Seite 3: Welche Partei soll ich wählen? - Special zur Bundestagswahl 2009

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SPD: »Medienkompetenz stärken«

Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

Wie steht die Partei zu Spielen?

In Koalition mit der CDU/CSU gab es oft Verbotsforderungen. Deutliche Worte in andere Richtung, wie vom SPD-Innenexperten Dieter Wiefelspütz 2006 (»hilflose und unbegründete Verbotsdebatte«), waren selten. Unserem Interviewpartner, SPD-Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel (48), sind Computerspiele nicht fremd: Er trägt am PC Schachpartien aus, seine Söhne spielen am liebsten Pro Evolution Soccer und World of Warcraft.

Was sind die wichtigsten Ziele der Partei?

Die SPD rückt den gesetzlichen Mindestlohn, gleiche Bildungschancen für alle (zum Beispiel kostenfreies Erststudium), die Förderung von Familien und Frauen im Beruf, Klimaschutz und den Ausstieg aus der Atomenergie in den Mittelpunkt. Es sei ferner wichtig, dass die Ausstattung der Schulen mit Computern und Internetanschlüssen vorangetrieben werde, sagte Kajo Wasserhövel. Er unterstrich, dass sich die Sperrung von Internetseiten ausschließlich auf Kinderpornografie beziehen solle.

Kajo Wasserhövel (SPD) Kajo Wasserhövel (SPD)

Interview mit Kajo Wasserhövel (SPD)

Muss das Jugendschutzgesetz geändert werden?

Ich halte den Jugendschutz für ausreichend. Es wurde im vergangenen Jahr novelliert, und die Indizierungskriterien wurden präzisiert und erweitert.

Steht Ihre Partei hinter dem Verbot von »Killerspielen«?

Bereits heute fallen gewaltverherrlichende oder -verharmlosende Computerspiele unter das Verbot des Paragraphen 131 im Strafgesetzbuch. Das wird bei manchen Verbotsdiskussionen übersehen. Ein wirksamer Jugendmedienschutz muss den verantwortungsvollen Umgang mit Medien umfassen. Es ist notwendig, dass in Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, Weiter-, Fort- und sonstigen Bildungsreinrichtungen sowie in der Jugendarbeit stärker auf die Vermittlung von Medienkompetenz Wert gelegt wird.

Wie sind Amokläufe wie der in Winnenden zu verhindern?

Es gibt nicht den EINEN Grund, der zu Amokläufen führt. Ob Spielekonsum Auswirkungen auf alltägliches Verhalten hat, hängt von individuellen und sozialen Faktoren ab. Die multimediale Welt bietet Chancen und Risiken. In jedem Fall brauchen wir eine Kultur des Hinsehens. Eltern, Geschwister, Nachbarschaft, Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrerinnen und Lehrer müssen reagieren, wenn Kinder und Jugendliche oft tagelang in virtuelle Parallelwelten abtauchen.

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