Manchmal frage ich mich, wie ein Entwickler auf so einen Namen kommt wie Ultimate Admiral: Age of Sail. Da denke ich spontan an einen Mobile-Ableger von World of Tanks, nur mit Schiffen. Tatsächlich ist es jedoch ein komplexes Echtzeit-Strategiespiel mit Rollenspiel- und Management-Elementen mit Schlachten des 18. Jahrhunderts, das von dem für Ultimate General und Naval Action bekannten Entwickler Game-Labs kommt. Ultimate: Admiral: Age of Sail gibt's bei Steam für knapp 28 Euro zu kaufen.
Nun verheiratet Game-Labs die Taktikschlachten von Ultimate General mit dem Seekampf von Naval Action und nennt das ganze »Ultimate Admiral«, obwohl - und das dürfte bei einer flüchtigen Betrachtung entgehen - das Spiel auch Landkämpfe in petto hat. Die naheliegende Frage ist da, ob so ein Mischmasch klappen kann. Die Antwort ist ein klares »Ja« und ein bisschen »Nein«.
- ... ihr auf das Napoleonische Zeitalter steht.
- ... ihr gerne Seeschlachten schlagen, aber dafür kein Handbuch wälzen möchtet.
- ... ihr die Hardcore-Strategiespiele von Game-Labs normalerweise meidet.
- ... ihr ein Maximum an Spieltiefe erwartet.
- ... euch Abwechslung bei Schiffen und Karten sehr wichtig ist.
- ... für euch ein Multiplayer-Modus im Strategie-Genre ein Muss ist.
Der Autor
Wenn Reiner Hauser so an die Strategiespiele denkt, die ihn über die Jahre begleitet haben, muss er feststellen, dass der Seekampf bei den allermeisten Franchises ziemlich mies umgesetzt ist. Sei es bei Europa Universalis, Total War oder selbst bei Age of Empires. Bislang war es ihm daher noch nicht gegönnt, sich als ultimativer Admiral zu fühlen. Ob sich das im Test von Age of Sail ändert?
Als Nelson noch kein Simpsons-Charakter war
In Ultimate Admiral übernehmt ihr die Kontrolle über eine Handvoll Kriegsschiffe oder ein Dutzend Landeinheiten (manchmal beides in einer Mission) aus der gottgleichen Von-oben-Ansicht. Mal dürft ihr Schiffe versenken, sie kapern, abfangen oder eigene Transporter beschützen. Dazu sind hin und wieder Landungen auf Inseln notwendig, die den Seeraum mit ihren Kanonenstellungen kontrollieren. Wieder andere Szenarien verzichten gleich ganz auf Schiffe und schicken euch in einen Landkampf, um zumeist befestigte Siedlungen zu erobern, die von Soldaten und Kanonen verteidigt werden.
In einen Zusammenhang gesetzt werden diese Elemente in den Kampagnen, die mit einem übergreifenden Progressionssystem diesen Namen tatsächlich verdient haben und nicht nur eine Aneinanderreihung von Szenarien darstellen.
Die erste Kampagne dreht sich um Auseinandersetzungen zwischen Briten und Spaniern im goldenen Zeitalter der Seekriege und lässt euch dazu mehr oder weniger in die Schuhe des berühmten Admirals Nelson schlüpfen. Das Ganze ist allgemein eher lose an die Geschichte angelehnt, bringt das nötige Flair der Zeit aber gekonnt rüber.
Die zweite Kampagne spielt dann aus Sicht der neugegründeten USA, während die dritte von Auseinandersetzungen mit Piraten handelt. Der Freibeuter-Feldzug ist jedoch nur für Spieler zugänglich, die bereits im Early Access zugeschlagen haben. Wer erst jetzt bei Ultimate Admiral einsteigt, muss etwa zwölf Euro zusätzlich für die dritte Kampagne löhnen.
Tutorial, Szenarien und kein Multiplayer
Zum Einstieg bietet Ultimate Admiral einige hilfreiche Tutorial-Videos an, die auf nüchterne, aber effektive Art die wesentlichen Spielprinzipien aufzeigen. Danach knausert das Spiel allerdings mit Erklärungen einiger Details und bietet auch kein Glossar zum Nachschlagen. Das ist kein Beinbruch, geschadet hätte es nicht.
Daneben gibt es »Historische Schlachten«, die allerdings nur eine Zweitverwertung einiger Kampagnen-Szenarien darstellen und damit kaum als eigener Spielmodus durchgehen. Etwas mehr Freiheiten bieten da die »Personalisierten Schlachten«, in denen ihr die Zusammensetzung der Schiffe und Truppe der beiden Seiten selbst bestimmen könnt. Einen Multiplayer-Modus gibt es indes nicht.
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