In einer Pressemitteilung erklärt Ubisoft, dass 2022 ein schwieriges Jahr für den Publisher war und einige veröffentlichte Spiele nicht den erhofften Erfolg brachten. Als Konsequenz daraus werden unter anderem gleich drei weitere Spiele eingestellt, nachdem im Juli 2022 bereits bei vier Titeln der Stecker gezogen wurde.
Zur selben Zeit bekannt wurde außerdem, dass das Open-World-Piratenspiel Skull & Bones ein weiteres Mal verschoben wird:
Was läuft schief bei Ubisoft?
Laut eigener Aussage steht man momentan vor großen Herausforderungen
. So hätten Spiele wie Mario + Rabbids: Sparks of Hope und Just Dance 2023 nicht den erhofften finanziellen Erfolg erzielt. Außerdem bewege sich die Industrie in Richtung von »Mega-Marken« mit ausdauernden Spielen, die global Spielerinnen und Spieler auf verschiedenen Plattformen erreichen können.
Mit den eigenen großen Marken wie Assassin's Creed, Far Cry, Rainbow Six und anderen Tom-Clancy-Reihen wolle man sich dieser Entwicklung zukünftig anpassen. Die jeweiligen Titel sind jedoch noch nicht erschienen. Für die schwierige Lage des Publishers werden außerdem die veränderten Arbeitsmuster durch die Auswirkungen der Pandemie angeführt, die Produktionen stark beeinflussten.
Über die Probleme des Publishers sprachen wir schon 2021 im Podcast und identifizierten eine der Hauptursachen:
Link zum Podcast-Inhalt
Die finanzielle Lage des Publishers spiegelt sich außerdem im sinkenden Aktienkurs des Unternehmens wieder. In den aktuellen Mitteilungen nicht erwähnt werden die offensichtlich vorliegenden Probleme mit Sexismus und toxischer Unternehmenskultur, die in den letzten Jahren zur Entfernung wichtiger Personen aus der Führungsebene führten.
Sexismus-Probleme bei Ubisoft
Dem französischen Entwickler und Publisher wird seit Juli 2020 eine toxische Unternehmenskultur vorgeworfen. Es geht um Sexismus-Probleme und Diskriminierung, die tief in der Firma verankert sein sollen. Ubisoft hat inzwischen einige Personen aus der Führungsebene entfernt und zu den Vorwürfen Stellung bezogen.
Welche Spiele werden eingestellt?
Alle drei jetzt eingestellten Titel blieben bisher unangekündigt, wir werden vermutlich also nie erfahren, was wir da verpasst haben. Da man sich bei Ubisoft stärker auf weniger Titel konzentrieren möchte, ist es gut möglich, dass es eher kleinere Marken und Spiele sind, die nun weichen müssen.
Im Juli 2022 war es allerdings mit Ghost Recon: Frontline ein Teil der größten Ubisoft-Franchises, der eingestellt wurde. Das Spiel wurde aber auch durchweg negativ aufgenommen. Neben zwei unbekannten Titeln wurde damals auch Splinter Cell VR der Stecker gezogen, das wohl als VR-Spiel auch eine eher kleine Spielerschaft gehabt hätte.
Welche Maßnahmen werden noch erwogen?
Grundsätzlich will der Publisher vorsichtiger vorgehen und korrigiert seine Finanzziele für das folgende Jahr nach unten. Alle Energie soll darauf konzentriert werden, die vorhandenen Marken auszubauen und zu einigen der stärksten in der Industrie
zu machen. Gleichzeitig möchte man sich wie erwähnt auf weniger Titel fokussieren.
Laut dem bekannten Insider Jeff Grubb habe man bei Ubisoft auch schon erwägt, sich aufkaufen zu lassen. Die Vorschläge seien jedoch bei anderen Publishern auf taube Ohren gestoßen. Hierbei handelt es sich aber lediglich um ein unbestätigtes Gerücht und keine offizielle Information. Immerhin gibt es für Spielerinnen und Spieler auch gute Nachrichten: Denn ein Crossover-Event in Assassin's Creed Valhalla verspricht Spannendes für den Nachfolger Mirage, wenn man genau hinschaut.
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