Der AMD FX 6300 gehört zu AMDs zweiter Prozessorgeneration (Codename »Piledriver«), die die mit den Bulldozer -Vorgängern eingeführte CPU-Architektur nutzt, bei der sich jeweils zwei Rechenkerne einige Ausführungseinheiten innerhalb eines sogenannten Dual-Core-Moduls teilen. So sind etwa die Ganzzahleinheiten innerhalb eines Dual-Core-Moduls doppelt vorhanden, die Gleitkommaeinheit jedoch nur einmal und wird von beiden Kernen genutzt. Obwohl der AMD FX 6300 somit sechs Aufgaben (»Threads«) gleichzeitig bearbeiten kann, ist er daher keine vollwertige Sechskern-CPU im klassischen Sinne wie etwa der Phenom II X6 1100T. Im Vergleich zu Intels Hyperthreading - das nur die Ausführungseinheiten eines Kerns besser auslastet, indem es dem Betriebssystem zwei Kerne vorspiegelt - bietet AMDs Ansatz aber (zumindest theoretisch) deutlich mehr Rechenleistung für mehrere Aufgaben gleichzeitig.
Die FX-Prozessoren der Piledriver-Generation wie den AMD FX 6300 oder den AMD FX 8350 erkennen Sie an der »3« an der zweiten Stelle der Modellnummer. Das Namensschema ist dabei verwirrend, denn der zur ersten Bulldozer-Generation gehörende AMD FX 6200 ist nicht etwa langsamer getaktet als der FX 6300 - wie es aufgrund der Modellnummer einleuchtend erscheint - sondern arbeitet im Gegenteil mit 3,8 statt 3,5 GHz Standardtakt. Allerdings sind die Piledriver-CPUs aufgrund kleinerer Optimierungen bei gleichem Takt etwas schneller als die Vorgänger. Ob der FX 6300 den FX 6200 schlägt, lesen Sie auf den kommenden Seiten.
Inklusive Boxed-Kühler ist der AMD FX 6300 momentan bereits ab 100 Euro (plus Versand) zu haben. Zwar verrichtet das mitgelieferte Kühlaggregat zuverlässig seinen Dienst, unter Last dreht der Lüfter aber deutlich hörbar auf. Empfindlichen Ohren raten wir daher die Kosten für einen leiseren Kühler bei einem Kauf des AMD FX 6300 mit einzuplanen. Passende AM3+-Mainboards finden Sie in unserer Mainboard-Kaufberatung.
AMD FX 6300 im Detail
Wie die erste FX-Generation wird auch der FX 6300 noch mit 32 Nanometer breiten Strukturen gefertigt, Intel ist bereits bei 22 Nanometer angelangt. Dank des automatischen Turbos kann der FX 6300 seinen Takt je nach Hitzeentwicklung auf bis zu 4,1 GHz steigern, solange nur ein Dual-Core-Modul belastet wird. Wird mehr als ein Modul beansprucht, sind immer noch bis zu 3,8 GHz drin. Wie alle FX-Prozessoren besitzt auch der FX 6300 einen freien Multiplikator, der das Übertakten deutlich vereinfacht.
Die maximale Wärmeabgabe gibt AMD beim FX 6300 mit 95 Watt TDP (»Thermal Design Power«) an, beim FX 6200 waren es noch 125 Watt. Der TDP-Wert dient PC-Herstellern dazu, das Kühlsystem ihrer Rechner entsprechend der jeweiligen CPU auszulegen und nicht als direkte Angabe zum Energieverbrauch. Rückschlüsse auf den tatsächlichen Stromhunger einer CPU lassen sich daraus aber ableiten. Die von 125 auf 95 Watt gesunkene TDP des FX 6300 im Vergleich zum FX 6200 liegt zum einen an den kleinen Verbesserungen der Piledriver-Kerne gegenüber den Vorgängern und zum anderen am 300 MHz geringeren Standardtakt des FX 6300. Exakte Angaben zum Energiebedarf des FX 6300 im Vergleich zu anderen aktuellen CPUs finden Sie im Abschnitt Stromverbrauch.
AMD FX Piledriver - Hersteller-Präsentation ansehen
Testsystem
Den AMD FX 6300 testen wir mit Benchmark-Durchläufen von fünf Spielen unterschiedlicher Genres wie Anno 2070 , Batman: Arkham City, F1 2011, H.A.W.X. 2 sowie Skyrim . Damit die eingesetzte GrafikkarteNvidia Geforce GTX 680die Benchmarks nicht ungebührlich stark beeinflusst, deaktivieren wir Bildverbesserungen wie Kantenglättung oder anisotrope Texturfilterung. Auf der anderen Seite testen wir aber alle Spiele in hohen bis maximalen Details und in den verbreiteten Auflösungen 1680x1050 und 1920x1080 Pixel. Mit minimalen Details und niedrigeren Auflösungen werden die Unterschiede zwischen den Prozessoren zwar deutlicher, haben dann aber praktisch nichts mehr mit den im Alltag verwendeten Einstellungen der meisten Spieler zu tun.
Spiele-Benchmarks
In Spielen schlägt sich der AMD FX 6300 gut und liefert im Test ausreichend Leistung, um alle Titel in hohen bis maximalen Details absolut flüssig zu spielen, solange ihm eine ausreichend starke Grafikkarte zur Seite steht. Den mit 3,8 GHz um 300 MHz schneller getakteten FX 6200 kann er trotz der kleinen Verbesserungen seiner Piledriver-Kerne aufgrund des Taktnachteils zwar meist nicht einholen, mit 66 zu 67 fps (FX 6200) in Anno 2070 oder 44,1 zu 46,1 fps in Skyrim (beide 1920x1080) ist der Rückstand in der Praxis aber nicht spürbar. In Batman: Arkham City kann der FX 6300 den FX 6200 einmal schlagen und liegt mit 98 zu 92 fps sogar relativ deutlich in Führung.
Anno 2070
hohe Details, DX11
- 1680x1050
- 1920x1080
- 0
- 24
- 48
- 72
- 96
- 120
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