Daikatana
Entwickler: Ion Storm
E3-Präsentation: 1997
GameStar-Wertung: 83 (GS 07/00)
Es gibt Designer, bei denen erstarrt man als ambitionierter Spieler und GameStar-Redakteur ganz automatisch in Ehrfurcht. Bei Tim Schaefer etwa, dem Mann hinter dem Kult-Adventure Monkey Island. Oder aber bei John Romero. Denn der heute 43-jährige Amerikaner war 1991 einer der Gründer von id Software, jenem Entwicklerstudio, das mit Doom und Quake Spielegeschichte geschrieben hat.
Als sich Mr. Romero nach seinen zahlreichen Erfolgen entschied, Ende 1996 ein neues Studio namens Ion Storm aus der Taufe zu heben und auf eigene Faust ein Spiel zu entwickeln, war die Branche entsprechend gespannt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich Romero mit John Carmack, dem Chefprogrammierer von id Software, eben wegen dieses Projekts hoffnungslos zerstritten hatte, Daikatana nämlich. Was würde das wohl für ein Spiel werden?
Die Vorfreude der Romero-Fans war riesig, noch riesiger dann aber ihre Enttäuschung, als der ambitionierte Ego-Shooter auf der E3 1997 erstmals vorgestellt wurde. Daikatana sah hoffnungslos veraltet aus. Denn wie es der Zufall wollte, präsentierte ein breit grinsender John Carmack gleich nebenan die weit eindrucksvollere Quake 2-Engine nebst 3D-Beschleunigung. Romeros angepeilter Veröffentlichungstermin verschob sich daraufhin von Weihnachten 1997 auf März des nächsten Jahres.
Eine neue Technik sollte her. Reibereien, Kündigungen und schlechtes Management innerhalb des Studios führten zu weiteren Verzögerungen, die überarbeitete Version des Spiels sorgte auf der E3 1999 lediglich für Schulterzucken bei den Journalisten. Auch GameStar ließ den Titel auf der Hitliste potenzieller Actionhits von Platz 2 auf 8 sacken. Als Daikatana schließlich im Sommer 2000 erschien, konnte auch ein ikonenhafter Name wie John Romero nichts mehr reißen. Weltweit gingen lediglich 200.000 Exemplare des uninspirierten und fehlerhaften Shooters über die Ladentheke, angesichts der 40 Millionen Dollar Produktionskosten ein finanzielles Desaster.
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