MSI hat mit der Radeon R7 370 Gaming 4G und der Radeon R7 360 OC im Test zwei Radeon-Modelle im Angebot, die sich vor allem durch ihren niedrigen Preis zwischen 100 und 150 Euro auszeichnen. Wie es sich mit den günstigen Radeons spielt und wie sie gegen die im gleichen Segment angesiedelten Geforce-Modelle abschneiden, überprüfen wir im Vergleichstest.
Wer auf der Suche nach einer besonders günstigen und dennoch leistungsfähigen Grafikkarte ist, greift traditionell meist zu einer Radeon. Während Nvidia im teureren Mittelklasse- und High-End-Bereich meist die Nase vorn hat, war AMD im Einsteiger-Segment oft günstiger und hatte mehr Modelle im Angebot.
Den Anfang macht hier die rund 100 Euro teure Radeon R7 360 mit 2,0 GByte Videospeicher und Tobago-Grafikeinheit. Wie bei so vielen GPU-Modellen handelt es sich auch bei Tobago um einen umgetauften älteren Grafikchip – in diesem Fall der Bonaire-GPU. Die kam erstmals in der Radeon HD 7790 zum Einsatz und fand sich danach in unterschiedlich beschnittener Form auch in der Radeon R7 260 und Radeon R7 260X. MSIs Radeon R7 360 OC verfügt über 768 Shader-, 48 Textur- und 16 ROP-Einheiten. Den GPU-Takt hebt MSI von 1.050 MHz auf 1.100 MHz leicht an. Ihr steht die circa 110 Euro teure Geforce GTX 750 Ti gegenüber, die 2014 erschien und die erste Karte auf Basis der Maxwell-Architektur von Nvidia war.
Eine Preisklasse höher siedelt sich die rund 150 Euro teure MSI Radeon R7 370 Gaming 4G an, die sich mit der ähnlich teuren Geforce GTX 950 messen muss und bereits 4,0 GByte Videospeicher bietet. Mit ihrer Trinidad bzw. Pitcairn Grafikeinheit entspricht die R7 370 einer Radeon R7 265, allerdings steigt die Taktfrequenz von 925 MHz auf 975 MHz. MSI dreht auch hier etwas an der Taktschraube und lässt die MSI Radeon R7 370 mit 1.030 MHz arbeiten. Die übrigen Daten bleiben mit 1.024 Stream Prozessoren, 64 Textureinheiten und 32 ROPs unverändert.
Da die Pitcairn-GPU der Radeon R7 370 schon fast drei Jahre auf dem Buckel hat (Radeon HD 7850) und auf der GCN-1.0-Architektur basiert, unterstützt die Radeon R7 370 weder TrueAudio noch FreeSync. Zudem beherrscht sie DirectX 12 nur auf dem Feature-Level 11_1. Im Gegensatz zur Radeon R7 360, deren GCN-1.1-Architektur unterstützt alle genannten Features und DX12 mit Feature Level 12.0. Ob die MSI Radeon R7 360 OC daneben auch durch ausreichend Performance überzeugen kann und wie viel Power noch in der etwas angestaubten Hardware der MSI Radeon R7 370 Gaming 4G steckt, überprüfen wir mit unseren Benchmarks.
Technische Daten
Grafikchip |
Trinidad (Pitcairn) |
GM206 |
Tobago (Bonaire) |
GM107 |
---|---|---|---|---|
Fertigungsprozess |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
Chip-Takt |
1.030 MHz |
1.165/1.355 MHz |
1.100 MHz |
1.059/1.137 MHz |
Shader-Einheiten |
1.024 |
768 |
768 |
640 |
Textureinheiten |
64 |
48 |
48 |
40 |
ROP-Einheiten |
32 |
32 |
16 |
16 |
Videospeicher |
2,0 / 4,0 GByte |
2,0 GByte |
2,0 GByte |
2,0 GByte |
Speichertakt (effektiv) |
5.600 MHz |
6.600 MHz |
6.500 MHz |
5.400 MHz |
Speicherinterface |
256 bit |
128 bit |
128 bit |
128 bit |
Speicherbandbreite |
179,2 GByte/s |
105,6 GByte/s |
104,0 GByte/s |
86,4 GByte/s |
TDP |
150 Watt |
90 Watt |
85 Watt |
60 Watt |
Preis |
Testsystem
Herzstück unseres Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyper-Threading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nicht zum Flaschenhals wird und die MSI Radeon R7 370 Gaming 4G als auch die MSI Radeon R7 360 OC stets ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65 Gaming Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600 Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz, das auf einer 256 GByte großen Plextor M6e PCI-Express-SSD Platz findet.
Die Grafikkarten müssen sich in sechs DX11-Spielen beweisen (Anno 2205, Battlefield 4, Crysis 3,Mittelerde: Mordors Schatten, Metro: Last Light und The Witcher 3). Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1.080 und 2560x1.440. Bei den Benchmarks loten wir die Leistung mit (vierfacher) Kantenglättung sowie sechzehnfacher, anisotroper Filterung aus und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
Der gemessene Stromverbrauch bezieht sich auf das gesamte System, während der Temperatur-Wert auf den Angaben von MSI Afterburner beruht. Unsere Lautstärke-Messungen führen wir in einem schallgedämmten Raum mit einem Voltcraft SL200 durch. Das Messgerät wird im Abstand von 50 cm, schräg zur Grafikkarte und dem offenen Testsystem platziert. Ohne Grafikkarte und bei deaktivierten CPU- und Netzteil-Lüftern beträgt der Lautstärkepegel 38,0 Dezibel (dBA).
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