Potenzielle Leistung
Von den Herstellern selbst angefertigte Benchmarks genießen wir naturgemäß mit Vorsicht. Allerdings haben sowohl AMD als auch Nvidia aus den Benchmark-Skandalen der letzten Jahre gelernt und legen meist einigermaßen realistische Performance-Vorhersagen vor. In einem während der Präsentation vorgeführten Benchmark-Durchlauf in Far Cry 2 erreichte die Fermi-Geforce 84,1 fps, eine Geforce GTX 285 lediglich 50,3 fps. In Dark Void fällt das Ergebnis des Nvidia-Benchmarks 78,3 zu 38,4 fps noch deutlich aus.
In Kombination mit den technischen Informationen trauen wir uns eine eigene Prognose zu: Nvidia wird sein Versprechen einlösen und mit dem kommenden Spitzenmodell Geforce GTX 480 die Radeon HD 5870 in Spielen deutlich hinter sich lassen - aber auch einen entsprechenden Aufpreis verlangen. Allerdings plant AMD bereits eine höher getaktete Radeon HD 5890 als Antwort auf Fermi. Im Vergleich zur Geforce GTX 285 erwarten wir abhängig von Auflösung und Bildqualität einen Vorsprung der GTX 480 von 50 bis 100 Prozent - also einen fetten Leistungssprung. Faustformel: Je höher die Qualitätseinstellung, desto größer der Vorsprung. Ob die neue Geforce auch AMDs Zwei-Chip-Grafikkarte Radeon HD 5970 schlagen kann, lässt sich noch nicht beurteilen. Die Geforce GTX 470 könnte ungefähr das Leistungsniveau einer Radeon HD 5870 erreichen.
Im Dunkeln liegen für uns neben den Taktfrequenzen der endgültigen Shader-Zahl und der Speicherkonfiguration auch Stromverbrauch und Lautstärke. Für die Tesla-Karte mit 448 Shadern gibt Nvidia eine Leistungsaufnahme von 225 Watt an. Mit 512 Shader und den von uns erwarteten höheren Taktraten dürften es also wenigstens 250 Watt sein - fast so viel wie bei einer Geforce GTX 295 und rund ein Drittel mehr als bei der Radeon HD 5870. Wegen des außerordentlich hohen Stromverbrauchs können wir uns nicht vorstellen, dass die Geforce GTX 480 so leise arbeitet wie AMDs aktuelle Ein-Chip-Grafikkarten. Allerdings fiel die Karte in Nvidias Präsentationsrechner nicht durch eine besonders hohe Lautstärkekulisse auf. Aufschluss kann aber nur eine Messung in unserer Schallschutzkammer liefern.
Ausblick
Mit der Geforce GTX 480 wird Nvidia technologisch vermutlich wieder an AMD vorbei ziehen. DirectX 11 beherrschen dann beide, aber Nvidia hat noch seine proprietären Extras Geforce 3D Vision und PhysX auf der GPU in der Hinterhand. Weil die neue Geforce-Generation das Spielen auf drei Monitoren unterstützt, fällt AMDs Vorteil der Mehrschirmtechnik Eyefinity flach. Bei Nvidia heißt das Ganze dann Geforce 3D Vision Surround - die Technik funktioniert sogar mit 3D-Brille. Bei Lautstärke und Stromverbrauch wird sich dann zeigen, wer den Vorschlaghammer in der Hand hält und wer das Florett.
Jetzt sind wir gespannt auf den Test, auf den Vergleich mit AMDs Radeon HD 5000. Bis dahin wird es allerdings noch mindestens vier Wochen dauern. Selbstverständlich halten wir Sie auf GameStar.de und in der nächsten GameStar weiter auf dem Laufenden. Wenn Sie bestimmte Fragen zur neuen Geforce haben oder spezielle Benchmarks sehen wollen, dann schreiben Sie uns über die Kommentarfunktion.
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