Cryostasis: Sleep of Reason im Test - Gruseliger Arktis-Thriller

Der Horror-Trip an Bord eines verschollenen Eisbrechers wird Sie das Fürchten lehren. Ihren Computer aber auch, denn die Hardware-Gier ist zum Gruseln.

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PC-Spiele, die sich bei einer Romanvorlage bedienen, sind eher selten. Wenn der Autor nicht gerade Tom Clancy heißt, erwartet Sie beim Spiel zum Buch dafür meist ungewöhnlicher Tiefgang. So erschuf der amerikanische Designer American McGee vor neun Jahren eine beklemmende Erwachsenenfortsetzung zu Lewis Carrolls weltberühmten Kinderbuch Alice im Wunderland. Die H.-P.-Lovecraft-Versoftung Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth konnte mit einer spannenden Erzählung punkten. Dem aktuellen Horror-Ego-Shooter Cryostasis dient nun eine Geschichte des russischen Schriftstellers Maxim Gorky als Vorbild für die mysteriösen Ereignisse, die sich an Bord des Atomeisbrechers North Wind ereignet haben – 13 Jahre, bevor Sie das zum Grab gewordene Schiff betreten.

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Tote im Eis

Einige Abschnitte führen Sie auch auf Deck, doch in der eisigen Kälte überleben Sie nicht lange. Einige Abschnitte führen Sie auch auf Deck, doch in der eisigen Kälte überleben Sie nicht lange.

Maxim Gorkys Erzählung von einem furchtlosen Anführer, der sein Volk aus einem bedrohlichen Wald führen will und dabei vom eigenen Stamm verraten wird, liefert das psychologische Spiegelbild für das Schicksal der North-Wind-Crew, allen voran ihres Kapitäns. Dem verweigert die Crew nach einem Unglück, das das Schiff im Eis stranden lässt, nach und nach den Dienst. Während sich der Alte noch um seine Männer sorgt, flüstern die bereits von Meuterei. Im Spiel werden beide Geschichten parallel erzählt; Gorkys Wald-Parabel über Zeichnungen, die Sie in der Gegenwart finden, und der Ablauf der Schiffskatastrophe und ihre Folgestunden über teils interaktive Zwischensequenzen und Visionen. Oder, besonders eindrücklich, indem Sie die gefrorenen Leichen der Mannschaft berühren und dann für einige Augenblicke in die Vergangenheit und in die Körper der Verstorbenen reisen. Um diese Seelenreisen herum entwickelt Cryostasis zahlreiche Rätsel. Ist der Weg zu einem Schalter in der Zukunft von Schneemassen blockiert, liegt der Pfad in der Vergangenheit meist noch frei.

Seelen im Bann

Schocker: Auf einem kleinen Schlauchboot werden wir plötzlich von Untoten angegriffen. Schocker: Auf einem kleinen Schlauchboot werden wir plötzlich von Untoten angegriffen.

Nach und nach erlösen Sie auf Ihren Geistersprüngen auch die Seelen der Toten und verdienen sich zum Dank in der Gegenwart mehr Sprint-Ausdauer. Sie retten beispielsweise ertrinkende Seeleute, löschen Feuer oder tauschen die Brennstäbe im Atomreaktor aus. Wer hier zu Recht Zeitparadoxa wittert, muss bis zur letzten Spielminute auf eine stimmige Erklärung warten. Überhaupt verliert die Geschichte im Mittelteil an Fahrt. Zum Ausgleich werden die Seelentrips zunehmend bizarrer. Im Kühlraum berühren Sie einen am Haken hängenden Rinderleib und erleben daraufhin die letzten Sekunden im Leben des Tieres. Als Eisbär entkommen Sie dagegen Ihren menschlichen Jägern aus einer Höhle. Fortan versperrt Ihnen in der Zukunft kein ausgestopfter Tierkörper mehr den Weg. In einigen Levels springen Sie nicht durch die Zeit, sondern kurzfristig in die Körper Ihrer Feinde, denn obwohl die Story von Cryostasis ohne missglückte Geheimexperimente und genmanipulierte Supermonster auskommt, treten Ihnen in den klaustrophobisch engen Stahlkorridoren allerhand entstellte Kreaturen entgegen.

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