiert - auch wenn sie sich natürlich wiederholen und manchmal dastehen, als hätte man sie mit Kleidung geduscht.

Abstriche müssen wir bei den Schatten machen, die bei Zug-Mitfahrt oder schnellen Kameradrehungen wild flackern. Ist die Zugkamera bei Tunneldurchfahrt an, können wir eine Textur-Durchfahrt beobachten. Und eine Frage hätten wir noch, liebe Entwickler: Was ist mit der Sonne passiert?

Sound, Bedienung und Performance

Die Geräusche der Fahrzeuge sind stark: Eine vorbeibrausende Lok hört sich einfach super an, egal ob sie mit Dampf, Diesel oder Strom betrieben wird. Allerdings setzt das Geräusch eines nahenden Zuges manchmal etwas zu abrupt ein.

Das Türengeklapper der Waggons aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert nervt irgendwann etwas - genauso wie das Hintergrundmusikgedudel, welches schon nach kurzer Zeit das klaustrophobische Gefühl vermittelt, in einem Fahrstuhl eingesperrt zu sein. Aber das kann man ausstellen. Was wirklich fehlt, um der Welt richtige Lebendigkeit zu verleihen, sind Umgebungsgeräusche.

In der Bedienung macht Train Fever (fast) alles richtig. Das Bauen geht leicht und locker von der Hand, Probleme sind selten und lassen sich meistens mit ein bisschen herum probieren lösen (bspw. wenn sich Wege oder Gleise nicht platzieren lassen).

Größtes Manko bisher: Wir können keine Straßen über Schienen bauen und müssen erst umständlich die Schiene wegreißen, dann die Straße bauen und danach das Gleis über die Straße legen. Die Menüs sind übersichtlich, und meistens selbsterklärend. Ein echtes Tutorial ist bisher Fehlanzeige - es soll aber »so bald wie möglich hinzugefügt werden«.

Die Performance ist vielleicht das größte Problem von Train Fever. Zwar blieb das Spiel auch in über 50 Stunden Testzeit immer gut spielbar und hatte nur eine Handvoll Abstürze, aber die Simulation leidet unter regelmäßigen kurzen Rucklern, insbesondere in den Abrechnungszeiträumen und beim Autosave. Daran wird allerdings bereits gearbeitet, unter anderem soll eine bessere Verteilung der Rechenlast auf verschiedene CPU-Kerne Entlastung bringen.

Train Fever ist sehr gut modifizierbar und weitere Inhaltsupdates sind bereits geplant. Train Fever ist sehr gut modifizierbar und weitere Inhaltsupdates sind bereits geplant.

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