Todesritter
Auch die jüngste, erst mit dem letzten Addon Wrath of the Lich King eingeführte Klasse des Todesritters wird mit Cataclysm einer Frischzellenkur unterzogen. Neben den drei neuen Fähigkeiten wird vor allem das Runensystem die Spielweise des zukünftigen Todesritters erheblich verändern.
Alle drei neuen aktiven Fähigkeiten können Sie frühestens ab Stufe 81 erlernen, für Todesritterneulinge bleibt also alles beim Alten. Die erste Neuerung nennt sich »Ausbruch«. Wie der Name schon vermuten lässt, soll damit die Flexibilität der Krankheiten, das heißt der DOT des Todesritters, erhöht werden. Da der Cooldown der Fähigkeit auf eine Minute angesetzt ist, könnte ein sinnvolles Anwendungsgebiet beispielsweise der Arenakampf sein, bei dem das Hauptziel oft gewechselt wird. Ähnlich wie bei den bekannten Fähigkeiten »Horn des Winters« oder »Runenwaffe stärken« soll »Ausbruch« keine Kosten bei Runen oder Runenmacht verursachen. Ob dieses Talent im PvE-Spiel für große Freude sorgen wird, lässt sich bis jetzt kaum abschätzen, da die Krankheitsverteilung auf die vergleichsweise starren Gegnergruppen mit »Pestilenz« bis jetzt recht reibungslos geklappt hat. Auch »Nekrotischer Stoß«, ein Nahkampfangriff, der mit Level 83 verfügbar sein wird, zielt klar auf den PvP-Sektor ab. Mit der Kriegerfähigkeit »Tödlicher Stoß« vergleichbar, soll so das offensichtliche Heiler-Defizit des Todesritters verringert werden. Anders als beim »Tödlichen Stoß« wird der Wert der Heilungsverringerung oder Absorption aber von dem verursachten Schaden abhängen. Der wird wohl weniger hoch sein als der von »Auslöschen« oder »Geißelstoß«. Der genaue Waffenschaden steht allerdings noch nicht fest. Die letzte neue Aktivfähigkeit trägt den Titel »Dunkles Simulacrum« und wird mit dem Erreichen der neuen Höchststufe 85 freigeschaltet. Die Fähigkeit soll die Gefährlichkeit des Todesritters in Bezug auf gegnerische Caster steigern. Zwar wird dadurch der nächste Zauber eines Feindes auf diesen zurückgelenkt, doch der eintreffende Schaden kann nicht verhindert werden. Somit ist »Dunkles Simulacrum« eher keine Tankfähigkeit, sondern mehr ein Schadenstalent im allgemeinen Sinn. Lustig wird es hier, wenn Sie »Schattenwort: Tod« des Schattenpriesters zurückschießen und an Ihrer Stelle Ihr Gegner daraufhin doppelt Schaden nimmt, sofern er Sie durch den Zauber nicht vorher tötet.
Neben neuen Fähigkeiten wird auch das neue Meisterschaftssystem für eine interessantere Spielweise sorgen und die jeweiligen Talentverteilungen an richtiger Stelle noch einmal stärker machen. So freuen sich die neuen Blut-Tanks etwa über »Rache«, einen passiven Bonus der Angriffskraft, wodurch eine höhere Bedrohung erzeugt wird. Zusätzlich schützen sie sich mit Heilungsabsorption, die durch Ihre Selbstheilungen ausgelöst wird. Die guten Unheilig-Todesritter bekommen mit Krankheitsschaden noch wirksamere DOTs und ein Frost-Todesritter, der ja meist mit zwei Einhandwaffen unterwegs sein wird, freut sich über einen gut gesicherten Runenmachtbalken.
Am gravierendsten ist bei den veränderten Talentbäumen sicherlich die Reduktion der drei Tanktalentverteilungen, von denen früher jeder Talentbaum eine beinhaltete, auf nur noch eine im Blutbaum. Zwar vereinfacht das die Auswahlmöglichkeiten und schafft etwas mehr Klarheit, doch treibt es den Todesritter mehr in Richtung Krieger, der ja auch nur einen Tank- Baum besitzt. Ob das wirklich aus Balancing-Gründen geschehen ist oder ob hauptsächlich das neue Meisterschaftssystem der Auslöser für diesen Schritt ist, weiß nur der Talentverteilungsgott selbst. Nichtsdestotrotz darf man gespannt sein, wozu der neue DK-Tank fähig sein wird und wie sich diese Talentverschiebung im fertigen Spiel anfühlen wird. Der Unheilig-Baum wird sich dagegen vermutlich noch mehr als PvP-Baum etablieren. Ob der Frost-Baum dann nur zum PvE-Damage-Dealing zu gebrauchen ist, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, doch eine gleichermaßen sinnvolle Anwendung von Unheilig- und Frostbaum wäre wünschenswert.
Was die Spielmechanik des Todesritters angeht, scheinen die WoW-Entwickler die größten Probleme des aktuelle Runensystems teilweise gut erkannt zu haben. So werden beispielsweise die meisten Todesritterattacken als zu schwach eingestuft und auch das aktuelle Runensystem soll zu kompliziert sein. Um das zu beheben, sollen wohl einzelne Attacken der Todesritter mehr Schaden verursachen. Das ist sicherlich schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Die zweite große Veränderung wird wohl das Verknüpfen der drei Runenpaare sein. So regeneriert sich eine Rune erst, wenn die andere Rune bereits wieder aufgeladen ist. Sprich, das Auffüllen von zwei Runen gleicher Art wird voneinander abhängig sein. Ob diese Änderung wirklich so in die Tat umgesetzt wird, steht noch nicht ganz fest, doch mit Sicherheit ändert sich bis zum endgültigen Release von Cataclysm auch noch etwas daran.
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