6. Technik
Auf die Grafikkarten-Packungen kleben die Hersteller zig Logos, die vermeintlich unverzichtbare Technologien preisen. Aber egal ob SLI, Crossfire, PhysX, Eyefinity, 3D Vision, CUDA, PureVideo oder weiß Gott noch alles - das einzige, worauf jeder Spieler achten sollte, ist der zukunftssichere Grafikstandard DirectX 11, auf den zunehmend mehr Spiele zurückgreifen. Alle Karten der Produktreihen Radeon HD 5000 und Geforce (GTX) 400 unterstützen ihn. Die übrigen Techniken haben durchaus Ihre Daseinsberechtigung, sind für die Mehrheit der Spieler aber zu vernachlässigen.
» DirectX-11-Spiele im Überblick
» DirectX 11 im Detail
PhysX
Über die PhysX-Schnittstelle können alle aktuellen Geforce-Grafikkarten in darauf ausgelegten Spielen zusätzliche Physikeffekte direkt im Grafikchip berechnen. Weil das aber nicht auf Radeon-Karten funktioniert, gibt es nur wenige dementsprechend optimierte Titel. Manche sehen mit Geforce-PhysX beeindruckend aus, andere sind nur Technik-Demos. Die PhysX-Engine selbst kommt in weit mehr Titeln zum Einsatz, läuft dann aber auf dem Hauptprozessor und spielt deshalb sowohl mit Geforce- wie mit Radeon-Karten zusammen. Ob PhysX für Sie den Ausschlag für den Kauf einer Geforce gibt, erkunden Sie am besten über unsere Zusammenfassung aller Geforce-PhysX-Spiele:
» PhysX-Spiele im Überblick
Nvidia 3D Vision
Wenn Sie in 3D spielen wollen, dann bleibt aktuell nur eine Geforce-Grafikarte in Kombination mit Nvidias 3D-Brille 3D Vision und einem 120-Hz-TFT-Monitor, weil das in Hunderten von Spielen zuverlässig und qualitativ hochwertig von statten geht (mit Ausnahme eines großen Helligkeitsverlusts). AMDs Technik ist schlicht nicht praxistauglich. Erfahrungsberichte unserer Spiele-Redaktion bestätigen das (auch im Vergleich zum Spielen auf mehreren Monitoren):
» Besser Spielen mit 3D-Brille oder 3 TFTs?
Eyefinity & Vision Surround
Seit geraumer Zeit haben Grafikkarten zwei Monitoranschlüsse, mit denen sich der Windows-Desktop auf zwei Monitore erweitern lässt. Einige aktuelle Grafikkarten können aber auch Spiele auf mehr als einem Monitor ausgeben, darunter alle Karten der Radeon-Serien HD 5700, 5800 und 5900 sowie der Geforce-Serie GTX 400. Nur die Radeons unterstützen dabei den Dreischirmbetrieb, von AMD Eyefinity genannt. Allerdings: Einer der drei Monitore muss über den Displayport-Ausgang angesteuert werden (mehr dazu unter »Monitoranschlüsse«). Mit den Geforce-Karten klappt das nur mit zwei Monitoren, was in Spielen kaum zu gebrauchen ist, weil dann etwa in Shootern das Fadenkreuz genau am Übergang vom ersten zum zweiten Monitor liegt. Das für Spiele geeignetere Dreierpack unterstützt Nvidia nur im SLI-Betrieb mit zwei Grafikkarten. Allerdings dürfen Sie das dann zusätzlich mit der 3D-Brille 3D Vision kombinieren.
» AMD Eyefinity im Test
» Nvidia 3D Vision Surround im Spiele-Check
» Alternative: Matrox TripleHead2Go
GPGPU (CUDA, ATI-Stream, OpenCL DirectCompute)
Eine Flut von Begrifflichkeiten, die alle das gleiche meinen: Der Oberbegriff GPGPU steht dabei für »General Purpose Computing on Graphics Processing Units«, also allgemeine Berechnungen auf Grafikchips abseits der reinen 3D-Darstellung. Dazu gehören zum Beispiel das Berechnen von Physik-Effekten oder das Umwandeln und Komprimieren von Videos. Grafikchips rechnen hier oft um ein Vielfaches schneller als Prozessoren. CUDA ist Nvidias eigener Weg für GPGU und auch der technische Unterbau von PhysX auf Geforce-Grafikkarten, AMD unterstützt auf seinen Radeon-Grafikkarten über ATI Stream (wie Nvidia über CUDA) die Standards OpenCL und DirectCompute von DirectX 11. Mit letzterem können Sie unter Windows 7 die meisten Videos für mobile Endgeräte aufbereiten. Zu den (bisher wenigen) Anwendungen von Drittherstellern, die ihre Berechnungen auf den Grafikchip auslagern und so den Prozessor entlasten können, gehört der kostenpflichtige Videokomprimierer Badaboom und der gratis Videoplayer VLC.
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