Mit 70 Jahren sollte man allmählich ruhiger werden. Sich vielleicht ein anderes Hobby suchen als Kampfsport und Verbrecherjagd. Briefmarken sammeln etwa. Oder Bücher lesen, Tee trinken, sich einen gemütlichen Lebensabend machen. Doch obwohl Batman schon seit 1939 als Detektiv in den dunklen Gassen seiner Heimatstadt Gotham unterwegs ist, sieht er heute besser aus denn je. Dafür darf er sich bei Eidos und dem Actionspiel Arkham Asylum bedanken. Gemütlicher Lebensabend? Fledermäuse sind doch nachtaktiv. Und statt Briefmarken sammelt Batman lieber Steckbriefe.
Klappe zu, Affe tot
Der meistgesuchte Gangster Gothams ist nach wie vor der Joker. Deshalb wundert sich Batman auch ein bisschen, als er unser aller Lieblingsfeind fast ohne Gegenwehr gefangen nehmen kann. Weil der »Dunkle Ritter« ein komisches Gefühl in der Magengegend hat, liefert er den Joker höchstpersönlich in Gothams Hochsicherheits-Nervenheilanstalt Arkham ein. In einer kinoreif geschnittenen, minutenlangen Eröffnungssequenz begleiten wir unseren Helden und seine grell geschminkte Beute durch die Haupttore der mächtigen Anlage bis in den »Empfangsbereich«, wo Batman den Joker an dessen zukünftiges Pflegepersonal überstellt. Das erinnert ein bisschen an das Intro von Riddick: Escape from Butcher Bay, doch Arkham überragt das Weltraumgefängnis auf mehreren Ebenen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Arkham ist keine schlichte Klinik, Arkham ist eine Mischung aus einem Superknast wie im Film Fortress – Die Festung, einer Irrenanstalt à la Einer flog über das Kuckucksnest und einer mittelalterlichen Folterkammer, und liegt zu allem Überfluss auch noch auf einer Insel. Innenlevels, Außenlevels, modrige Tunnel, geflieste Flure – Arkham Asylum verspricht eine Menge optischer Abwechslung. Die Rocksteady Studios, die Entwickler des Spiels, haben der Anlage ein tolles und einzigartiges Art-Design verpasst: mal gotisch, mal Steam-Punk, mal modern, aber immer im Einklang mit der düsteren Welt des Batman.
Klappe auf, Affe weg
Die Übergabe verläuft genau wie geplant – allerdings genau so wie vom Joker geplant: Der Irre hat sich nämlich absichtlich fangen lassen, um die Kontrolle über Arkham zu erlangen. Hinter Panzerglas und Energiebarrieren muss Batman hilflos mit ansehen, wie sich der Joker losreißt und Batmans Freund und Polizeikontakt Commissioner Gordon in die tiefsten Keller der Anlage verschleppt. Das ist der Anfang einer ausgewachsenen Gefängnisrevolte, und das Ende des Intros – ab jetzt übernehmen Sie. Dem dauerkichernden Joker auf den Fersen müssen Sie sich erstmal mit ausgebrochenen Wahnsinnigen herumschlagen. Das Kampfsystem von Arkham Asylum fällt recht simpel aus: ein Knopf zum Attackieren, ein zweiter zum Kontern. Sie lenken einfach in die Richtung des nächsten Gegners, drücken die Angriffstaste, und Batman verpasst dem Schuft eine Schelle. Spezielle Kombos gibt es dabei nicht, doch je länger Sie ihre Prügelserie aufrecht erhalten, desto stärkeren Schaden verursacht der Dunkle Ritter. Gelegentlich markiert das Spiel einen Gegner, der gerade zu einem Schlag ansetzt. Wenn Sie jetzt die Konter-Taste drücken, wandelt Batman die Attacke geschickt in einen Gegenangriff um. Diese fließenden Prügeleien sehen sehr schick aus und gehen leicht von der Hand, ohne dass Sie sich wilde Tastenkombinationen merken müssen.
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